Innsbruck (universität) - Von den 600 Informatik-Studierenden der Universität Innsbruck schließen
im Sommersemester die ersten ihr dreijähriges Bakkalaureatsstudium ab. Sie zeigten bei einer Pressekonferenz
am Montag (19. 04.), dass sie schon während des Studiums praxisorientiert mit der
Wirtschaft zusammengearbeitet haben und somit die Debatte über fehlende IT-Fachkräfte in Tirol der Vergangenheit
angehört.
In Anwesenheit von Rektor Univ.-Prof. Dr. Manfried Gantner, Landeshauptmannstellvertreter Ferdinand Eberle und
Dr. Harald Gohm (Zukunftsstiftung Tirol) präsentierte Prof. Ruth Breu, Stellvertretender Institutsvorstand
der Informatik, die praxisorientierte Ausbildung der zukünftigen IT-Experten anhand von konkreten Projekten,
die Studierende vor Ort zusammen mit ihren Wirtschaftspartnern vorstellten.
IT-Ausbildungslücke geschlossen
Funknetzwerke für Schneekanonen, Einsatz von Pocket PCs für Datenerfassung in der Anästhesie des
BKH Reutte oder e-Learning Systeme für Rettungsleitstellen – Beispiele aus den 25 IT-Projekten, die Informatik-Studierende
mit Firmen und Organisationen im Jahr 2003 durchgeführt haben – zeigen die Praxisorientierung des Informatikstudiums.
Rektor Gantner hob die tolle Ausbildungschance für junge Menschen hervor, die durch ihre Qualifikation und
ihr Wissen einen Beitrag zu einer langfristigen Weiterentwicklung der Universität Innsbruck und des Landes
Tirol im IT-Bereich leisten werden.
Prof. Breu stellte der Industrie einen Impuls von Seiten der Universität in Aussicht. Die ersten Absolventen
des Informatikstudiums, das 2001 in Innsbruck eingeführt wurde, werden nun nach sechssemestrigem Studium ins
Berufsleben entlassen. Sie sind Spitzenkräfte für die Forschung, aber auch für die heimische Wirtschaft.
Schon im Ausbildungskonzept wurde auf Fähigkeiten wie die rasche Einarbeitung in neue Anwendungsgebiete, die
Problemanalyse und die Entwicklung kreativer Lösungen sehr viel wert gelegt, Fähigkeiten, die sie sicher
sehr gut im Berufsleben verwenden werden können.
*Praxisorientierte Lösungen von Informatik- Studierenden* Neben der soliden wissenschaftlichen Grundausbildung
mit den technischen Grundlagen der IuK-Technologien, Mathematik und der Vertiefung in innovative, forschungsnahe
Fachgebiete legt das Studium auch einen wesentlichen Schwerpunkt auf die Vermittlung von Softskills, Training unter
praxisnahen Bedingungen sowie der Durchführung von Anwendungsprojekten mit verschiedenen Firmen und Organisationen.
Bei der Pressekonferenz am Montag präsentierten die Informatik-Studenten Matthias Kauz und Thomas Pittl ihre
Bakkalaureatsarbeit für den Schneekanonenhersteller Lenko. Ihre Aufgabe bestand darin, in Zusammenarbeit mit
den firmeneigenen Softwareentwicklern ein bestehendes Funknetz auszubauen. Das Programm funktioniert inzwischen
so gut, dass es für Schneekanonen in ganz Tirol verwendet wird.
Hansjörg Haller und Roland Scalet erarbeiteten für das BKH Reutte eine innovative Lösung, um Daten
der Anästhesie mit einem Pocket PC zu erfassen. Damit wurde das bestehende Krankendaten- und Leistungserfassungssystem
um eine mobile Datenerfassung direkt beim Patienten ergänzt – eine Erleichterung für Arzt und Patient. |