ASFINAG und EUROPPASS ziehen positive Bilanz über 100 Tage "Lkw-Maut"
Wien (asfinag) - Eine positive Bilanz ziehen ASFINAG und EUROPPASS über die ersten 100 Tage
seit der Einführung der fahrleistungsabhängigen Maut für Kraftfahrzeuge mit mehr als 3,5 t höchst
zulässigem Gesamtgewicht auf Autobahnen und Schnellstraßen am 1. Jänner dieses Jahres. Dank der
Ehrlichkeit der Nutzer besteht seit 1. April 2004 die Möglichkeit der vereinfachten Nachentrichtung der Maut.
Am 9. April ist es genau 100 Tage, dass Go-Boxen an den Windschutzscheiben von Lkw, Autobussen und großen
Wohnmobilen piepsen, wenn das Fahrzeug am hochrangigen österreichischen Straßennetz mit seinen rund
4 000 Richtungskilometern unter einem der rund 400 Mautportale durchfährt. Seit 1. Jänner wurden 135
Mio. Mauttransaktionen durchgeführt. In dieser Zeit haben die mautpflichtigen Fahrzeuge rund 700 Mio. km zurückgelegt.
Das entspricht der 900-fachen Distanz Erde-Mond und zurück. (Anm.: Mittlere Distanz Erde-Mond: 384.400 km
* 2 = 768.800 km)
In den ersten 100 Tagen wurden 190 Mio. EUR Maut eingenommen, wobei anzumerken ist, dass im genannten Betrag auch
die Erlöse von LKW und Bussen der Sondermautstrecken enthalten sind. Seit 1. April 2004 überwachen 130
Mautaufsichtsorgane die korrekte Entrichtung der fahrleistungsabhängigen Maut. Insgesamt wurde in den ersten
100 Tagen EUR 1,6 Mio. an Ersatzmauten eingenommen. Der Prozentsatz an Mautprellern ist ca. 1,8%; und besteht zu
ca. gleichen Teilen aus im In- und im Ausland zugelassenen Fahrzeugen.
"Wir haben es gemeinsam geschafft, das weltweit technisch modernste Mautsystem ohne substanzielle Startprobleme
einzuführen", erklärten heute ASFINAG-Vorstandsvorsitzender Walter Hecke und Peter Newole, Geschäftsführer
der Betreibergesellschaft EUROPPASS, einer 100%igen Tochter der Autostrade S.p.A. "Die GO-Box Durchdringung
bei heimischen Fahrzeugen ist bereits zu nahezu 100% gegeben - bei Fahrzeugen aus dem Ausland nähern wir uns
diesem Wert an. Gegenwärtig sind bei geschätzten 370.000 mautpflichtigen Fahrzeugen, die Österreichs
Autobahnen- und Schnellstraßensystem nutzen über 310.000 Boxen im Einsatz, 90.000 davon noch sogenannte
Pre-Pay Boxen, die ein permanentes Wideraufladen der Geräte bedingen. Wir können nur jedem empfehlen,
so rasch wie möglich auf Post-pay umzusteigen und einfach und bequem im Nachhinein zu bezahlen", so Newole.
"Als serviceorientierte Unternehmen ist es uns sehr wichtig, dass die Nutzer des Systems gut zurecht kommen,
was sich auch in zahlreichen Gesprächen mit Fahrern und den Interessensvertretern zeigt. Ausnahmen bestätigen
die Regel und wir gehen jedem "Problemfall" genau nach", so Hecke und Newole weiter.
Funktionsstörungen bei Einzeltransaktionen resultierend aus einer nicht vorschriftsmäßigen Anbringung
der GO Box oder - extrem selten - aus Problemen bei der Mauttransaktionserstellung sowie eine hohe "Maut Moral"
der Nutzer haben die ASFINAG veranlasst, in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Verkehrs, Innovation
und Technologie (BMVIT) und dem Finanzministerium (BMF) die Mautordnung zu ändern. Hecke: "Wir haben
den Melde-Aufwand wesentlich reduziert." Künftig kann eine einmalige fehlerhafte Kommunikation zwischen
GO-Box und Sender auch innerhalb von 30 Minuten gebührenfrei unter 0800 400 11 400 telefonisch gemeldet werden.
Die Maut wird dann nachverrechnet. Bisher war es nur möglich die Maut an einer Vertriebsstelle oder bei einem
Mautaufsichtsorgan im Nachhinein zu entrichten. Diese Regelung gilt für alle Autobahnen und Schnellstraßen
mit Ausnahme der Sondermautstrecken.
Die Einnahmen aus der fahrleistungsabhängigen Maut - für heuer rechnet die ASFINAG mit rund 721 Mio.
EUR - fließen so wie die Einnahmen aus den Sondermauten (EUR 107 Mio.) und der Vignette (EUR 295 Mio.) ausschließlich
in den Bau, den Betrieb und die Erhaltung sowie die Finanzierung der österreichischen Autobahnen und Schnellstraßen.
Hecke: "Allein heuer werden etwa 54 Kilometer neue Autobahnen und Schnellstraßen mit einem Bauvolumen
von über EUR 1,1 Mrd. für den Verkehr frei gegeben und 48 Mio. EUR in die Sanierung von 17 km zweiter
Tunnelröhren investiert". Der derzeitige Stand der Einnahmen lasse hoffen, die Planzahlen zu erreichen.
100 Tage ohne gröbere Pannen werden allerdings nicht als Grund angesehen, sich >zur Ruhe zu setzen<.
"Wir befinden uns in einem permanenten Optimierungsprozess", so Hecke und Newole abschließend.
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