LH Pühringer: Bayern und Oberösterreich wollen mit dieser Landesausstellung dem in wenigen
Tagen größer werdenden Europa ein Modell anbieten
Linz (lk) - Gerade beim europäischen Einigungsprozess, der mit dem Beitritt von 10 neuen EU-Mitgliedern
am 1. Mai Wirklichkeit wird, kommt der Kultur als Türöffner und Brücken- bauer eine ganz entscheidende
Bedeutung zu, betonte am Donnerstag (22. 04.) Landeshaupt- mann Dr. Josef Pühringer anlässlich
der Eröffnung der bayerisch-oberösterreichischen Landes- ausstellung "grenzenlos" in Schärding.
Bayern und Oberösterreicher wollen mit dieser Landesausstellung dem in weniger Tagen größer werdenden
Europa ein Modell anbieten. Nämlich ein Modell dafür, wie anhand konkreter Projekte die europäische
Integration gefördert werden kann.
Pühringer: "Die Intensität und die Qualität dieser zwischenstaatlichen Zusammenarbeit auf kultureller
Ebene, die wesentlich zum Gelingen dieser Ausstellung beigetragen haben, sind zu einem wichtigen Signal, zu einer
international beachteten Botschaft geworden. Eine Botschaft, die an Stellenwert gerade jetzt, wenige Tage vor der
EU-Erweiterung ganz besonders deutlich wird. Diese Botschaft muss heißen, Kultur führt Menschen zusammen
und überschreitet Grenzen.
Daher brauchen wir die kulturelle Begegnung, um die noch bestehenden geistigen Barrieren abzubauen. Es muss daher
im Interesse aller überzeugten Europäer liegen, dass diesem Pionierprojekt bald weitere folgen, ganz
besonders natürlich an den Grenzen zwischen den "alten" und "neuen" EU-Ländern. Oberösterreich
wird daher dieser Landesausstellung weitere grenzüberschreitende Kulturprojekte folgen lassen, etwa im Stifter-Jahr
2005.
Wichtige denkmalpflegerische Impulse
Zur Tradition oberösterreichischer Landesausstellungen gehört mittlerweile auch, den kulturpolitischen
Auftrag mit dem Auftrag der Denkmalpflege zu verbinden. Viel historische Bausubstanz ist mit den mittlerweile 24
oberösterreichischen Landesausstellungen gerettet worden. Das ist wichtig, denn es geht dabei nicht nur um
die Sicherung historischer Bauten – es geht um viel mehr. Jeder historische Bau ist ein in Stein gehauenes Stück
oberösterreichischer Geschichte. Denn mit jeder denkmalpflegerischen Baumaßnahme leisten wir auch einen
bedeutenden Beitrag zum Geschichtsbewusstsein und zur Identität unserer Landsleute.
Jeder Landesausstellung liegt darüber hinaus auch ein Nachnutzungskonzept zugrunde. So werden etwa die adaptierten
historischen Kellergewölbe des Stiftes Reichersberg im Bereich der ‚unterirdischen Kathedrale‘ als europäisches
Konferenzzentrum genutzt werden." |