Feier am Hochfest des Stiftspatrons
St. Pölten (diözese) - Am 23. April feierte Propst Maximilian Fürnsinn sein silbernes
Jubiläum als Propst des Stiftes Herzogenburg. Maximilian Fürnsinn wurde 1979 zum 68. Propst des Stiftes
gewählt und erhielt von Bischof Dr. Franz Zak die Abtweihe. 1989 und 1999 wurde er jeweils auf zehn Jahre
wiedergewählt.
Provinzial P. Severin Leitner bei der Festpredigt: Klöster haben heute eine besondere Bedeutung
Das Stift Herzogenburg ist unter Propst Fürnsinn in vielen Bereichen zu einem Zentrum öffentlichen
Lebens in geistlichen, kulturellen und wirtschaftlichen Bereichen in Niederösterreich geworden. So finden
jährlich die Niederösterreichischen Kindersommerspiele mit jeweils 15.000 besucher im Stift statt. Konzerte,
Vorträge, Tagungen beleben das Stift, seien es die „Herzogenburger Gespräche“, der „Arbeitskreis Psychotherapie
und Theologie“ oder auch das „Forum Kirche in Europa“. Derzeit und für die kommenden Jahre steht als besondere
Herausforderung noch die gesamte Außenrenovierung des Stiftes auf dem Programm.
Propst Maximilian Fürnsinn ist seit 1981 auch durchgehend Vorsitzender der Niederösterreichischen Äbtekonferenz
und der Ordenskonferenz der Diözese St. Pölten. Von 1989 bis 1993 war Propst Fürnsinn Vizepräsident
der ökumenischen Stiftung „Pro Oriente“ und ist seit 1996 Großprior der österreichischen Grabesritter.
1998 wurde er zum Vorsitzenden der Österreichischen Superiorenkonferenz gewählt.
Feier am 23. April
Bei der Festmesse am 23. April in der Stiftskirche nahmen zahlreiche Vertreter des kirchlichen und öffentlichen
Lebens teil. Unter ihnen Weihbischof Dr. Heinrich Fasching, Provinzial P. Dr. Severin Leitner, der evangelische
Bischof Herwig Sturm, Erzbischof Mesrop Krikorian von der armenschen Kirche, Bischof Bernhard Heitz von der altkatholischen
Kirche sowie Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll, Innenminister Dr. Ernst Strasser und weitere Vertreter aus Politik
und Wirtschaft.
Propst Maximilian stellte in seinen einleitenden Worten fest, dass diese Feier vor allem Dank und Bitte an Gott
sei. Auch er selbst danke den „Weggefährten“, die ihn die 25 Jahre seines Amtes begleitet haben.
Die Bedeutung der Klöster heute
Auf die Bedeutung der Klöster in der heutigen Zeit ging Provinzial P. Dr. Severin Leitner in der Predigt
ein. Die Klöster seien Orte des Lebens, der Kultur und des Glaubens. Diese finden bei den Menschen des 21.
Jahrhunderts wieder zunehmend Zuspruch, erklärte er. Gerade die Vielfalt der Werte brauche wieder Orte, wo
der Mensch Entlastung finde und als Mensch ernst genommen werde, sagte er. Diese Orte seien die Klöster, wies
er hin. Der Provinzial nannte dabei als Beispiel die „Herzogenburger Kindersommerspiele“, wo bereits die Kinder
das Leben als Gemeinschaft und Wert nachhaltig erfahren.
Weiters brauche es heute Orte, wo Menschen sich begegnen können, wo Menschen noch zuhören können,
sagte Leitner. Ein solcher Ort sei auch Herzogenburg mit seinen vielen Initiativen und Angeboten, etwa den Herzogenburger
Gesprächen. In all diesen Angeboten stehe der Mensch in den Mittelpunkt, unterstrich er. Ein Kloster sei auch
ein Ort des Glaubens. Gerade Augustinus habe diese Sehnsucht des Menschen so ausgedrückt: „Unruhig ist unser
Herz bis es ruht in dir“, wies Leitner hin. So sei auch das Stift Herzogenburg ein Ort der Gottsuche, der Selbsterfahrung
des Menschen, des religiösen Fragens und der Besinnung.
Nach der Festmesse, die vom Motettenchor Herzogenburg mit der Messe in B-Dur von Franz Schubert und Werken von
Linek, Telemann und Schmidt musikalisch gestaltet wurde, waren alle Gäste zu einer kleinen Bewirtung in das
Pfarrzentrum geladen. |