Manöver »Schutz 04« der Landstreitkräfte  

erstellt am
08. 04. 04

12.000 Soldaten üben »Abwehr terroristischer Bedrohungen«
Wien (bmlv) - Unter der Bezeichnung "Schutz 04" führt das "Kommando Landstreitkräfte" vom 13. bis 23. April 2004 ein großangelegtes Manöver in der Steiermark und Kärnten durch. Mit 12.000 Soldaten aus allen Bundesländern, 240 Panzern, 2.760 Kraftfahrzeugen und 39 Luftfahrzeugen wird "Schutz 04" die größte Übung des Bundesheeres im heurigen Jahr sein. Übungsthemen sind der "Sicherheits-polizeiliche Assistenzeinsatz" und "Raumschutz" zur Abwehr terroristischer Bedrohungen. Erstmals üben auch das Bundesministerium für Inneres sowie zahlreiche Behörden und Einsatzorganisationen der Länder und Bezirke mit Führungs- und Einsatzstäben in größerem Ausmaß bei einem derartigen Großmanöver mit.

Hauptübungsräume bei dieser Gefechtsübung sind in der Steiermark die elf Bezirke Deutschlandsberg, Voitsberg, Graz-Umgebung, Graz, Leoben, Mürzzuschlag, Bruck an der Mur, Knittelfeld, Judenburg, Murau und Liezen. In Kärnten wird hauptsächlich in den sechs Bezirken Klagenfurt, Klagenfurt Land, Völkermarkt, St.Veit/Glan, Wolfsberg und Feldkirchen geübt. Übungsleiter ist Generalleutnant Edmund Entacher, der Kommandant der Landstreitkräfte des Österreichischen Bundesheeres.

Beim "Sicherheitspolizeilichen Assistenzeinsatz" in der 1.Übungswoche liegt die
Federführung – auch in einem Ernstfall – beim Bundesministerium für Inneres.
In dieser Phase üben die Soldaten aller Waffengattungen die Unterstützung der zivilen Behörden, insbesondere der Exekutive zur Abwehr terroristischer Bedrohungen.
In der zweiten Woche übernimmt das Bundesheer das "Kommando": Thema ab 19.April ist das militärische Einsatzverfahren "Raumschutz", zum Schutz von Räumen, Objekten und Bewegungslinien und zur Abwehr militärischer Bedrohungen.

Das Manöver-Szenario geht von einem "friedensunterstützenden Einsatz" der EU in "Mittelland" ca. 300 Kilometer ostwärts von Österreich auf Basis eines UN-Mandates aus. Österreich ist mit Soldaten an der UNO-Mission (MFOR) in Mittelland beteiligt. Die Nachbarländer von Mittelland, Rotland und Orangeland, verursachen sowohl in Mittelland als auch in den Aufmarsch-Ländern der EU eine Lageeskalation. Bewaffnete Gruppierungen und Terroristen verüben Anschläge auf Ziele in Österreich. Bundesheer und zivile Einsatzorganisationen schützen gemeinsam die Schlüssel-Infrastruktur Österreichs sowie MFOR- Transporte auf ihrem Weg durch Österreich.

Die Übungsteilnehmer kommen im wesentlichen von den hauptverantwortlichen Militärkommanden Steiermark und Kärnten sowie von wichtigen Waffengattungen und Kampfverbänden des Bundesheeres und der Landstreitkräfte, und zwar von der 3. Panzergrenadierbrigade aus Niederösterreich sowie von Teilen der 1., 6. und 7. Jägerbrigade aus zahlreichen Garnisonen fast aller Bundesländer: Zu diesen Waffengattungen zählt die Panzertruppe mit ihren modernen Leopard 2A4 genauso wie Pioniere, Grenadiere, Infanteristen, Sanitäter u.a.

Auch Spezialeinsatzkräfte des Bundesheeres sowie die Luftstreitkräfte mit dutzenden Hubschraubern und Flächenflugzeugen nehmen den Kampf gegen den "Terror" auf – immer in enger Absprache und Abstimmung mit den zivilen Behörden. Ein personelles Schwergewicht sind diesmal auch die Übungsteilnehmer der Theresianischen Militärakademie Wr. Neustadt: Für sie zählt das Manöver als Berufspraktikum auf ihrem Karriereweg zum Offizier.

Zum groben Zeitplan während des Manövers:
Am ersten Übungstag, Dienstag 13.April nach Ostern, wird in den Garnisonen die Führungs- und Abmarschbereitschaft der Truppe hergestellt. Ab Mittwoch, 14.April rollen die Verbände auf Achse und Schiene aus allen Bundesländern in den Übungsraum nach Kärnten und in die Steiermark.

Die Bewältigung zweier Anschläge plant die Übungsleitung in der 1.Übungswoche am 16.April: Und zwar beim Magnesitwerk Trieben (ST) sowie auf eine Brücke im Raum St. Andrä im Lavanttal (K). In der 2. Manöverwoche sieht das Drehbuch zum Thema "Raumschutz" je eine militärische "Aktion" am 19. April im Bereich Aflenz (ST), am 20. April im Öllager Lannach (ST) sowie am 21.April am Obdacher Sattel (ST/K) vor.

Öffentlichkeitsarbeit wird bei diesem Manöver ebenfalls großgeschrieben.
Alle Gemeinden des Übungsraumes wurden rechtzeitig vor dem Manöver ausführlich informiert. Zahlreiche Bezirkshauptmannschaften, Gemeinden und die Exekutive sind vor allem in der 1. Übungswoche in das Übungsgeschehen unter der Führung des Innenministeriums sowie der Landes-Sicherheitsbehörden mit eingebunden und stellen Verbindungspersonal zu den militärischen Stäben.

Für die Bevölkerung bietet sich am Samstag,17. April in der Kaserne St. Michael (ST), in Murau (ST) und in Friesach (K) die Möglichkeit, sich bei Informations-Veranstaltungen über das Thema "Schutz" sowie über Ausrüstung und Ausstattung des Heeres zu informieren.
Eine Gefechtsvorführung im "Scharfen Schuss" für alle Interessierten demonstrieren die Soldaten der 3. Panzergrenadierbrigade am Donnerstag, 22.April in Kammern.
     
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