Österreichisch-slowenische Gemischte Kommission tagt in Ljubljana
Wien (bmwa) - Am Mittwoch (07. 04.) fand in Ljubljana die 8. Tagung der
österreichisch- slowenischen Gemischten Kommission für bilaterale Außenwirtschaftsbeziehungen statt.
Dabei sind vor allem die Entwicklung der bilateralen Wirtschaftsbeziehungen und Möglichkeiten für deren
Intensivierung nach dem slowenischen EU-Beitritt am 1. Mai 2004 zur Sprache gekommen. Darüber hinaus fand
ein Gedankenaustausch über aktuelle WTO-Fragen sowie Möglichkeiten einer künftigen verstärkten
Zusammenarbeit, vor allem auf dem Westbalkan, statt. Die österreichische Delegation stand unter Leitung von
Sektionschef Mag. Josef Mayer, Leiter der Sektion "Außenwirtschaftspolitik und Europäische Integration"
im Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit, die slowenische Delegation wurde von Renata Vitez, Staats-
sekretärin für Wirtschaftsbeziehungen mit dem Ausland im Wirtschaftsministerium der Republik Slowenien,
geleitet.
Slowenien zählt zu den wichtigsten österreichischen Handelspartnern in Mittel- und Osteuropa. Die österreichischen
Exporte nach Slowenien stiegen seit 1992 kontinuierlich, wobei sich der Zuwachs der österreichischen Ausfuhren
2003 mit +10,8% in einem verstärkten Ausmaß fortsetzte. Absolut erreichten die Exporte im vergangen
Jahr einen Wert von rd. 1,5 Milliarden Euro. Damit liegt Slowenien beim Pro-Kopf-Import österreichischer Waren
mit über 700 Euro unangefochten vor der Schweiz und Deutschland an der Spitze.
Auch die Importe aus Slowenien haben seit 1992 einen kontinuierlichen Zuwachs aufzuweisen. Im vergangenen Jahr
verzeichneten die österreichischen Einfuhren aus unserem südlichen Nachbarland mit einer Steigerungsrate
von +9,5% mit rd. 860 Millionen Euro einen neuen Höchstwert.
Ein wesentlicher Grund für die anhaltenden österreichischen Exportzunahmen nach Slowenien liegt darin,
dass Österreich in Slowenien der mit Abstand wichtigste Investor ist. Gemäß den neuen Berechnungen
der Slowenischen Nationalbank stiegen die Direktinvestitionen (ohne langfristige Bankkredite) der österreichischen
Unternehmen bis zum Stichtag 31.12.2002 auf 1.244 Millionen Euro an, was einen Anteil von 32,3 % an allen Auslandsdirektinvestitionen
in Slowenien bedeutet. Die österreichischen Investitionen übersteigen damit die der nachfolgenden Staaten
Schweiz, Frankreich und Deutschland zusammengenommen.
Die österreichischen Direktinvestitionen erstrecken sich dabei auf alle Wirtschaftsbereiche, das heißt
den industriellen und gewerblichen Produktionssektor, den Handel und Dienstleistungen unterschiedlichster Art.
So ist Österreich das einzige Land, aus dem mehrere Banken mit ihren Töchtern als Vollbanken vor Ort
tätig sind. Österreichische Transportunternehmen verfügen in Slowenien über wichtige logistische
Zentren. Die wichtigsten österreichischen Direktinvestitionen in der Industrie finden sich in den Bereichen
Papier- und Kartonerzeugung, Maschinen und Stahlwaren, Kräne, Fahrzeugzulieferungen, Baustoffe und chemische
Produkte. |