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Sozialpolitik – Krankenkassen |
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erstellt am
19. 04. 04
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Bures:
»Welche Interessen vertritt die Regierung?«
Wien (sk) - SPÖ-Bundesgeschäftsführerin Doris Bures bekräftigt ihre Aufforderung
an die ÖVP-Spitze, "ihre Blockadepolitik zu beenden". Für Bures ist es "erwiesen, dass
die Ablehnung des Kassenvertrags in Wien auf direkte Anweisung der ÖVP-Regierungs- mannschaft erfolgte".
Und angesichts des bekannt gewordenen Lobbyings von Hauptverbands- Vizepräsident Gleitsmann für die Pharmaindustrie
bei Gesundheitsministerin Rauch-Kallat fragte Bures: "Welche Interessen vertritt die Regierung? Welche Interessen
vertreten die ÖVP-Mitglieder im Verwaltungsrat?"
Gleitsmann hat als Funktionär der Wirtschaftskammer laut "profil" in einem Brief an Rauch-Kallat
gefordert: "Es dürfen bei der Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen bis 2006 keine weiteren Belastungen
zu Lasten der Pharmawirtschaft erfolgen." Der zwischen Wiener Gebietskrankenkasse und Wiener Ärztekammer
ausgehandelte Vertrag beinhaltet unter anderem weitere Einsparungen bei den Medikamentenkosten. Der Vertrag wurde
von der Geschäftsführung im Hauptverband gebilligt, die ÖVP-Mitglieder im Verwaltungsrat haben ihn
aber zweimal abgelehnt.
"Für den aus der Blockade des Wiener Kassenvertrags resultierenden Schaden für die Gebietskrankenkasse
und die Versicherten ist die ÖVP-Regierungsmannschaft voll verantwortlich", betonte Bures am Montag gegenüber
dem SPÖ-Pressedienst. "Das Vorgehen der ÖVP in der Gesundheitspolitik ist nichts anderes als mutwillige
Zerstörung", fügte die SPÖ-Bundesgeschäftsführerin hinzu mit dem Hinweis darauf,
"dass alle zentralen gesundheitspolitischen Maßnahmen der Regierung verfassungswidrig und sachlich falsch
waren". |
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Rasinger: Gesundheitssystem muss gut und finanzierbar bleiben
Wien (övp-pk) - "Die Verwaltungsräte, die gegen den Wiener Kassenvertrag gestimmt
haben, agierten als Selbstverwaltungsorgane der Sozialversicherung und in ihrer Eigenverantwortung. Das Thema ist
jedenfalls zu wichtig, um politisches Kleingeld zu schlagen, so wie es die SPÖ in schöner Regelmäßigkeit
versucht", sagte ÖVP- Gesundheitssprecher Dr. Erwin Rasinger am Montag (19. 04.)
zu den jüngsten Wortspenden von SPÖ-Bundesgeschäftsführerin Bures.
"Es geht nicht um parteipolitisch motivierte Aktionen, und auch um keinen von der SPÖ gesehenen Machtkampf,
sondern um das große Ziel der Bundesregierung, das österreichische Gesundheitssystem weiterhin auf einem
hohen Niveau und auch finanzierbar zu halten. Ministerin Rauch-Kallat hat von den Vorgängen im Verwaltungsrat
weder gewusst, diese nicht angeordnet und schon gar nicht gewünscht. Dies wurde von der Ministerin auch schon
mehrfach betont. Es stellt sich somit die Frage, wann auch Bures dies endlich zur Kenntnis nehmen wird", erinnerte
Rasinger in Richtung Bures. |
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Wir versuchen prinzipiell, an dieser Stelle
Aussendungen
aller der vier im Parlament vertretenen Parteien aufzunehmen
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