Spatenstich zu größter Einzelinvestition
in Raffinerie Schwechat – Ausbau der Ethylen- und Propylenerzeugung
Wien (omv) - Die OMV, Mitteleuropas führender Öl- und Erdgaskonzern, baut die Petrochemiekapazitäten
der Raffinerie Schwechat deutlich aus. Am Mittwoch (14. 04.) nahmen Niederösterreichs
Landeshauptmann Erwin Pröll und OMV Generaldirektor-Stellvertreter Gerhard Roiss den Spatenstich zur Erweiterung
der Etyhlen- und Propylenproduktion vor. Mit einer Kapazität von rund 2 Mio Tonnen (t) ab 2006 wird Schwechat
einer der führenden europäischen Kunststoffstandorte sein. Die OMV investiert rund EUR 200 Mio in die
Erweiterung, um ihre Anlagen auf eine Kapazität von 900.000 t pro Jahr zu bringen. Gleichzeitig erweitert
Borealis A/S, einer der weltweit führenden Kunststoffhersteller, ihrerseits die Kapazität ihrer Polymerproduktion
in Schwechat auf rund 1 Mio t pro Jahr. Der Umbau wird bis Herbst 2005 dauern, ab 1. Jänner 2006 sollen die
Anlagen der OMV ihre volle Leistung erreicht haben und 500.000 t Ethylen bzw. 400.000 t Propylen pro Jahr produzieren.
Landeshauptmann Erwin Pröll betonte, dass dieser Spatenstich wenige Tage vor der Erweiterung der EU „ein richtungsweisendes
Signal“ sei. Dass sowohl OMV als auch Borealis in Schwechat weiter investieren und ausbauen, zeige „das hohe Vertrauen
der heimischen Wirtschaft in die Attraktivität und Qualität des Standorts Niederösterreich“. Schon
bisher habe Niederösterreich „von der europäischen Perspektive überdurchschnittlich profitiert“,
und zwar deshalb, weil für uns nicht die Frage „Was bringt uns die EU-Erweiterung?“ entscheidend sei, sondern
vielmehr die Frage „Was machen wir daraus?“ Diese Strategie gelte auch auf dem künftigem Weg: „Nur so können
wir den Rückenwind des größeren Europas im Interesse des Standortes, der Wirtschaft und der Arbeitnehmer
nutzen“, so Pröll.
Gerhard Roiss, OMV Generaldirektor-Stellvertreter und Aufsichtsratsvorsitzender von Borealis: „EUR 400 Mio werden
OMV und Borealis in Schwechat investieren. Dies ist die größte bisher getätigte Einzelinvestition
in diesen Standort. Das bedeutet eine massive Stärkung der Wettbewerbsposition von Schwechat und eine nachhaltige
Sicherung des Standorts.“ In Schwechat wird seit den 1960er Jahren Kunststoff produziert, die Kapazitätserweiterung
sichert nun eine im internationalen Vergleich kompetitive Größe des Standortes. „Schwechat“, so Roiss,
„bietet uns durch die unmittelbare Nähe zu Borealis besonders gute Produktionsbedingungen“.
Die Petrochemieprodukte aus Schwechat werden zur Herstellung hochwertiger Kunststoffe verwendet. Via Pipelines
werden sie zu den benachbarten Anlagen der Borealis transportiert und dort zu den Kunststoffen Polyethylen und
Polypropylen weiterverarbeitet. Für 2005/06 ist ein Aufschwung in der Kunststoffbranche zu erwarten. Bereits
jetzt ist ein Anziehen der Nachfrage für Kunststoffprodukte zu verzeichnen.
Synergien OMV - Borealis
Die Kunststoffaktivitäten der Borealis, an der die OMV und deren strategischer Partner IPIC mit 50%
beteiligt sind, stellen einen integrierten Bestandteil der OMV Petrochemiekette dar. 2003 setzte die OMV rund 1,15
Mio t Ethylen und Propylen an den Standorten Schwechat und Burghausen ab, davon rund 665.000 t in Schwechat. OMV
deckt derzeit in Schwechat und Burghausen 27% des Borealis-Bedarfs an Petrochemieprodukten ab und ist damit größter
Monomerlieferant für den Kunststofferzeuger. In Schwechat wird Borealis bis 2005 ihre Polyolefinkapazitäten
um rund 250.000 t pro Jahr erweitern. Durch die Errichtung einer Polyethylenanlage und Erweiterung einer Polypropylenanlage
wird das Unternehmen am Standort Schwechat eine Gesamtproduktionskapazität von rund 1 Mio t pro Jahr erreichen.
Monomere und Kunststoffe:
Wichtigste Anwendungsgebiete für Polyethylen mit Rohstoff Ethylen sind Folien, Lager- und Transportbehälter.
Polypropylen mit dem Ausgangsprodukt Propylen wird zur Erzeugung von Verpackungen und Textilien verwendet. Weiteres
Einsatzgebiet ist die Autoindustrie, dort findet Polypropylen unter anderem zur Herstellung von Stoßstangen
und Armaturen Verwendung. |