Masterplan Verkehr 2003 setzt auf umweltfreundliche und sanfte Mobilität
Wien (rk) - Anlässlich der heutigen Präsentation der "Mobilitätsszenarien 2035
- Initiative zur nachhaltigen Verkehrsentwicklung im Raum Wien" unterstrich Wiens Verkehrsstadtrat Rudolf
Schicker neuerlich die Schwerpunkte des 2003 beschlossenen Masterplan Verkehr für Wien, der auf eine nachhaltige
und effiziente Verkehrspolitik setze. "Die Studie ist ein gutes Instrument, mögliche Entwicklungsszenarien
zu verdeutlichen und aufzuzeigen, wie die Verkehrsentwicklung in den nächsten Jahrzehnten sein könnte,
um daraus Maßnahmen herauszufiltern", so Schicker.
Der Vorteil solcher Trendszenarien sei, so Schicker weiter, zu erkennen, wo sich "Knackpunkte" befänden,
um diesen mit wirkungsvollen Maßnahmen entgegenwirken zu können, so Schicker. Mit dem im Rahmen des
Masterplan Verkehr beschlossenen Maßnahmen würde Wien vor allem durch die Forcierung der umweltfreundlichen
Verkehrsarten ein deutliches Zeichen hinsichtlich Nachhaltigkeit setzen. Vor allem sei die Kooperation mit den
Nachbar- Bundesländern Niederösterreich und Burgenland sowie mit den Partnerregionen im Rahmen der Europaregion
Centrope von großer Bedeutung. Priorität müsse dabei dem massiven Ausbau der Schieneninfrastruktur
in der Ostregion eingeräumt werden - Schicker nannte hier vor allem die Bahnverbindungen nach Bratislava unter
Einbindung des Flughafen Wien. Ebenso sei allerdings auch eine sinnvolle Verbesserung der Straßeninfrastruktur
in der Region Wien notwendig, da der Osten Österreichs aufgrund der jahrzehntelangen Randlage in Europa infrastrukturell
nicht ausreichend ausgestattet sei - dies dürfe allerdings nur unter Einhaltung aller Umweltschutzkriterien
erfolgen, unterstrich Schicker.
Sanfte Mobilität
Im Rahmen des Masterplan Verkehr sei die klare Festlegung getroffen, den Anteil des Individualverkehrs
bis 2020 in Wien durch ein Bündel an Maßnahmen weiter zu senken, so Schicker weiter. Wien setze hier
verstärkt auf eine "sanfte Mobilität", also Forcierung der Öffis, Radfahren, Zu-Fuß-Gehen.
In diesem Zusammenhang lehnte er die Einführung einer City Maut neuerlich ab. "Wien hat gänzlich
andere Voraussetzungen, als die Londoner Innenstadt - wir haben mit der Parkraumbewirtschaftung, Straßen-
Rückbaumaßnahmen sowie den hervorragenden öffentlichen Verkehrsmitteln gute Steuerungs-Instrumentarien",
so Schicker.
Um dem hohen Pendler-Anteil entgegenzuwirken, arbeite die Stadt Wien nicht nur eng mit NÖ und Burgenland,
etwa im Bereich S- Bahn-Konzept, zusammen und forciere Park & Ride-Anlagen, sondern prüfe auch Maßnahmen
zu einer Ausweitung der Parkraumbewirtschaftung. So werde im kommenden Jahr ein Pilotversuch für ein neues
Modell rund um den Bereich der Stadthalle gestartet, sollte sich dieses bewähren, könnte es zu bestimmten
Tageszeiten auch in Bereichen rund um U-Bahn- Endstationen eingeführt werden. Dadurch soll erzielt werden,
das PendlerInnen entweder Park&Ride-Anlagen nutzen oder auf die Öffis umsteigen. |