Gmunden (rmsk) - Die Finanz- bzw. Budgetsituation ist in vielen Gemeinden, besonders im Inneren Salzkammergut,
aufgrund geringer steuerlicher Einnahmen bei gleichzeitig hohen infrastrukturellen Erhaltungs- und Erneuerungsaufwänden
sehr angespannt. Da mittelfristig in der Mehrzahl dieser Gemeinden kaum Aussicht auf nachhaltige Besserung eintritt,
werden nun zur Sicherstellung bzw. den schrittweisen Ausbau der kommunalwirtschaftlichen Handlungsfähigkeit
unter Federführung des Regionalmanagement Salzkammergut gemeinschaftliche sowie innovative Maßnahmen
gesetzt.
Kooperationen zwischen Gemeinden sind im Bereich der sozialen und technischen Infrastruktur durchaus üblich
und weit verbreitet, beispielsweise Hauptschulverband, Sozialhilfeverband oder Abwasserverband. Bei diesen Einrichtungen
liegen im allgemeinen die Kosten über den Erträgen aus Benützungsgebühren etc. oder werden
bestenfalls durch Erträge gedeckt. Zweck der Kooperation ist die kostengünstige Leistungserstellung und
die möglichst geringe Belastung der Gemeindebudgets.
In Bereichen hingegen, in denen sich Gemeinden zusätzliche Steuereinnahmen und damit eine Erweiterung ihres
budgetären Handlungsspielraumes erwarten wie die gemeinsame Entwicklung von Wirtschaftsstandorten, die Erschliessung
von interkommunalen Gewerbegebieten oder die Errichtung von Technologieparks, gibt es bisher nur vereinzelt Kooperationen
(Beispiel Technologiezentrum Salzkammergut).
Nun starten 15 Gemeinden aus dem Bezirk Gmunden ein gemeinsames Projekt zur Prozessoptimierung in der Kommunalverwaltung.
Als erstes Projektmodul ist die Durchführung einer Erfolgsfaktorenanalyse vorgesehen. Die Ergebnisse zeigen,
wo Leistungsrücknahmen möglich, Leistungsverbesserungen nötig und Kundenorientierung verbessert
werden kann. Darauf aufbauend erfolgt die Planung von Leistungs- und Qualitätszielen, die Herausarbeitung
einzelner Aufgaben der Kommunalverwaltung, Kostenevaluierung und -transparenz und die eigentliche Prozessoptimierung.
Bestehende Datengrundlagen sowie laufende Organisations- und Optimierungsmassnahmen werden in das Projekt integriert.
Im dritten Projektmodul wird die Möglichkeit der Leistungsverrechnung zwischen den Gemeinden durchleuchtet
und über den gegenseitigen Austausch von Wissen, gemeinsame Mitarbeiterqualifizierung und den Aufbau dezentraler
Kompetenzzentren umgesetzt. |