Miteinander in der Kirche »Erbe und Auftrag« Kardinal Königs  

erstellt am
20. 04. 04

Kardinal Schönborn betont in »thema kirche« gesellschaftliche Konsequenzen dieses Auftrags
Wien (stephanscom.at) - Als "Erbe und Auftrag" Kardinal Königs bezeichnet Kardinal Christoph Schönborn in der neuesten Ausgabe des Mitarbeitermagazins der Erzdiözese Wien "thema kirche" vor allem das Miteinander in der Kirche, "in einem Geist gegenseitiger Offenheit, getragen vom festen Pfeiler des Glaubens, einer einfachen und geraden Frömmigkeit". Wie der Wiener Erzbischof schreibt, solle das innerkirchliche Miteinander "Vorbild und Maßstab für das Bemühen um den gesellschaftlichen Konsens sein", der König so sehr am Herzen lag. Kardinal Schönborn wörtlich: "Ich bin überzeugt, dass wir als Kirche hier der Gesellschaft viel zu geben haben. Nur ein Beispiel: Das Mitwirken der christlichen Kirchen am österreichischen Verfassungskonvent".

Auch das "umfassende Ja zum Leben" gehöre zu "Erbe und Auftrag" Kardinal Königs, betont der Wiener Erzbischof. Die Lainzer Akademie, die den Namen Kardinal Königs trage, sei in der gelebten Hospizidee führend, die Sorge um die Ungeborenen sei eine "Priorität, der wir nicht genug Kräfte widmen können". Schließlich erinnert Kardinal Schönborn daran, dass die Idee der "Wallfahrt der Völker" nach Mariazell am 22. Mai seinem Vorvorgänger große Freude bereitet hatte: "Er liebte Mariazell und er war und bleibt das Symbol für das, was der Mitteleuropäische Katholikentag sein will. Er wird uns Fürsprecher für die große Wallfahrt sein".

Kardinal Schönborn erinnert in "thema kirche" noch einmal an die "bewegenden Tage" seit dem 13. März: Zunächst die "Nachricht vom stillen, friedlichen Heimgang von Kardinal König; am selben Abend die schlichte spontane Seelenmesse im überfüllten Dom; das überaus intensive öffentliche Echo, in allen Medien, in den Kondolenzbriefen, den 1.800 Eintragungen ins elektronische Kondolenzbuch; die Aufbahrung im Dom, die nicht abreißende Menschenkette den ganzen Tag, die ganze Nacht hindurch; und schließlich das erhebende Requiem und die Beisetzung in der Bischofsgruft".

Die Trauerfeier für Kardinal Franz König im Stephansdom habe "in ihrer schlichten Größe und gläubigen Innigkeit" viele Menschen berührt, schreibt Kardinal Schönborn. Es sei schön, zu erfahren, dass die Erzdiözese Wien in solchen Stunden zeigt, "wie sehr wir eine Gemeinschaft sind, die ihren Glauben auszudrücken und zu feiern vermag". Die große Anteilnahme so vieler Menschen am Tod von Kardinal König sei eine Ermutigung und eine Herausforderung, betont der Wiener Erzbischof: "Kardinal König hat uns, trotz aller Trauer, mit seinem Abschied von dieser Welt noch einmal reich beschenkt. Er hat Österreich an seinem Sarg gesammelt. Er hat uns ein Erbe hinterlassen, das Auftrag ist".
     
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