Gesundes Osterfrühstück  

erstellt am
08. 04. 04

Was ist zu beachten? Die AGES gibt Tipps für unbeschwerten Genuss
Wien (ages) - Nach der Fastenzeit, in der immer mehr Menschen auf verschiedene liebgewordene Ernährungsgewohnheiten verzichtet haben, freuen sich alle schon auf das traditionelle Osterfrühstück: Bunte Eier, saftiger Schinken und flaumiges Osterbrot. Was für einen unbeschwerten Genuss zu beachten ist, erklärt Dr. Dechant-Koller, Bereichsleiterin Lebensmittel der AGES, der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit.

Bunte Ostereier – schau genau!
Wichtig beim Einkauf der Eier ist das unversehrte Aussehen. Die Eier sollten eine saubere und unverletzte Schale haben. Weiters empfiehlt es sich, einen Blick auf die Verpackung zu werfen, die das Mindesthaltbarkeitsdatum und Angaben zur Güte- und Größenklasse enthält. Seit Jänner 2004 gelten neue Kennzeichnungsvorschriften. Auf jedem offenen oder verpackten Ei ist ein Zifferncode angegeben, der die Haltungsform, das Herkunftsland und eine Nummer für den Erzeugerbetrieb angibt. Bei der Haltungsform steht 0 für Bio, 1 für Freiland-, 2 für Boden- und 3 für Käfighaltung. Ostereier sollen möglichst nicht kernweich, sondern hart gekocht sein (beim Einlegen in kaltes Wasser ca. sieben Minuten Kochzeit). Gekochte Eier sollten gekühlt, aber nicht feucht aufbewahrt werden.

Im Handel erhältliche gefärbte Eier werden meist mit zugelassenen Lebensmittelfarbstoffen gefärbt, die laut Lebensmittelgesetz zu den Zusatzstoffen gehören und deshalb kennzeichnungspflichtig sind. Wer seine Ostereier hingegen selber färben möchte und nach alternativen Färbemethoden sucht, dem bieten sich Extrakte aus Zwiebelschalen, Roten-Rüben-Saft oder schwarzem Johannisbeersaft an.

Während der Osterzeit können ruhig einmal mehr als die üblicherweise empfohlenen 2-3 Eier pro Woche verzehrt werden, da der Einfluss der Cholesterinaufnahme über die Nahrung auf den Cholesteringehalt des Blutes als gering einzuschätzen ist. Im Körper wird selbst Cholesterin gebildet, das z.B. als Grundlage für wichtige Hormone verwendet wird. Ein gesunder Körper verträgt problemlos eine kurzzeitig höhere Cholesterinzufuhr. Viel wesentlicher für den Cholesterinspiegel im Blut ist die Zufuhr der richtigen Fette. Empfehlenswert sind dabei einfach ungesättigte Fettsäuren aus Oliven- und Rapsöl sowie mehrfach ungesättigte Fettsäuren, vor allem die Omega-3-Fettsäuren aus Fisch. Ein Hühnerei liefert mit etwa 1,7 Gramm gesättigten Fettsäuren, 2,2 Gramm einfach ungesättigten Fettsäuren und 0,8 Gramm mehrfach ungesättigten Fettsäuren ein sehr günstiges Fettsäuremuster. Wichtig sind aber auch ein höherer Konsum ballaststoffreicher Lebensmittel und vor allem viel Bewegung. Wer allerdings eine fett- und cholesterinarme Diät einhalten muss, sollte selbst während der Osterzeit den Eierkonsum einschränken.

Das Eiweiß aus dem Hühnerei hat eine hohe biologische Wertigkeit, die dem Protein von Milch, Fisch und Fleisch sogar etwas überlegen ist. Das Eiweiß des Eies ergänzt sich in seiner biologischen Wertigkeit am besten in Kombination mit einem Glas Milch oder Kartoffeln.

Saftiger Schinken – so hell wie möglich genießen!
Zu einem Osterfrühstück gehört auch ein guter Osterschinken. Der klassische Rollschinken wird aus dem Schopf, der Schulter oder Teilen des Schlögels hergestellt. Fleisch soll möglichst frisch gekauft werden (vor Ablauf des Mindesthaltbarkeits- bzw. Verbrauchsdatums), ununterbrochen gekühlt aufbewahrt und so frisch wie möglich zubereitet werden. Nach dem Einkauf empfiehlt es sich, die Verpackung zu entfernen und den Schinken in einem Küchengeschirr im Kühlschrank zu lagern, da Osterschinken einen hohen Wassergehalt hat und leicht verderblich ist. Das Wegschneiden eines möglichen Fettrandes kann zur Reduktion der täglichen Fettaufnahme beitragen, ohne den Genuss zu beeinträchtigen. Zu bevorzugen wäre ein nicht zu dunkel geräucherter Schinken. So kann die Aufnahme potentiell krebserregender Stoffe aus dem Räuchervorgang so gering als möglich gehalten werden. Es handelt sich dabei um sogenannte polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, vor allem Benz[a]pyren, die bei allen Brat- und Räuchervorgängen – z. B. auch beim Grillen – entstehen.

Geräucherte Waren werden auch oft gepökelt. Das hierbei verwendete Natriumnitrit kann zusammen mit den natürlich vorkommenden Eiweißabbauprodukten sogenannte Nitrosamine bilden, die zu den krebserregenden Stoffen zählen. Aus diesem Grunde wäre es ratsam, beim Verzehr von gepökelten Waren gleichzeitig Vitamin C aufzunehmen, zum Beispiel in Form eines Orangensaftes. Ascorbinsäure die Bildung von Nitrosaminen verhindert bzw. minimiert.

Flaumiger Osterstriezel – kühl lagern!
Zum traditionellen Osterfrühstück gehört auch noch ein Osterstriezel oder Weißbrot. Als gesündere Alternative wäre aus ernährungsphysiologischer Sicht ein Vollkornbrot oder ein Vollkornweckerl zu empfehlen. Brot sollte grundsätzlich kühl, trocken und „luftig“ – am besten in belüftbaren Brotbehältern – gelagert werden. Das Aufbewahren im Kühlschrank ist nicht empfehlenswert, da der Prozess des „Altbackenwerdens“ rascher eingeleitet wird. Durch das Tiefgefrieren ist das Brot mehrere Wochen lang haltbar.

Durch den zusätzlichen Verzehr von Rohkost wie etwa Paprika, Tomaten oder Gurken und das Trinken von verdünnten Fruchtsäften wird das Frühstück aus ernährungsphysiologischer Sicht noch aufgewertet.

Schokoeier und -hasen – weniger ist mehr!
Und wie sieht es mit den Schokoladeeiern und anderen Süßigkeiten aus? Kinder essen nach wie vor zu viele dieser Leckereien. Eltern tun ihren Kindern etwas Gutes, indem sie einen Teil der Süßigkeiten durch etwas Obst, Fruchtjoghurt oder ein anderes Geschenk ersetzen. Gegen den Verzehr eines guten Schokoosterhasen spricht jedoch nichts. Überhaupt gilt: Wer an den Feiertagen ausnahmsweise einmal mehr isst und über die Stränge schlägt, braucht dennoch kein schlechtes Gewissen zu haben. Wichtig ist es, sich während der übrigen Zeit des Jahres ausgewogen und vollwertig zu ernähren und das Essen auch wirklich zu genießen. Richtig ernährt sich, wer bewusst isst und sich die Zeit nimmt, sein Essen zu riechen, zu schmecken und zu erleben.

Informationen: http://www.ages.at
     
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