Neue Maßnahmen gegen Jugendarbeitslosigkeit  

erstellt am
20. 04. 04

Einigung über JASG-Reform - Rieder sagt Beteiligung Wiens an Kosten für Lehrstellenakquisiteure zu
Wien (bmwa) - Arbeitsminister Dr. Martin Bartenstein, Wiens Finanz- und Wirtschaftsstadtrat Vizebürgermeister Dr. Sepp Rieder und Vertreter der Wiener Sozialpartner sind am Montag (19. 04.) im Ministerium zu ihrem zweiten Arbeitsgespräch zum Wiener Arbeitsmarkt zusammengekommen. Auch wenn zum Stichtag 31. März die Zahl der Lehrstellen Suchenden in Wien um 13,1% gegenüber Ende März 2003 zurückgegangen ist, war die Jugendbeschäftigung Themenschwerpunkt der Unterredung, da Wien nach wie vor an der Spitze sowohl bei der Arbeitslosenrate als auch beim Anstieg der Arbeitslosigkeit liegt.

Die Gesprächspartner einigten sich auf einen Ausbau des Kursangebotes nach dem Jugendausbildungssicherungsgesetz (JASG): Zum einen sollen mit einer entsprechenden Gesetzesnovelle die Kurse auch für die Schulabgänger in diesem und dem nächsten Schuljahr angeboten und zum anderen die Möglichkeit geschaffen werden, von zehn auf zwölf Monate zu verlängern. Drittens wird an ein viertes JASG-Modul (Lehrgänge) für jene Jugendlichen gedacht, die während ihrer gesamten Lehrzeit keine betriebliche Lehrstelle finden konnten. Darüber hinaus soll nach entsprechenden Vorarbeiten ein JASG-Kursbeginn schon im Oktober (statt bisher November) möglich werden.

"Ich werde jedenfalls alles tun, damit die vom AMS für Herbst prognostizierten 7.000 notwendigen Lehrgangsplätze zur Verfügung stehen werden. Da in Wien ein besonderer Bedarf besteht, wird die Bundeshauptstadt mehr als die Hälfte davon erhalten", sagte Arbeitsminister Bartenstein.

Zur besseren Vermittlung von Lehrlingen in Unternehmen werden in Österreich 15 Lehrstellenakquisiteure probeweise für ein Jahr installiert. Das Arbeitsministerium wird dafür die Hälfte der Kosten tragen, für die 3 für Wien vorgesehenen Lehrstellenakquisiteure werden die Wirtschaftskammer Wien und die Stadt Wien je ein Viertel der Kosten übernehmen.

Experten des Ministeriums und der Regierungsbeauftragte für Jugendbeschäftigung und Lehrlingsausbildung Egon Blum werden in der von der Gemeinde Wien initiierten Strategiegruppe für Lehrlingsfragen mitarbeiten. Themen dieser Gruppe werden unter anderem die Frage des Lastenausgleichs der Kosten der Lehrausbildung sein, das Berufsausbildungsgesetz, die Lehrberufsliste, Modularisierung und Gruppenausbildungen, etc.

Ein vom AMS Wien vorgestelltes Qualifizierungsprogramm für Jugendliche sieht neben derzeit bereits geplanten 3.200 Plätzen im Bereich von Jobs for You(th) und 380 Plätzen zum Nachholen von Hauptschulabschlüssen 1.500 zusätzliche Plätze zur Integration von Jugendlichen mit Migrationshintergrund und 800 Plätze für Jugendliche mit besonderen Beschäftigungshemmnissen mit einem Mehraufwand von 10 Mio. Euro vor. Zu Inhalt und Finanzierung dieses Zusatzprogramms wurden Gespräche mit dem Bundes AMS und dem Land Wien vereinbart.

"Obwohl Österreich die niedrigste Jugendarbeitslosigkeit in Europa aufweist, ist die Situation am Arbeitsmarkt für junge Menschen - besonders in Wien - alles andere als erfreulich. Es müssen daher alle Verantwortlichen gemeinsam alles tun, damit kein Jugendlicher auf der Straße steht. Denn eine gute Ausbildung ist auch der Schlüssel für jede weitere berufliche Entwicklung", sagte Bartenstein abschließend.
     
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