Burgenlands Wirtschaftsbeziehungen weiter ausgebaut
Eisenstadt (blms) - Auf Einladung des Gouverneurs der Provinz Khorasan, in der rund 6,3 Millionen
Menschen leben, konnte sich die burgenländische Wirtschaft, unter der Delegationsleitung von Landeshauptmann
Hans Niessl und Landesrat Karl Kaplan, in der iranischen Provinz präsentieren. Die Wirtschaftsreise, an der
21 burgenländische Unternehmen teilnahmen, wurde von WiBAG und Wirtschaftskammer Burgenland organisiert. Ziel
war es, die Wirtschaftsbeziehungen zwischen den beiden Regionen weiter auszubauen.
Bereits abgeschlossene LOIs (Letter of Intent) beweisen, dass die Gespräche nicht nur erfolgreich waren, sondern
dass es bereits weit gediehene Verhandlungsergebnisse bei Projekten der Energie-, Umwelt-, Verkehrs- und Tourismuswirtschaft,
aber auch bei diversen Stadtentwicklungs- und Infrastrukturprojekten gibt. Endgültige Verträge zwischen
burgenländischen und iranischen Firmen sollen noch im Juli dieses Jahres beim bereits zwischen LH Hans Niessl
und Gouverneur Rasouli vereinbarten Gegenbesuch der iranischen Wirtschaftsdelegation im Burgenland abgeschlossen
werden.
Diese bilateralen Beziehungen sollen durch ein bereits in Planung befindliches Technologie-, Ausstellungs-, Handels-
und Servicezentrum in der Wirtschaftszone Neusiedl am See/Parndorf besonderen Rückenwind erhalten. Dieses
Vorhaben wird als Brückenkopf zwischen der iranischen Wirtschaft und dem gesamten EU-Wirtschaftsraum angesehen.
Für die Realisierung hat die IIFC (Industrial and Investment Finance Consulting GmbH), eine in Wien ansässige
Gesellschaft, bereits Grundstücke im Ausmaß von rund 300.000 m2 reserviert.
Aus Sicht der Austrian Wind Power GmbH ist der Iran, wo bereits vor 4000 Jahren im damaligen Mesopotamien die ersten
Windmühlen betrieben wurden, besonders ausbaufähig hinsichtlich der Windenergie. Die dort vorherrschenden
Windverhältnisse ermöglichen, verglichen mit den besten Standorten im Burgenland, den doppelten Ertrag
bei halber Anlagenhöhe. Die Gesamtkapazität des Standortes beträgt mehr als 1000 Anlagen. Große
Anlagenkomponenten wie Türme, Rotoren und Generatoren können in ISO-Zertifizierten Betrieben im Iran
produziert werden.
Aus staatlicher Sicht wurde erkannt, dass mit den großen Erdöl- und Erdgasvorkommen sparsamer zu wirtschaften
ist. AWP kann hier ihr großes Know-How bei der Projektierung einbringen, ist aber auch gemeinsam mit finanzstarken
Partnern ein möglicher Investor. Bis zum Gegenbesuch einer iranischen Delegation sollen entsprechende Vertragsentwürfe
für Einspeisevergütungen und staatliche Sicherstellungen gemeinsam mit hochrangigen Beamten und Energiemanagern
der Provinz Khorasan erarbeitet werden.
LH Hans Niessl: Durch diesen Besuch wurde die Tür zu einem wichtigen Wirtschaftsmarkt geöffnet. Ich bin
überzeugt, dass die Wirtschaft diese Chancen nützen wird! |