100 Jahre Volksoper		erstellt am 16. 04. 04
Wien (volksoper) - Die zweite Spielzeit der Direktion Rudolf Berger wird im Zeichen eines runden Geburtstages stehen, den das Haus ab Herbst (u. a. mit einer "Volksopern-Gala" zur Saisoneröffnung) ausgiebig feiern wird. Im September 1904 erschien zum ersten Mal die Bezeichnung "Volksoper" als Untertitel zum sperrigen und unzeitgemäß gewordenen "Kaiserjubiläums Stadttheater". Zwei Jahre später schwenkte Direktor Rainer Simons vollends auf den heute gebräuchlichen Namen um. Mit dem Begriff war auch die Zielrichtung gefunden: qualitätvolles musikalisches Unterhaltungstheater für ein breites Publikum. Diesem Gedanken bleibt die Volksoper in ihrer Planung weiterhin verpflichtet. Premieren 2004/05 Mit drei Volksopern-Erstaufführungen beginnt der Premierenreigen: auf das spätromantische Meisterwerk "Irrelohe" von Franz Schreker (16. Oktober) folgt Emmerich Kálmáns wieder entdeckte Operette "Die Herzogin von Chicago" (11. Dezember) und eines der erfolgreichsten Musicals aller Zeiten: "The Sound of Music" von Rodgers & Hammerstein (26. Februar). Mit Smetanas "Die verkaufte Braut" (30. April) kehrt eine der bedeutendsten Volksopern überhaupt ins Repertoire zurück, und Lehárs "Die lustige Witwe" (5. Juni) wird im 100. Jahr nach der Uraufführung neu inszeniert. Im Bereich des Tanzes kann die Volksoper Wien von Erreichtem ausgehen und zu Neuem fortschreiten. Die erfolgreichen Produktionen von "Nussknacker" (mit dem Wiener Staatsopernballett) und "Nudo" (mit dem Ballettensemble des Hauses) werden wieder aufgenommen und Ballettleiter Giorgio Madia erarbeitet mit "Alice" eine weitere neue Choreographie (15. Januar). Orchesterkonzerte und Soiréen sowie drei konzertante Aufführungen von Robert Schumanns Oper "Genoveva" (ab 23. Jänner) unter der musikalischen Leitung von Musikdirektor Marc Piollet ergänzen das reichhaltige Programm der Saison 2004/05. 14. Oktober - 18. Dezember Schwerpunkt "Wieder entdeckte Musik" Die Volksoper Wien setzt einen Themenschwerpunkt mit musikdramatischen Werken, die während der Nazizeit aus unterschiedlichen Gründen verboten waren und daher nicht aufgeführt werden durften. Die Premiere von Franz Schrekers Oper "Irrelohe" (16. Oktober), Walter Braunfels Oper "Die Vögel" (ab 1. November), Alexander Zemlinskys Werk "Der König Kandaules" (Wiederaufnahme ab 7. November) und die zweite Saisonpremiere - Emmerich Kálmáns selten gespielte Operette "Die Herzogin von Chicago" (11. Dezember) - werden vom Symposium "Entartete Musik - Wieder entdeckt" (13. - 16. Oktober) eingeleitet, bei dem hochkarätige Referenten, die in den letzten Jahren durch ihre Arbeit viel zur Wiederentdeckung verfemter Musik beigetragen haben, diskutieren werden. Kooperationspartner sind die Wiener Staatsoper ("Die tote Stadt" 12.12.04) und das Jüdische Museum Wien mit einer Ausstellung über Franz Schreker ab 15. Dezember 2004. 16. Oktober 2004 IRRELOHE von Franz Schreker (Oper) In den letzten zwei Jahrzehnten wurde das Opernschaffen des österreichischen Komponisten Franz Schreker, das unter den Bann der nationalsozialistischen Machthaber gefallen war, schrittweise wiedererweckt. Die szenische Erstaufführung in Österreich von Schrekers 1924 uraufgeführter Oper "Irrelohe" an der Volksoper Wien ist einem österreichischen Team anvertraut: dem Dirigenten Dietfried Bernet (zuletzt u. a. Festspiele in Glyndebourne, Staatsoper, Königliche Oper Stockholm) und dem jungen Regisseur Olivier Tambosi, der nach eminenten Erfolgen an der New Yorker Metropolitan Opera, der Lyric Opera Chicago oder dem Royal Opera House Covent Garden in London erstmals an einer großen Bühne seiner Heimatstadt arbeitet. "Irrelohe", die packende Story eines fluchbeladenen Schlosses und seiner Bewohner, wird im Rahmen des Wiener Schwerpunktes "Wieder entdeckte Musik" im letzten Jahresdrittel 2004 gezeigt. Musikalische Leitung: Dietfried Bernet Inszenierung: Olivier Tambosi Ausstattung: Frank-Philipp Schlößmann Weitere Termine: 20., 24., 31. Oktober, 10., 28. November, 1., 5., 17. Dezember Informationen: http://www.volksoper.at
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