Vier neue Ramsar-Gebiete im Land Salzburg  

erstellt am
06. 04. 04

S. Eisl: Drei Lungauer und ein Pinzgauer Moor werden als schützenswerte Feuchtgebiete ausgewiesen
Salzburg (lk) - Sechs weitere Gebiete in Österreich erhielten kürzlich das begehrte Prädikat „Ramsar-Gebiet“ als schützenswerte Feuchtlandschaften. Von diesen sechs Gebieten liegen vier im Land Salzburg. Es handelt sich dabei um Moore im Sauerfelder Wald (Gemeinde Tamsweg, zirka 120 Hektar), Moore am Schwarzenberg (Gemeinden Tamsweg, Unternberg und Ramingstein, zirka 270 Hektar), Moore am Überling (Gemeinde Tamsweg, zirka 265 Hektar) und die Moore am Pass Thurn (Gemeinde Mittersill, zirka 190 Hektar), wo abgesehen von den bundesforstlichen Flächen auch ein privater Grundbesitz in das Ramsar-Gebiet mit einbezogen wird. Das berichtete Naturschutzreferent Landesrat Sepp Eisl am Montag (05. 04.). Weitere Informationen über die österreichischen Ramsar-Gebiete sind auch der neuesten Ausgabe der Zeitschrift „NaturLand Salzburg“ zu entnehmen.

Die vier Moore sind im Besitz der Österreichischen Bundesforste (ÖBf). Von den beiden anderen neuen Ramsar-Gebiete liegt eines in der Steiermark („Nassköhr“, zirka 250 Hektar) und eines in Tirol („Bayerische Wildalm“, zirka 100 Hektar). Unmittelbar nach dem Einlangen der Gebietsvorschläge der ÖBf bei Landesrat Eisl wurde die Naturschutz-Abteilung des Landes Salzburg beauftragt, die Nominierung für die in Salzburg gelegenen Gebiete in die Wege zu leiten. Die von Univ.-Prof. Dr. Gert Michael Steiner ausgearbeiteten umfangreichen Bewerbungs-Unterlagen wurden 2003 an das Bundesministerium für Auswärtige Angelegenheiten und anschließend an das „Ramsar-Büro“ in der Schweiz gesendet. Anschließend wurden die Unterlagen vom „Ramsar-Büro“ geprüft, positiv beurteilt und offiziell anerkannt.

Für den Naturschutz im Land Salzburg ist es eine hohe Verantwortung, in Kürze zum bereits seit 1995 bestehenden Ramsar-Gebiet „Rotmoos im Fuscher Tal“ vier weitere international bedeutende Feuchtgebiete vorweisen zu können. Die drei Lungauer Gebiete im Großraum Tamsweg können, bundesweit betrachtet, als höchstwertig eingestuft werden. Aber auch das Pinzgauer Moor-Gebiet am Pass Thurn – wo zurzeit im Wasenmoos von den ÖBf ein Moor-Renaturierungsprojekt durchgeführt wird – reiht sich würdig in die übrigen österreichischen Ramsar-Gebiete ein.

Österreich seit 1982 Mitglied der Ramsar-Konvention
1971 wurde in Ramsar, einer Stadt im Iran, das „Übereinkommen über Feuchtgebiete, insbesondere als Lebensraum für Wasser- und Watvögel, von internationaler Bedeutung“ (Ramsar-Konvention) unterzeichnet – eine Vereinbarung zum Schutz von Feuchtgebieten, die zu den besonders bedrohten Lebensräumen zählen. Die Ramsar-Konvention ist heute noch das einzige globale Naturschutzabkommen, das sich auf einen bestimmten Lebensraumtyp konzentriert. Österreich ist der Ramsar-Konvention im Dezember 1982 beigetreten und hat sich zum Schutz und Erhalt seiner Feuchtgebiete verpflichtet. Zwölf Gebiete Österreichs sind als Ramsar-Gebiete für eine weltweite Liste international bedeutender Feuchtgebiete nominiert.
     
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