Chancen für Austro-Unternehmen in fast allen Branchenbereichen -
Polen wird heuer zur am schnellsten wachsenden Wirtschaft Europas
Wien (pwk) - Die österreichischen Exporte nach Polen haben sich in den vergangenen beiden Jahren
mit Zuwachsraten von 9% und 6% gut entwickelt. "Auch im abgelaufenen Jahr konnte trotz angespannter weltwirtschaftlicher
Entwicklung immerhin ein Plus von 2,5% auf ein Exportvolumen von 1,3 Mrd Euro eingefahren werden", sagt Walter
Koren, Leiter der Außenwirtschaft Österreich (AWO) der WKÖ. Bei den österreichischen Exporten
nach Polen dominieren Maschinen und Apparate, gefolgt von elektrischen Maschinen sowie Papier und Pappe. Die österreichischen
Importe aus Polen stiegen 2003 um 5,79% auf 979 Mio Euro - hier dominierten vor allem Brennstoffe, Möbel und
Zugmaschinen.
"Besonders erfreulich war im vergangenen Jahr die Entwicklung der österreichischen Auslandsinvestitionen
(FDI) in Polen", betont Koren. "Wir waren mit der Firma Europolis/Immobilien im 1. Halbjahr 2003 mit
237,3 Mio US-Dollar der drittgrößte Auslandsinvestor." Die österreichischen Gesamtinvestitionen
in Polen erreichten Mitte 2003 gemäß polnischer Statistik ca. 1 Mrd USD. "Das tatsächliche
österreichische Investitionsvolumen dürfte allerdings doppelt so groß sein, da nur Investitionen
über 1 Mio USD erfaßt werden und KMU im Regelfall ihr Engagement unter diesem Wert starten", ergänzt
Rudolf Thaler, WKÖ-Handelsdelegierter in Warschau. Die BA-CA-Investitionen werden beispielsweise auch nicht
mehr als österreichische gesehen.
Thaler weist darauf hin, dass "die Marktbearbeitung in einer entscheidenden Phase ist und Absatzchancen in
nahezu allen Branchenbereichen bestehen." Unterschiede zum österreichischen Markt sind jedoch die hohe
Preissensibilität infolge geringerer Kaufkraft und niedrigerem Haushaltseinkommen. Thaler: "Die Markenloyalität
ist aber gering und die Konsumenten reagieren schneller auf Modezyklen." Spezielle Wachstumsbereiche sind
z.B. Umwelttechnologie, Infrastruktur, Dienstleistungen, Verpackung, EDV und Telekommunikation, der Automobilsektor,
Möbel sowie hochwertige Lebensmittel. Für das laufende Jahr sind von der Außenhandelsstelle in
Warschau eine Reihe von KMU-Marktöffnungsevents, wie Weindegustationen, Lebensmittelpräsentationen, Gruppenausstellungen
auf der Lebensmittelmesse IFE und der Umweltmesse POLEKO sowie eine Katalogausstellung auf der Verpackungsmesse
TAROPACK geplant. Einen effizienten Markteinstieg bietet die Teilnahme an der Wirtschaftsmission nach Warschau
und Krakau im Herbst. Eine EU Welcome-Veranstaltung unter dem Motto "EU-Countdown 10 Tage" findet am
21.04. im Königsschloß in Warschau statt. Weiters wird die AWO heuer zur besseren Marktbearbeitung ein
Kleinbüro der Außenhandelsstelle Warschau in Krakau eröffnen.
Generell ist die Wirtschaftsentwicklung in Polen positiv. Es zeigen sich Anzeichen eines Einschwenkens auf den
Wachstumspfad. Das BIP stieg 2003 um 3,6% und wurde vor allem durch die seit längerem robuste Exportentwicklung
getragen. Koren: "Für heuer erwartet die Regierung ein Wirtschaftswachstum von 5%, was Polen zur am schnellsten
wachsenden Wirtschaft in Europa machen würde." Neben dem Export sollen heuer öffentliche Ausgaben
im Infrastrukturbereich und eine Zunahme des Privatkonsums Motoren des Wachstums sein. |