Standort Tulln erfolgreiches Beispiel für den Aufbau von angewandter Forschung und Entwicklung
im FH-Bereich
Wien (bm:bwk) - „Mit dem Fachhochschul-Studiengesetz 1993 wurde der Grundstein für eine hochschulpolitische
Erfolgsgeschichte gelegt. Ab dem Studienjahr 1999/2000 erfolgte ein besonders starker Ausbau des Fachhochschulsektors.
Heute gibt es doppelt so viele Anfängerstudienplätze, doppelt so viele Gesamtstudienplätze und auch
doppelt so viele Studiengänge wie 1999. Im Zuge der qualitativen Weiterentwicklung des FH-Sektors bis 2010
soll die Zahl der Studierenden und Absolventen von technisch-naturwissenschaftlichen Studiengängen sowie der
Frauenanteil an den Fachhochschulen deutlich gesteigert werden. Weitere Schwerpunkte sind der Ausbau von berufsbegleitenden
Angeboten und der Aufbau von angewandter Forschung und Entwicklung im Fachhochschulsektor“, erklärte Bildungsministerin
Elisabeth Gehrer anlässlich der heutigen Eröffnung des Gebäudes der FH Wiener Neustadt am Standort
Tulln.
Der von der FH Wiener Neustadt in Kooperation mit dem Interuniversitären Forschungsinstitut für Agrarbiotechnologie
(IFA) entwickelte dislozierte FH-Standort Tulln ist dem Schwerpunktthema „grüne Biotechnologie“ gewidmet.
Insbesondere beim nachhaltigen Aufbau von angewandter Forschung und Entwicklung zeigt der Studiengang „Biotechnische
Verfahren“ besonders viel versprechende Ansätze. So wurde bereits in der 1. Runde des FHplus-Programms ein
Projekt zur Weiterentwicklung bioanalytischer Methoden mit mehr als 400.000 Euro gefördert. Forschungslabors
und Lehrinhalte wurden in enger Abstimmung mit dem IFA entwickelt, womit die Studierenden eine international beachtenswerte
Laborinfrastruktur zur Verfügung haben. Ebenso konnte eine Reihe von Lektoren aus dem IFA und seinem Umfeldbereich
(BOKU Wien, VetMed Wien, TU Wien) gewonnen werden, die ein entsprechend hohes universitäres Niveau der Ausbildung
sicherstellen. „Die intensive Kooperation mit der IFA sowie der BOKU Wien, der VetMed Wien und der TU Wien und
die damit verbundene Verfügbarkeit von Erkenntnissen der Grundlagenforschung leisten einen wesentlichen Beitrag
zu den erfolgreichen unternehmensnahen Forschungsaktivitäten in Tulln“, so Gehrer.
Auch beim Frauenanteil nimmt der Standort Tulln mit 64% eine Vorreiterrolle ein. Dennoch ist es Gehrer ein Anliegen,
insbesondere in den technischen und naturwissenschaftlichen Studiengängen den Frauenanteil zu erhöhen.
„Das 21. Jahrhundert ist das Jahrhundert der Frauen. Mehr als 52% der Bevölkerung und mehr als 50% der Studierenden
an Universitäten sind Frauen. Die Erhöhung des Frauenanteils an den Fachhochschulen von derzeit 38% ist
gerade deshalb so wichtig, da im Bereich der technischen und naturwissenschaftlichen Berufe enorme Zukunftschancen
liegen.“
Fachhochschulen und Universitäten bilden den Hochschulsektor in Österreich. Das heißt für
den tertiären Sektor: über 226.000 Studierende, über 39.000 Studienanfänger und über 21.000
Absolventen, das sind mehr als je zuvor. Auf dem Weg zur Wissensgesellschaft sind die Absolventinnen und Absolventen
der Fachhochschulen ein wichtiger Bestandteil. „Daher plant die Bundesregierung einen bedarfsgerechten und zielorientierten
Ausbau der Studienplätze bis 2010 auf 33.000 Studienplätze. Die dafür notwendigen Mittel - bis zum
Vollausbau 2010 wird die Bundesförderung für den FH-Sektor auf über 200 Mio. Euro jährlich
ansteigen - werden von der Bundesregierung zur Verfügung gestellt“, so Gehrer abschließend. |