Erster "Ökoprofit®"-Vertrag mit Millionenstadt Panzhihua
historische Chance für Graz
Graz (stadt) - Eine "historische Chance für Graz, sich auf dem Milliarden-Markt China nachhaltig
zu positionieren", ist für die Stadt Graz der Abschluss des ersten Vertrages für das Grazer Umwelt-Erfolgsprojekt
"Ökoprofit®" mit der chinesischen Millionenstadt Panzhihua. Ganz China interessiert sich bereits
für das Modell, das durch Einsparung von Rohstoffen und Energie sowie die Vermeidung von Abfällen maßgeschneiderte
Modelle für Umweltschutz aus Eigennutz liefert. Und die nächsten Hoffnungsmärkte - Russland, Tunesien
und Kanada - stehen schon vor der Tür...
Vertrag mit Folgen
Mit einem frischen Vertragsabschluss im Gepäck kehrten dieser Tage Umweltamtsvorstand DI Dr. Karl Niederl
und sein Mitarbeiter DI Dr. Peter Gspaltl aus dem "Reich der Mitte" zurück - einem Vertrag, der
weit reichende Folgen für ganz Graz und viele innovative steirische Firmen haben sollte, wie die beiden gemeinsam
mit dem fürs Umweltamt zuständigen Bürgermeister-Stellvertreter Walter Ferk am Mittwoch in einer
Pressekonferenz betonten: "Da liegt ein ungeheures Wertschöpfungspotenzial verborgen", freute sich
Ferk. Niederl hält es sogar für möglich, dass dieses Potenzial längerfristig bei Hunderten
Millionen Euro liegt: "Allein die Kosten für das Pilotprojekt mit der Stadt Panzhihua, das wir soeben
vertraglich unter Dach und Fach bekommen haben, betragen 800.000 Euro, von denen die EU 500.000 Euro beisteuert!"
Reiche Bodenschätze
Panzhihua im Südwesten Chinas ist eine Stadt mit 1,2 Millionen Einwohnern, die in den vergangenen Jahrzehnten
aus dem Nichts in einem rund 1.500 Meter hoch gelegenen Bergland aus dem Boden gestampft wurde. Grund sind reichste
Vorkommen hochwertigster Bodenschätze, die dort gefördert und zum Teil in Industriebetrieben gleich verarbeitet
werden. In der rasant wachsenden chinesischen Wirtschaft kann der Umweltstandard aber nicht Schritt halten - was
laut Niederl dazu geführt hat, dass die Chinesen im Grazer Erfolgsmodell "Ökoprofit®" eine
Lösung der angehäuften ökologischen Probleme erhoffen. Das Modell, eine von drei Säulen der
Grazer Umwelt-Erfolgsgeschichte mit "Ökoprofit®", "Thermoprofit" und "Ökodrive",
hat sich nicht nur in Graz, sondern auch in zahlreichen weiteren Städten in halb Europa bewährt. In China
haben - einen Erfolg des Pilotprojektes in Panzhihua vorausgesetzt, woran aber niemand zweifelt - alle Regionen
einschließlich der Hauptstadt Peking bereits ihr Interesse an dem Modell bekundet.
Training in Graz
In naher Zukunft werden rund 30 Umwelt-Fachleute aus China in Graz trainiert, danach werden Grazer Experten ein
maßgeschneidertes Paket in Panzhihua starten. "Dazu sind natürlich genaue Analysen der dortigen
Probleme nötig, in die wir die besten Köpfe des Landes einbinden werden, auch von der Montanuniversität
Leoben und der Technischen Universität Graz", kündigte der Umweltamtsvorstand an. Schließlich
hätten die Chinesen auch ihre führenden Experten in das Projekt entsandt - und diese hätten sich
beim Besuch der Grazer Delegation perfekt vorbereitet gezeigt und alles über das Grazer Modell gewusst.
Beeindruckende Bilanz
Damit war die Asiaten auch bekannt, was Grazer Betriebe allein in den vergangenen acht Jahren durch "Ökoprofit®"
erreicht haben: Die 135 teilnehmenden Unternehmen sparten sieben Millionen Kubikmeter Wasser - 3.500 Füllungen
für das große Sportbecken im Eggenberger Bad! - und 6,5 Millionen Kubikmeter Abwasser - diese Menge
würde 16 Stunden brauchen, um in der Mur durch Graz zu fließen - ein. 10.000 Tonnen Restmüll, 108.000
Megawattstunden Strom und 4.144 Tonnen gefährlicher Abfall wurden den Firmen und der Grazer Umwelt ebenfalls
erspart.
Weitere Exporte folgen
Die Kooperation mit China bietet auch innovativen Umweltunternehmen aus Graz und der Steiermark die Chance,
ihre Produkte auf dem schier unendlichen chinesischen Markt abzusetzen. Darüber hinaus sehen Ferk und Niederl
weitere Vorteile: "Auch touristisch ist China mit seiner Milliardenbevölkerung ein Hoffnungsfaktor für
Graz!" Mit der "Eroberung" des "Reichs der Mitte" ist es übrigens für "Ökoprofit®"
noch lange nicht getan: In konkreter Vorbereitung ist schon der Export des Erfolgsmodells nach Russland und nach
Tunesien, was wiederum den Startschuss für den gesamten nordafrikanischen Raum darstellt. Und als Niederl
direkt von China zu einem Vortrag in die kanadische Stadt Vancouver weiter reiste, wurde auch dort höchstes
Interesse für eine Übernahme von "Ökoprofit®" bekundet … |