Grenzenlos – Filme aus dem neuen/alten Europa  

erstellt am
21. 04. 04

Filmarchiv-Austria-Programme zur EU-Osterweiterung 2004 von 29. April bis 8. Juni im Wiener Metro Kino
Wien (filmarchiv) - Im historischen Moment der EU-Osterweiterung trifft das Kino des "neuen Europas" in Wien zusammen. Das Filmarchiv Austria startet das Filmfestival GRENZENLOS und präsentiert das vitale Gegenwartskino sowie Höhepunkte der Filmgeschichte aus den Beitrittsländern Zentral- und Osteuropas.

Über die alten Grenzen hinweg wird dabei vor allem eine große gemeinsame Geschichte sichtbar, die sich in oft atemberaubender Geschwindigkeit zwischen dem Fall des Eisernen Vorhangs und dem EU-Beitritt vollzog. Das Kino hat in diesen Ländern in besonders sensibler Weise auf Zäsuren bzw. historische Umbrüche reagiert und verweist immer wieder - in großen Erzählungen ebenso wie in kleinen Alltagsbeobachtungen - auf die politischen und sozialen Verhältnisse vor und nach der Wende vom realen Sozialismus zur Europäischen Union.

GRENZENLOS ist der vorläufige Höhepunkt einer vom Filmarchiv Austria seit Jahren gepflegten Programmarbeit, bei der in jährlichen Schwerpunktreihen die Kinematografien unserer östlichen Nachbarländer präsentiert werden konnten. Im Rahmen dieser Filmschauen wurden die Kontakte zu wichtigen Institutionen und Archiven Zentral- und Osteuropas sukzessive vertieft. Das Filmarchiv Austria freut sich daher ganz besonders, dass GRENZENLOS nun anlässlich der EU-Erweiterung mit Unterstützung der wichtigsten Kulturinstitute und Filminstitutionen der Beitrittsländer als gemeinsames, länderübergreifendes Filmfestival durchgeführt werden kann.

In 74 Filmen, darunter über 40 österreichische Erstaufführungen, öffnet das Kino Fenster zum neuen, alten Europa, weitet den Blick auf das Leben unserer engsten Nachbarn hinter den nun - zumindest politisch - endgültig überwundenen Grenzen.

Als Eröffnungsfilm und gleichzeitig österreichische Premiere wird am 29. April im Metro Kino die erste tschechisch-österreichisch-slowakische Koproduktion ZELARY gezeigt. Der Film wurde 2004 für den Auslands-Oscar nominiert und startet am 30.4. in den österreichischen Kinos.

Retrospektive
VERBOTEN - VERBANNT - WIEDERENTDECKT
REGALFILME AUS OSTEUROPA
9. JUNI BIS 7. JULI 2004, METRO KINO

Filmemachen in Osteuropa vollzog sich immer im Spannungsfeld zwischen besonderer staatlicher Förderung und verdeckter, oft auch expliziter Zensur bzw. Repression. Immer wieder wurden fertig gestellte Filme mit Aufführungsverboten belegt. Diese Produktionen landeten dann in den Regalen der Filmarchive, deren Kinoerstaufführung erfolgte oft mit beträchtlicher zeitlicher Verzögerung, meist erst im Umfeld der politischen Wende in den betreffenden Ländern. Wichtige Filme vor allem aus der CSSR, der UdSSR, der DDR und aus Ungarn wurden daher im Westen erst nach vielen Jahren gezeigt, nach dem Fall des Eisernen Vorhangs setzte eine ganze Welle an (Wieder-)Entdeckungen ein. VERBOTEN - VERBANNT - WIEDERENTDECKT schärft den Blick auf die besonderen Schwierigkeiten des Filmemachens in Osteuropa und präsentiert in der hierzulande bisher größten Regalfilm-Retrospektive neben Verbotsfilm-Klassikern auch zahlreiche Entdeckungen bzw. österreichische Erstaufführungen.

Präsentationsreihe
FILMARCHIVE AUS ZENTRAL- UND OSTEUROPA ZU GAST
Warschau, Filmoteka Narodowa, 6. Mai 2004
Prag, Narodni Filmovy Archiv, 13. Mai 2004
Bratislava, Slovensky Filmovy Ustav, 20. Mai 2004
Budapest, Magyar Nemzeti Filmarchivum, 27. Mai 2004
Belgrad, Jugoslovenska Kinoteka, 3. Juni 2004

Die Filmarchive unserer Nachbarländer verwahren und restaurieren kostbare Bestände des europäischen Filmerbes, in der internationalen Gemeinschaft der Filmarchive kommt ihnen daher ein besonderer Stellenwert zu. Seit vielen Jahren pflegt das Filmarchiv Austria intensive Kontakte zu diesen Partnerinstitutionen. In gemeinsamen Rechercheprogrammen wurden zahlreiche, verloren geglaubte österreichische Filme wiederentdeckt und restauriert, umgekehrt konnten in der extensiven Nitrosammlung des Filmarchiv Austria bedeutende Produktionen (zuletzt etwa aus der Frühzeit der ungarischen und serbischen Kinematografie) identifiziert werden. Für die Präsentationsreihe FILMARCHIVE AUS ZENTRAL- UND OSTEUROPA ZU GAST öffnen nun fünf wichtige Partnerarchive ihre Schatzkammern und präsentieren Höhepunkte ihrer Sammlungen erstmals in Wien, zudem werden gemeinsame Restaurierungsprojekte vorgestellt.

Weitere Informationen sowie Material (Fotos, Ansichts-Videos) zum gesamten Programm stellen wir gerne zur Verfügung.

Das gesamte Programm findet sich ab sofort auch unter http://www.filmarchiv.at
     
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