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Bundespräsidentenwahl 2004 – erste Reaktionen |
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erstellt am
26. 04. 04
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Darabos:
»Ein guter Tag für Heinz Fischer, ein guter Tag für die Sozialdemokratie!«
Darabos sieht auch »Denkzettel« für Regierung
Wien (sk) - "Ein guter Tag für Heinz Fischer, ein guter Tag für die Sozialdemokratie",
so die Stellungnahme eines hoch erfreuten SPÖ-Bundesgeschäftsführers Norbert Darabos im ORF-Interview
unmittelbar nach Bekanntgabe der ersten ORF-Hochrechnung um 17 Uhr, die mit 51,9 Prozent zu 48,1 Prozent Heinz
Fischer als nächsten Bundespräsidenten sieht (um 19 Uhr lautete das Verhältnis dann 52,41
Prozent für Fischer und 74,59 Prozent für Ferrero-Waldner, Anm. d. Red). "Heute freuen wir uns
darüber, dass ein Mann in die Hofburg einziehen wird, dem das Amt des Bundespräsidenten auf den Leib
geschneidert ist", so Darabos. "Endlich ist nach 18 Jahren wieder ein Sozialdemokrat in der Hofburg."
Der SPÖ-Bundesgeschäftsführer wies auch darauf hin, dass - im Gegensatz zu den Behauptungen aus
der ÖVP - Ferrero-Waldner noch im November einen Vorsprung gegenüber Fischer gehabt habe, und er hob
die "hervorragende Performance" Fischers im Wahlkampf hervor. Noch nie in der Zweiten Republik habe ein
Präsidentschaftskandidat im ersten Wahlgang ein so hohes Vertrauen bekommen.
Darabos erwartet "bundespolitischen Rückenwind" für SPÖ
Gleichzeitig sieht Darabos aber auch einen "Denkzettel" für die scharz-blaue Bundesregierung;
man habe im Wahlkampf auf die richtigen Themen gesetzt, wie auf die Frage der Neutralität oder die soziale
Gerechtigkeit. Angesprochen auf die Auswirkungen des Ergebnisses auf kommende Wahlgänge sagte Darabos, dass
die SPÖ das Ergebnis "mit Demut" zur Kenntnis nehme, sich aber bundespolitischen Rückenwind
für die EU- und die Nationalratswahl erhoffe. |
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Lopatka: Großartige Aufholjagd Ferrero-Waldners
Geringe Wahlbeteiligung sollte zu denken geben
Wien (övp-pk) - "Dr. Benita Ferrero-Waldner hat eine großartige Aufholjagd hingelegt",
sagte ÖVP-Generalsekretär Abg.z.NR Dr. Reinhold Lopatka Sonntag (25. 04.)
in einer Reaktion zum Ergebnis der Bundespräsidentschaftswahl gegenüber dem ORF-Fernsehen. Sie habe die
Wahl zwar letztlich knapp nicht für sich entschieden, aber "wer so großartig und mit solchem Einsatz
arbeitet, muss der Republik erhalten bleiben", betonte Lopatka.
Ferrero-Waldner, die einen "großartigen Wahlkampf" hingelegt habe, "hat weit über die
Parteigrenzen hinaus die Herzen gewonnen". Lopatka wies darauf hin, dass Fischer aufgrund seiner langjährigen
Tätigkeit im Präsidium des Nationalrats "mit einem Amtsbonus" ins Rennen gegangen sei. Ein
Grund für den Sieg Fischers ist für Lopatka auch die Tatsache, dass viele potentielle Wähler Ferrero-Waldners
den Urnen ferngeblieben sind. "Dass die Wahlbeteiligung derart zurückgegangen ist, muss uns und allen
anderen zu denken geben", sagte der ÖVP-Generalsekretär.
Die ÖVP werde diese geringe Wahlbeteiligung und das Ergebnis jedenfalls Mitte der Woche im Bundesparteivorstand
analysieren, aber es sei wichtig anzumerken, dass es sich um eine Persönlichkeitswahl handle. Es sei positiv,
dass Österreich über zwei für das Amt derart qualifizierte Persönlichkeiten verfüge. "Das
war aber keine Abstimmung über die Politik der Regierung oder der Opposition, denn diese gibt es 2006 bei
der Nationalratswahl", so Lopatka. Ferrero- Waldner sei vom Bundesparteivorstand einstimmig als Kandidatin
nominiert worden, weil es der tiefen Überzeugung der ÖVP entsprochen habe, dass dies das richtige Signal
in Richtung Internationalität und Frauen gewesen sei.
Das Ergebnis des fairen Wahlkampfes sei jedenfalls, so Lopatka, denkbar knapp, und es sei vollkommen klar, dass
"jemand der so großartig und mit solchem Einsatz wie die Außenministerin gearbeitet hat, der Republik
auch in Zukunft erhalten bleiben soll", so der ÖVP- Generalsekretär abschließend. |
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Van der Bellen: Fischer wird Amt gut ausfüllen
Respektables Ergebnis für Ferrero-Waldner
Wien (grüne) - Der Bundessprecher der Grünen Alexander Van der Bellen hat Heinz Fischer
zum Wahlsieg gratuliert und sich zuversichtlich gezeigt, dass der SPÖ-Kandidat das Amt "gut ausfüllen"
werde. Die unterlegene ÖVP-Kandidatin Benita Ferrero-Waldner habe einen "sehr engagierten Wahlkampf"
geführt, er gehe davon aus, dass sie nicht unzufrieden sein könne mit dem Ergebnis, sagte Van der Bellen.
Der Fehler im Wahlkampf aus der Sicht der ÖVP sei in der letzten Woche passiert, meinte der Grüne Bundessprecher.
Man habe den Eindruck entstehen lassen, Ferrero-Waldner sei die Kandidatin von Jörg Haider. Das habe die WählerInnen
aus dem Grünen Potenzial mobilisiert, Heinz Fischer zu wählen. Durch die Deklarierung führender
FPÖ-PolitikerInnen für die ÖVP-Kandidatin sei die Mobilisierung der Grünen für Fischer
vermutlich größer gewesen als der FPÖ-SympathisantInnen für Ferrero-Waldner.
Ein "Wermutstropfen" ist für Van der Bellen, dass damit keine Frau zum Bundespräsidenten gewählt
wurde. Eine Frau im höchsten Amt wäre schön gewesen. Die Frage des Geschlechts sei aber offenbar
nicht Ausschlag gebend gewesen, wenn man bedenke, dass es um einige hunderttausend Wählerinnen mehr gebe als
Wähler. Ferrero-Waldner habe aber "ein respektables Ergebnis" erzielt.
Die Erwartungen der Grünen an den künftigen Bundespräsidenten seien "realistisch, nicht überzogen",
sagte Van der Bellen. Der Bundespräsident könne eher im Atmosphärischen wirken und "den Finger
auf offene Punkte legen". Er sei aber nicht eine Art Überregierung, wie beide KandidatInnen im Wahlkampf
den Eindruck erweckt hätten. |
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Wir versuchen prinzipiell, an dieser Stelle
Aussendungen
aller der vier im Parlament vertretenen Parteien aufzunehmen
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