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Kardinal Schönborn feierte »Sonntag der Barmherzigkeit« in Krakau |
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Mehr als 40.000 Pilger nahmen am Festgottesdienst im neuen »Heiligtum der göttlichen
Barmherzigkeit« in Krakau-Lagiewniki teil Krakau (kath.net / PEW) - Mehr als 40.000 Pilger aus aller Welt nahmen am Sonntag (19. 04.) am feierlichen Gottesdienst im neuen "Heiligtum der göttlichen Barmherzigkeit" in Krakau- Lagiewniki teil. In der katholischen Kirche wird der Sonntag nach Ostern seit dem Heiligen Jahr 2000 als "Sonntag der Barmherzigkeit" begangen; das neue Fest geht auf die Visionen der im Jahr 2000 heilig gesprochenen Krakauer Ordensfrau Faustyna Kowalska zurück. Unter den Konzelebranten des Krakauer Erzbischofs, Kardinal Franciszek Macharski, im Heiligtum von Lagiewniki war auch Kardinal Christoph Schönborn. Der Wiener Erzbischof sagte nach dem Gottesdienst, er sei nach Lagiewniki gepilgert, um im Zeichen des Mitteleuropäischen Katholikentags mit den Gläubigen aus den neuen Mitgliedsstaaten zu beten. Es gehe darum, "gemeinsam auf Christus zu schauen", im Sinn des Katholikentags-Mottos sei Christus die "Hoffnung Europas". Als Kardinal Schönborn auf Polnisch sagte "Jesus, ich vertraue auf Dich", brandete spontaner Applaus auf. Kardinal Macharski sagte in seiner Predigt, Polen und Krakau freuten sich mit der Heiligen Faustyna und ihrem Werk. Das neue Fest des "Sonntages der Barmherzigkeit" sei ein "dramatischer Appell Jesu". Seit Samstagabend wurden in Lagiewniki rund 120.000 Pilger gezählt, darunter Gruppen aus Österreich, der Slowakei, Ungarn, Frankreich, Italien, den USA, Japan, Indien und den Philippinen. In dem Krakauer Vorort bildeten sich kilometerlange Schlangen von Gläubigen, die die Reliquien der Heiligen Faustyna verehren wollten. Lange Reihen von Menschen standen auch vor den rund 70 Beichtstühlen im "Heiligtum der göttlichen Barmherzigkeit". "Eine Botschaft für alle Menschen" Kardinal Schönborn hatte bereits im Jahr 2003 die besondere Bedeutung des "Sonntags der Barmherzigkeit" betont. Faustyna Kowalska sei ohne besondere Bildung gewesen, "aber sie hatte 'mystische Gnaden', eine besondere Verbundenheit mit Christus. Der Kern davon war die Botschaft von Gottes unfassbarer, grenzenloser Barmherzigkeit". Diese Botschaft müsse der "Leid geplagten Menschheit" nahe gebracht werden. Der Wiener Erzbischof erinnerte damals daran, dass Papst Johannes Paul II. am 17. August 2002 im Krakauer Wirkungsort von Sr. Faustyna - Lagiewniki - das große neue "Heiligtum der göttlichen Barmherzigkeit" geweiht und betont hatte, er wolle, dass diese Botschaft alle Menschen erreiche. Faustyna Kowalska wurde 1905 in Polen als Tochter einer armen, kinderreichen Bauernfamilie geboren. Als 20-jährige trat sie in die Kongregation der Muttergottes der Barmherzigkeit ein, wo sie in der Küche, im Garten sowie in der Pförtnerstube Dienst tat. Ihr spirituelles Leben war außergewöhnlich reich an Visionen und mystischen Gaben. Nach ihrer Überzeugung vertraute ihr Christus selbst die Aufgabe an, die Welt an die erbarmende Liebe Gottes zu den Menschen zu erinnern. Schwester Faustyna starb am 5. Oktober 1938 im Alter von 33 Jahren im Ruf der Heiligkeit an Tuberkulose. Am 18. April 1993 wurde sie von Papst Johannes Paul II. selig und am 30. April 2000 heilig gesprochen - am "Weißen Sonntag" des Heiligen Jahres wurde auch erstmals der "Sonntag der Barmherzigkeit" gefeiert. Ein vollständiges Zeugnis des Auftrags von Sr. Faustyna enthalten die Seiten ihres "Tagebuchs", das sie während der letzten vier Jahren ihres Lebens schrieb. Johannes Paul II. sagte bei der Heiligsprechung, die göttliche Vorsehung habe es gefügt, dass das Leben "dieser demutsvollen Tochter Polens" völlig mit der Geschichte des 20. Jahrhunderts verbunden war. "In der Zeit zwischen Erstem und Zweitem Weltkrieg übergab ihr Christus seine Botschaft der Barmherzigkeit. Alle, die sich erinnern können, alle, die Zeugen der Ereignisse der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts waren, die unermessliche Leiden über Millionen von Menschen gebracht haben, wissen am besten, wie sehr diese Botschaft der Barmherzigkeit notwendig war", sagte Johannes Paul II. Die mittlerweile in allen Kontinenten verbreitete neue Frömmigkeitsform ist mit dem "Gnadenbild des Barmherzigen Jesus" verbunden. Das Bild "Jesus, ich vertraue auf Dich" wurde 1934 in Vilnius (damals Wilna) von Eugeniusz Kazimirowski nach den Visionen von Schwester Faustyna gemalt. Das Bild von Kazimirowski befindet sich auch heute noch in Vilnius in der Kirche der "Göttlichen Barmherzigkeit". |
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