Krems (nlk) - Die Theodor Kramer Gesellschaft vergibt seit 2001 jährlich einen Theodor Kramer-Preis
für Schreiben im Exil und im Widerstand, mit dem nicht allein die literarische Qualität, sondern darüber
hinaus auch die Haltung und das Schicksal der Preisträger gewürdigt werden sollen. Für 2004 geht
der mit 7.300 Euro dotierte, in Zusammenarbeit mit dem Unabhängigen Literaturhaus NÖ, dem Donaufestival
und der Grazer Autorenversammlung ausgeschriebene bzw. vom Land Niederösterreich, der Stadt Krems, der Stadt
Wien und der Kunstsektion des Bundeskanzleramtes unterstützte Preis an Michael Guttenbrunner.
Guttenbrunner, der heute in Wien und im Waldviertel lebt, wurde 1919 in Althofen bei Klagenfurt geboren. Bereits
1935 und 1938 aus politischen Gründen verfolgt und eingesperrt, wurde er 1940 zur Wehrmacht eingezogen, 1944
wegen Widerstands zum Tod verurteilt, danach zur „Frontbewährung“ begnadigt. Zurückgekehrt nach Kärnten,
redigierte er u. a. „Die Einheit“, die Zeitschrift der Kärntner Partisanen. 1954 erhielt er den Georg Trakl-Preis
für Lyrik, 1966 den Österreichischen Staatspreis, 1994 das Ehrendoktorat der Universität Klagenfurt.
Zuletzt erschien 2003 „Im Machtgehege VII“ (Rimbaud, Aachen).
Überreicht wird die Auszeichnung am Freitag (23. 04.) um 20 Uhr in der Minoritenkirche
Krems-Stein. Daniela Strigl wird die Laudatio halten, Michael Guttenbrunner spricht zum Theodor Kramer-Preis und
liest aus seinem Werk. Musikalisch umrahmt wird der Abend mit alten und neuen Vertonungen von Gedichten Theodor
Kramers, dargebracht von Erich Schmeckenbecher unter dem Titel „Andre, die das Land so sehr nicht liebten“. |