First-Love-Ambulanz rege in Anspruch genommen  

erstellt am
26. 04. 04

Salzburg: 730 psychosoziale und medizinische Beratungen im Vorjahr
Salzburg (lk) - Die First-Love-Ambulanz in der Frauenklinik im St.-Johanns-Spital gibt es seit fast zwei Jahren. Von Anfang an wurde diese auf Initiative von Landesrätin Dr. Maria Haidinger eingerichtete „Außenstelle der Familienberatung des Landes“ rege in Anspruch genommen. Im Vorjahr fanden 730 psychosoziale und medizinische Beratungen statt. Jeden Montag haben damit durchschnittlich 14 junge Menschen den Weg in die First-Love- Ambulanz gefunden. Dieser große Erfolg ist mit darauf zurückzuführen, dass hier ein Beratungsangebot ohne unnötige Zugangshürden installiert wurde: Es wird kein Krankenschein verlangt, und die Beratung erfolgt streng vertraulich, auf Wunsch auch anonym.

Jeden Montag von 16.00 bis 19.00 Uhr gibt es Beratung zu Fragen rund um die Sexualität, es sind zwei psychosoziale Beraterinnen, ein Arzt bzw. eine Ärztin und eine Krankenschwester für junge Menschen zwischen zwölf und 18 Jahren anwesend, die Fragen und Anliegen rund um die Sexualität haben. Eine Terminvereinbarung ist nicht notwendig. (Weitere Infos unter http://www.firstlove-salzburg.at, Telefon: 0662/4482-2508.)

Die Beratung steht für alle Fragen offen: Der Umgang mit dem eigenen Körper, Freundschaft, „Erste Liebe“ und Empfängnisverhütung waren die wichtigsten Themen, die von den Jugendlichen angesprochen wurden, erläuterte kürzlich Dr. Marie-Luise Zuzan, Leiterin des Familien-referates des Landes. Mehr als drei Viertel der Ratsuchenden wollten sich vor allem über Fragen der Empfängnisverhütung informieren. Nach genauer Information und Abklärung werden bei sozialer Indikation Verhütungsmittel, zumeist Kondome und die „Pille“, auch kostenlos ausgegeben. Wenn es notwendig und gewünscht ist, kann auch eine gynäkologische Untersuchung erfolgen. Die Beratung soll in weiterer Folge auch den Schritt zu niedergelassenen Gynäkolog/innen in freier Praxis erleichtern.

„Leider sind es in den meisten Fällen, nämlich zu 95 Prozent, immer noch die Mädchen, die die First-Love-Ambulanz aufsuchen. Die Beratungsstelle möchte jedoch für Mädchen und Burschen da sein, da Empfängnisregelung und Familienplanung eine Angelegenheit von Frauen und Männern ist“, so Dr. Zuzan weiter. Um diesen Gedanken weiter zu verbreiten, gibt es auch immer wieder Termine für Schulklassen bzw. Gruppen von Jugendlichen, die sich generell über das Angebot der First-Love-Ambulanz informieren wollen.

First-Love-Ambulanz als Ergänzung der Familienberatungsstelle
Seit dem Jahr 1974 besteht an der Landesfrauenklinik im St.-Johanns-Spital eine Familienberatungsstelle des Landes. Einmal wöchentlich (Mittwoch von 16.00 bis 19.00 Uhr) stehen zwei Sozialarbeiterinnen, eine Krankenschwester und ein Arzt bzw. eine Ärztin für Fragen in Zusammenhang mit Geburtenplanung, Empfängnisverhütung, Schwangerschaft und Schwangerschaftskonfliktberatung zur Verfügung.
     
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