Bozen (lpa) - Eine wichtige Voraussetzung für die Erhaltung der alten Südtiroler Bahnhöfe
hat die Landesregierung am Montag (05. 04.) geschaffen. Sie hat insgesamt 48 Bauten
der Brenner-, Meraner und Pustertaler Bahnlinie unter Denkmalschutz gestellt. "Für Südtirols Denkmalpflege
ist das ein wichtiger Moment", so Landeskonservator Helmut Stampfer: "Damit wird die kulturelle Bedeutung
dieser Bauwerke anerkannt und festgeschrieben."
Insgesamt 48 Bahnhöfe der Bahnlinien Brenner-Bozen, Franzensfeste-Innichen und Bozen-Meran hat die Landesregierung
am gestrigen Montag unter Denkmalschutz gestellt. Somit stehen nun 50 alte Bahnhofbauten in Südtirol unter
Schutz: Für den aus der Zwischenkriegszeit stammenden Bozner Bahnhof hatte die Landesregierung bereits vor
einigen Jahren einen auf die Fassade beschränkten Denkmalschutz vorgegeben, während der Bahnhof von Gossensaß
auf Antrag der Gemeinde unter Schutz gestellt worden war.
"Wir haben uns seit geraumer Zeit um Denkmalschutzbindungen für diese Bauten bemüht", erklärt
Landeskonservator Helmut Stampfer. "Dabei folgen wir einem Trend, der sich in den meisten europäischen
Ländern abzeichnet, nämlich technische Kulturgüter durch Schutzmaßnahmen für die Nachwelt
zu erhalten. In manchen Ländern werden jüngere Bauten unter Denkmalschutz gestellt und die Verantwortlichen
dort beneiden uns um unseren Reichtum."
Die nun geschützten Bauten stammen zum Großteil aus der Kaiserzeit, einige wenige aus der Zwischenkriegszeit.
"Ich glaube, wir haben eine gute Auswahl getroffen", so Stampfer,"durch die es möglich sein
wird, Zeugnisse der Baugeschichte und der verkehrstechnischen Entwicklung des Landes zu erhalten. Natürlich
ist die Unterschutzstellung nur der erste Schritt; Instandsetzungsarbeiten und Restaurierungsarbeiten müssen
folgen. Außerdem gilt es für die nicht mehr genutzten Bauten eine neue Nutzung zu finden."
Bei den gestern mit Beschluss der Landesregierung unter Schutz gestellten Bauten handelt es sich um elf Bahnhöfe
und Nebenbauten der ältesten Südtiroler Bahnlinie, der 1867 in Betrieb genommene Brennerbahnlinie. Es
sind die Bahnhöfe Blumau-Tiers, Atzwang, Waidbruck, Klausen, Brixen, Franzensfeste, Graßstein, Freienfeld,
Sterzing, Schelleberg und Brenner. Längs der 1871 eröffneten Bahnlinie stehen nun die Bahnhöfe von
Aicha, Mühlbach, Vintl, Ehrenburg, Welsberg, Niederdorf, Toblach, Innichen und Vierschach unter Schutz. Längs
der Bahnlinie Bozen-Meran kommen die Bahnhöfe von Sigmundskron, Terlan-Andrian, Vilpian-Nals, Lana-Burgstall,
Meran-Sinich, Meran-Untermais und Meran hinzu. |