Wiener IT-Netzwerk »Vienna IT Enterprises« (VITE) - ein Projekt des WWFF
Wien (rk) - Wiens Finanz- und Wirtschaftsstadtrat Vizebürgermeister Dr. Sepp Rieder präsentierte
am Dienstag (13. 04.) im Rahmen des Bürgermeister-Mediengespräches gemeinsam
mit dem Geschäftsführer des Wiener Wirtschaftsförderungsfonds, DI Dr. Bernd Rießland, ein
neues Netzwerk für Wiener IT-Unternehmen: "Vienna IT Enterprises" (VITE). "Mit bis zu 8.000
Firmen ist Wien mittlerweile einer der größten Informations- und Kommunikationstechnologie-Standorte
Europas", erklärte Rieder. Mit dem neuen Netzwerk-Projekt biete der Wiener Wirtschaftsförderungsfonds
eine Plattform, die vor allem start ups und kleinen Firmen bessere Chancen in der IKT-Branche und auch im internationalen
Geschäft geben soll, so Rieder.
"Ziel des vom WWFF initiierten Netzwerkes ist es, zwischen Unternehmen, Forschungs-, Entwicklungs- und Bildungseinrichtungen
leistungsfähige Kooperationen herzustellen, sowie mehr IKT-Firmen nach Wien - insbesondere ins Ziel-2-Gebiet
rund um den Höchstädtplatz - zu holen. Dazu werden mit einer Reihe von Partnerunternehmen verschiedene
Services - wie Forschungskooperationen, Weiterbildung, Beratung, Aufbauhilfe, Kontakte oder gemeinsame Messeauftritte
angeboten", informiert WWFF-Chef Bernd Rießland. Bis Ende 2008 stehen dafür 2,6 Mio. Euro zur Verfügung.
Die Mittel kommen zu je 50 Prozent aus dem WWFF und aus EU-Fördertöpfen. Das Projekt ist bereits im Februar
angelaufen und entwickelt sich äußert rasch und erfolgreich: 26 IT- Unternehmen haben sich im Rahmen
von "Vienna IT Enterprises" bereits vernetzt, um auf verschiedenen Ebenen miteinander zu kooperieren
und von einander zu profitieren.
Hintergrund für diese Initiative ist der Wunsch der Branche nach mehr Kooperation. Aus einer 2003 vom Wiener
Wirtschaftsförderungsfonds initiierten Befragung von mehr als 150 IKT-Firmen geht klar hervor, dass zwei Drittel
an Kooperationen / Netzwerken Interesse haben. Weiteres Ergebnis: 31 Prozent geben an, sich an einer Plattform
aktiv beteiligen zu wollen, weitere 40 Prozent sind bereit, Mitarbeiter an gemeinsamen Aktivitäten zu beteiligen.
Wiener IKT-Firmen: 20 Mrd. Euro Gesamtumsatz pro Jahr
In Österreich haben rund 26.000 Unternehmen einen Gewerbeschein für Informations- und Kommunikationstechnologien
(IKT). Mehr als 8.000 davon sind in Wien angesiedelt. Wien ist damit nach London und München der drittgrößte
IKT-Standort Europas. Die in Wien angesiedelten Unternehmen erwirtschaften 20 Mrd. Euro Gesamtumsatz pro Jahr.
Das sind rund 77 Prozent des österreichischen Gesamtumsatzes, der im vergangenen Jahr 25 Mrd. Euro ausgemacht
hat. Österreichweit gerechnet entfallen davon rund 20 Mrd. Euro auf das Inland und rund 5 Mrd. Euro auf Auslandsumsätze,
die vor allem für Wiener Firmen immer wichtiger werden. Denn trotz eines Gesamtumsatzrückgangs im Vorjahr
in Wien (- 1,6 Prozent) konnten die Firmen ihre Auslandsaktivitäten verstärken und ein Umsatzplus von
3,4 Prozent auf 3,8 Mrd. Euro erreichen.
Insgesamt sind in der IKT-Branche in Österreich 105.000 Menschen beschäftigt. Rund 70 Prozent - oder
78.000 Menschen - üben ihren Job in Wien aus
Das bietet Vienna IT Enterprises
Das neue Netzwerk "Vienna IT Enterprises" steht seit Februar 2004 allen Unternehmen aus der Informations-
und Telekommunikationsbranche offen. Bis Mitte 2008 sollen mit einem Budget von rund 2,6 Mio. Euro einerseits Potenziale
stärker genutzt werden, andererseits sollen sich ausländische Firmen durch dieses Angebot verstärkt
für eine Niederlassung in Wien, im besonderen im Ziel-2-Gebiet - im 2. und 20. Bezirk - interessieren.
Besser durch Vernetzung: Das Angebot von VITE
Vienna IT Enterprises ist das Netzwerk für Informations- und Telekommunikationstechnologien in Wien.
Es verbindet Unternehmen, Forschungs-, Entwicklungs- und Bildungseinrichtungen zu leistungsfähigen Kooperationen
und stellt seinen Mitgliedern vielfältige Services zur Verfügung.
Der Sitz von Vienna IT Enterprises ist am Höchstädtplatz und liegt somit in jenem Teil der Brigittenau,
der mit Teilen der Leopoldstadt zum Ziel 2-Gebiet gehört. Bis Mitte 2008 erhält Vienna IT Enterprises
daher Fördergelder aus den EU-Strukturfonds und öffentlich/ nationalen Mitteln. Unternehmen und Mitglieder,
die sich am Höchstädtplatz ansiedeln, oder Ihren Firmensitz im Ziel 2-Gebiet haben, erhalten Sonderkonditionen
und spezielle Förderungen, die für kleine und mittlere Unternehmen maßgeschneidert sind.
VITE
- stärkt die nationale und internationale Wettbewerbsfähigkeit
- steigert den Bekanntheitsgrad des Unternehmens
- vernetzt Kompetenzen
- initiiert und unterstützt neue, innovative Projekte
- dient als Plattform für Ideen und Initiativen
- ermöglicht gemeinsame Marketingaktivitäten
- veranstaltet Diskussionen, Seminare, Qualifizierungsmaßnahmen
- bietet eine Reihe von Serviceleistungen, wie Homepage, Newsletter u.v.m.
- verhilft zu Präsentationen im Ausland
- lebt von den Ideen seiner Mitglieder
- Mitglieder können Unternehmen, Forschungs-, Entwicklungs- und Bildungseinrichtungen aus dem Bereich der
Informations- und Telekommunikationstechnologien sowie relevante Dienstleistungsunternehmen sein.
Die Gründungsmitglieder:
Alaris Informationsmanagement GmbH
ARC Seibersdorf research GmbH
Bena Betriebsentwicklung & Nachfolge GmbH
Technologiezentrum S. I. G. Wien
Milestone Projektmanagement GmbH
Online Schulungs- und BeratungsgesmbH
Wiener Wirtschaftsförderungsfonds
IKT-Umfrage: 66 Prozent der Wiener IKT-Unternehmen wünschen Vernetzung
Um den Bedarf für ein IT-Netzwerk in Wien zu verifizieren, wurde im Zeitraum Mai 2003 - Juli 2003
eine Befragung via e-mail Fragebogen unter Wiens rund 8.000 IT-Unternehmen durchgeführt. Die Erhebung richtete
sich an Unternehmen, und hier speziell an die Geschäftsführer und die zuständigen Abteilungsleiter,
die in der Informations- und Kommunikationstechnologie-Branche in Wien tätig sind. Rund 150 Unternehmen beantworteten
den Fragebogen, was ein statistisch aussagekräftiges Ergebnis garantiert. Die Befragung wurde in Partnerschaft
mit der Fachhochschule Technikum Wien, der Österreichischen Computergesellschaft (OCG), ARC Seibersdorf research
GmbH und Tech Gate Vienna ausgeführt.
Mehr als die Hälfte der Unternehmer befürwortet gemeinsame Aktivitäten und ist bereit, sich aktiv
zu engagieren. Klein- und Mittelbetriebe, aber auch Großbetriebe mit über 100 Mitarbeitern und eine
ausreichende Anzahl von Mittelbetrieben, zeigten Interesse.
Insgesamt ist die Kooperationsbereitschaft umso größer, je höher das technologische Niveau der
Unternehmen ist. Der Großteil der Befragten muss laufend mit Neuerungen auf den Markt kommen, um wettbewerbsfähig
zu bleiben. Daher werden vor allem auch gemeinsame Produktentwicklungen angestrebt. Rund 20 Prozent sind bereits
in Forschung und Entwicklung tätig und wünschen sich Forschungskooperationen, besonders auch mit anerkannten
Instituten.
Interessant für Unternehmen mit unter 50 Mitarbeitern: Großbetriebe mit hohem Innovationsgrad und Forschungsanteil
würden ein Netzwerk vor allem nutzen, um mit Klein(st)betrieben mit speziellen Angeboten in Kontakt zu kommen.
Allgemein zeigten sich die befragten Unternehmen auch an Informationen zu Streaming, E-learning, E-Logistic und
E- Government interessiert.
Eine hervorragende Voraussetzung für den Aufbau des Netzwerks: Die Unternehmen arbeiten gleichmäßig
verteilt in den unterschiedlichen Branchensegmenten. Ein Großteil will exportieren und dementsprechend auch
an Internationalisierungsstrategien mitarbeiten.
Eine gute Chance für die Nutzung des Netzwerks sind alle Förderinitiativen, die unter den Befragten bereits
bekannt sind und zum Teil auch in Anspruch genommen werden. Somit können mehr Unternehmen EU-Förderprogramme
nutzen, was wiederum Forschung, Entwicklung und Export fördert und so ein nationales Anliegen unterstützt.
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