Wien (akh) - Am Donnerstag (25. 03.) fand das erste Management Forum Gesundheit "Innovative Praxisbeispiele
eines funktionierenden Krankenhaus-Managements" im AKH Wien statt. Es stellte eine Kooperation des Allgemeinen
Krankenhauses der Stadt Wien mit der hier beheimateten neuen Medizinischen Universität, der St. Vinzenz Holding
und der Wirtschafts- universität Wien dar.
Im Rahmen der Veranstaltung, die unter dem Ehrenschutz von Bundesministerin Maria Rauch- Kallat, Staatssekretär
Univ. Prof. Dr. Reinhart Waneck, Stadträtin Prim. Dr. Elisabeth Pittermann-Höcker und Rektor Univ. Prof.
Dr. Wolfgang Schütz stand, wurden Kooperations- modelle zwischen Krankenanstalten verschiedener Träger
und sonstige Neuentwicklungen im Management unter wissenschaftlicher Begleitung der Wirtschaftsuniversität
präsentiert.
Der Staatssekretär im Bundesministerium für Gesundheit und Frauen, Univ. Prof. Dr. Waneck, der Präsident
der Wiener Ärztekammer, Prim. Dr. Dorner sowie die Präsidentin des Österreichischen Gesundheits-
und Krankenpflegeverbandes Christine Ecker präsentierten bei der Tagung ihre Vorstellungen über die zukünftige
Entwicklung im Gesundheitswesen. Die Beiträge der Tagung zeigten, dass die rasante Weiterentwicklung der medizinischen
Möglichkeiten eine Weiterentwicklung des Gesundheitswesens erfordert, die es ermöglicht, den Patienten
die notwendigen Leistungen trotz knapper budgetärer Möglichkeiten ungeschmälert nutzbar zu machen.
Als Beispiel wurde eine zwischen dem AKH Wien und der St. Vinzenz Holding beabsichtigte Kooperation präsentiert,
bei welcher Restkapazitäten der Herzkatheteranlage an der Univ. Klinik für Kinder- und Jugendheilkunde
für die Patienten des ausgezeichneten kardiologischen Teams des Krankenhauses der Barmherzigen Schwestern
auf Vertragsbasis nutzbar gemacht werden. Ein zweites Beispiel, welches vom Geschäftsführer der St. Vinzenz
Holding Dr. Michael Heinisch präsentiert wurde, war die Zusammenarbeit mit der Caritas Socialis im Bereich
der Palliativmedizin.
Seitens des AKH wurde vom Leiter des Klinischen Institutes für Medizinische und Chemische Labordiagnostik,
Univ. Prof. Dr. Oswald Wagner, ein Modell einer Kooperation mit einer Partnerfirma zur Reduktion der Laborkosten
präsentiert. Im Rahmen dieser Kooperation übernimmt das AKH die ärztliche Leistung und die Leistung
der medizinisch-technischen Dienste. Die Partnerfirma, die Firma Olympus, stellt die Geräte der Diagnosestraße,
die Reagenzien und die Serviceleistung zur Verfügung. Bezahlt wird nur pro damit erstelltem Befund.
Seitens des Allgemeinen Krankenhauses, vertreten durch Direktor Univ. Prof. Dr. Reinhard Krepler, wurde vorgestellt,
wie die Betreuungswege für die Patienten optimiert werden können. Dies erfolgte in Kooperation mit der
Direktorin des Pflegedienstes der Confraternität - Privatklinik Josefstadt Judith R. Hackl.
Univ. Prof. Dr. Johannes Steyrer von der Wirtschaftsuniversität Wien plädierte in seinem Beitrag für
ein erweitertes Berufsverständnis der Pflege in Bezug auf das Case- und Prozessmanagement. Eine These für
die Verbesserung des Prozessmanagements im Krankenhaus bestand darin, dass die Grenzen zwischen "Cure"
and "Care" also "Heilung" und "Pflege" neu überdacht werden sollten und hier
statt der bisherigen Funktionsdemarkation seitens der Pflege gegenüber der Medizin neue Wege im Sinne einer
Funktionsintegration gesucht werden sollten. Diese Weiterentwicklung des Pflegebereiches wurde in der Einleitung
der Veranstaltung auch von der Präsidentin des Österreichischen Gesundheits- und Krankenpflegeverbandes
Christine Ecker gefordert. |