Traditioneller Georgi-Ritt und Kirchweih auf der Festung Hohensalzburg  

erstellt am
13. 04. 04

Am 24. und 25. April findet im Burghof von Hohensalzburg wieder die Georgikirchweih statt / Georgi-Ritt am 25. April
Salzburg (lk) - „Sankt Georg, lass uns net in Ruah, der Dracha hebt sein Kopf, stich zua! Sei uns Patron im harten Streit um Freiheit und Gerechtigkeit“, weiß der Chronist der Salzburger Bürgergarde zum traditionellen St. Georgi-Ritt und zur Georgikirchweih zu berichten. Die Georgikirchweih der Bürgergarde der Stadt Salzburg findet heuer am Samstag, 24. April und Sonntag, 25. April, jeweils ab 9.00 Uhr im Burghof der Festung Hohensalzburg statt.

Am Sonntag treffen um 9.00 Uhr die Georgi-Reiter und die Mitglieder der Salzburger Bürgergarde auf dem Kapitelplatz ein und reiten um 10.00 Uhr zur Festung hinauf. Dort wird zuvor um 9.30 die heilige Messe in der Georgskapelle der Festung gelesen. Um 10.30 Uhr findet die Pferdesegnung im Burghof statt.

Die Feierlichkeiten haben Tradition. Bis Mitte der 1950er Jahre trafen einander die Salzburger jährlich im Burghof der Festung Hohensalzburg, um dort zu Ehren des heiligen Georg ein Volksfest zu feiern. Nach langjähriger Unterbrechung wurde 1982 ein zweitägiges Patroziniumsfest angesetzt und auf Initiative des Obmanns der Bürgergarde der Stadt Salzburg, Erwin Markl, der St. Georgi-Ritt als jährlicher Termin festgelegt. Im Programm für die „St. Georgi-Kirchweih auf der Festung Hohensalzburg“ (23./24. April 1983) waren folgende Punkte angeführt: Einläuten mit der großen Festungsglocke und Salut zu Ehren des heiligen Georg von der Kuenburgbastei; heilige Messe in der Festungskirche, Sammlung des Reiterfähnleins der Salzburger Bürgergarde am Kapitelplatz, Pferdesegnung im Burghof vor der St. Georgskirche.

Unter der Führung des Reiterfähnleins der Bürgergarde zog im Jahre 1983 der Georgi-Ritt vom Kapitelplatz über den Hohen Weg und das Stift Nonnberg hinüber zum Krauthügel, über das Bürgermeisterloch, durch die Verteidigungswehr hinauf in den Hof der Festung Hohensalzburg. In der Jahresschrift „Der Gardist“ (seit 1981) wird über den St. Georg-Ritt von 1983 Folgendes festgehalten: „Ein recht farbenprächtiges Bild gab die Sammlung der Reitergruppen zur Pferdesegnung im Hofe der Hohensalzburg. Ponys, Haflinger, Araber, Noriker, Voll- und Warmblüter erfreuten die zahlreichen Salzburger und Gäste der Stadt – besonders Japaner, Italiener und Amerikaner. Ein stattlicher Zug von Pferden, wie ihn wohl die Stadt seit den Zeiten der Fürsterzbischöfe nicht mehr gesehen hat.“

1987 wurde – unter anderem auch bei der St. Georgi-Kirchweih – 700 Jahre Salzburger Stadtrecht gefeiert. Die erste Prägung der „700-Jahr-Münze“ erfolgte im Burghof, jeder Besucher konnte sich selber seine eigene Erinnerungs-Medaille schlagen. Die Stieglbrauerei zu Salzburg hatte ein Stadtrecht-Festbier gebraut. An der Veranstaltung im Jahr 1988 nahmen die Fahnenschwinger-Gruppen „Quelli de Ponte“ aus Ravenna und „Skandieratori“ aus Faenza, unterstützt von Tausenden Landsleuten aus der Emilia Romagna, teil. Im Anschluss an die Festmesse der St. Georgi-Kirchweih auf Hohensalzburg nahm 1989 der neue Gardekurat Kanonikus Balthasar Sieberer die Pferdesegnung im Burghof vor. Die seit 1982 von der Bürgergarde der Stadt Salzburg veranstaltete St. Georgi-Kirchweih war bis zum Jahre 1989 auf der Festung Hohensalzburg im Burghof beheimatet. Danach entschloss man sich, die St. Georgi-Kirchweih 1990 auf dem Kapitelplatz im Zentrum der Stadt Salzburg abzuhalten. Der Ablauf der Festlichkeiten hat sich in den vergangenen Jahren kaum verändert.

(Auszug aus der CD-ROM „Bräuche im Salzburger Land – Vom Frühling bis zum Herbst“, Gert Korell: St. Georgi-Ritt auf Hohensalzburg)

Mehr über Patroziniumsfeste erfährt man auf der vom Referat für Volkskultur und dem Salzburger Landesinstitut für Volkskunde herausgegebenen CD-ROM-Serie „Bräuche im Salzburger Land“ http://www.brauch.at
     
zurück