LH Pühringer: Großer Weichensteller und Impulsgeber für Oberösterreich als
starke Region in Europa
Linz (lk) - Als großen Weichensteller und Impulsgeber für das moderne Oberösterreich,
das sich heute in vielen Bereichen als starke Region im zusammenwachsenden Europa präsentieren kann, würdigte
Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer seinen Vorgänger LH a.D., Dr. Josef Ratzenböck, aus Anlass von
dessen 75. Geburtstag am 15. April.
"Vieles von dem, was Ratzenböck initiiert und voran getrieben hat, macht heute die Stärke der Region
Oberösterreich aus", so Pühringer. Triebfeder seines Handelns waren feste Grundsätze, deren
Aktualität gerade in diesen Tagen und Wochen deutlich werden: So war Ratzenböck stets ein überzeugter
Europäer, für den vor allem die Friedenssicherung zentrale Leitidee des europäischen Einigungsgedankens
war.
Ratzenböck hat daher besonders zu Beginn der 90er-Jahre im Vorfeld des EU-Beitritts Österreichs, unermüdlich
Überzeugungsarbeit für den Beitritt Österreichs geleistet – ein Bemühen, das auch in Oberösterreich
mit einem überwältigendem Ja der Landesbürger zum Beitritt honoriert wurde.
Europa war für Ratzenböck aber bereits in jenen Zeiten, in denen noch der Eiserne Vorhang durch unseren
Kontinent ging, mehr als nur Westeuropa. Er gehörte zu den wenigen westeuropäischen Politikern, die lange
vor dem Fall des Eisernen Vorhangs Kontakte nach Osteuropa knüpften. "Gerade hier wird deutlich, dass
Ratzenböck auch immer die größeren Perspektiven gesehen hat", so Pühringer.
So war er ein wichtiger Vorkämpfer eines "Europa der Regionen", zuerst in der Arbeitsgemeinschaft
Alpen Adria, zu deren Gründern er gehörte. Er gehörte damit zu den Initiatoren jenes Prozesses,
der mit dem Fall des Eisernen Vorhangs rasant an Schwung gewonnen hat, und der am 1. Mai mit dem Beitritt der Länder
Mittel- und Osteuropas zur Europäischen Union seinen Abschluss findet.
Schubkraft der Ära Ratzenböck noch überall spürbar
Auch in Oberösterreich selbst ist in so gut wie allen Politikbereichen die Schubkraft aus der Ära von
Landeshauptmann Ratzenböck (1977 bis 1995) weiter spürbar. Für Pühringer stehen dabei drei
Beispiele im Vordergrund:
Der mittlerweile seit vielen Jahren zu beobachtende Trend, wonach sich die Arbeitslosenquote in Oberösterreich
immer mehr vom Bundesschnitt weg orientiert, hat in der Ära Ratzenböck seinen Ausgang genommen. Mittlerweile
ist Oberösterreich das Bundesland mit der niedrigsten Jahres-Arbeitslosenquote aller Bundesländer und
liegt nicht weniger als 2,5% unter dem Bundesschnitt. Diese Entwicklung wurde unter Josef Ratzenböck eingeleitet.
Und das obwohl in seine Amtszeit bedeutende wirtschaftliche Probleme gefallen sind. Etwa der zweite Erdölschock
(1979/80) oder die Krise der Verstaatlichten, von denen Oberösterreich als Industrieland naturgemäß
besonders betroffen war. Dem stellte Ratzenböck seinen erfolgreichen Kampf für die Umstrukturierung der
verstaatlichten Industrie, aber auch seine erfolgreichen Industrieansiedlungsprojekte, wie BMW in Steyr und seinen
Einsatz für die Klein- und Mittelbetriebe entgegen.
Gleichzeitig waren Ratzenböck als Landespolitiker soziale Anliegen besonders wichtig: Das zeigt sich etwa
bei der Wohnbauförderung – z.B. dem "Ratzenböck-Plan" zur begünstigten vorzeitigen Rückzahlung
von Wohnbaudarlehen. Auch für die Schwächeren der Gesellschaft setzte er Initiativen, wie etwa das "Pflegegeld".
Hier wurde Oberösterreich gemeinsam mit Vorarlberg Vorreiter für diesen mittlerweile bundesweit geltenden
Meilenstein der Sozialpolitik.
Auch sein Wirken als Kulturreferent hat bleibende Spuren in unserem Bundesland hinterlassen. Ein wichtiger Erfolg
war dabei das Oö. Musikschulwesen, das von ihm aufgebaut wurde. Die oö. Musikschulen sind für unsere
Jugend und für die Pflege unserer Kultur gleichermaßen von großer Bedeutung und finden über
die Landesgrenze hinaus Beachtung und Anerkennung.
"Aus all den genannten Gründen verdanken Oberösterreich, aber auch Europa dem Politiker Josef Ratzenböck
sehr viel. Er vereint wie nur ganz wenige Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens in unserem Land den
Mut zur größeren Perspektive mit dem ‚Gespür‘ für die Sorgen der Menschen in unserem Land.
Ihm waren nicht nur die großen Entwicklungen des Landes wichtig, sondern er hat sich in Abertausenden Stunden
bei Sprechtagen auch der Anliegen der sogenannten ´kleinen Leute´ angenommen. Wir, die wir heute Verantwortung
tragen, bauen in sämtlichen Politikbereichen auf dem auf, was er geschaffen hat", erklärt Pühringer. |