Auszeichnung für Bonner Laserforscher  

erstellt am
03. 05. 04

Bonn (alphagalileo) - Der Physiker Professor Dr. Harald Gießen erhielt einen der beiden Innovationspreise, den der Aachener Arbeitskreis Lasertechnik alle zwei Jahre für heraus- ragende Neuerungen an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Industrie verleiht. Zusammen mit seinem Mitarbeitern hat der 37-jährige Wissenschaftler der Universität Bonn einen neuen Lasertyp entwickelt, mit dem sich nahezu alle Farben von Infrarot über das gesamte sichtbare Spektrum bis in den UV-Bereich erzeugen lassen. Die Auszeichnungen sind mit jeweils 3.000 Euro dotiert.

Professor Gießen nutzt einen Effekt, den eine britische Arbeitsgruppe im Jahr 2000 zum ersten Mal beobachtet hat: Laserlicht ändert die Farbe, wenn man es durch eine sich verjüngende Glasfaser leitet – aus Rot wird Weiß, und dieses Weißlicht lässt sich ähnlich wie Sonnenlicht mit dem Prisma in die Farben des Spektrums zerlegen. „Inzwischen haben wir die Physik hinter dem Effekt so weit verstanden, dass wir beispielsweise Glasfasern herstellen können, die bevorzugt einen bestimmten Farbbereich erzeugen.“ Möglich wird das durch die geeignete Anpassung der „Glasfaser-Taille“. Die Faser wird anschließend mit einem neuen Verfahren, das wie auch der neue Lasertyp inzwischen zum Patent angemeldet wurde, bezüglich ihres Profils kontrolliert.

Von dem neuen Buntlicht-Laser könnte unter anderem die medizinische Diagnostik profitieren. Er ist nämlich das Herz eines so genannten Optischen Kohärenz-Tomographen (OCT), mit dem sich Tumoren in Haut, Auge oder Brust bereits erkennen lassen, wenn sie erst aus wenigen Zellen bestehen. Aber auch die Messtechnik, die Displaytechnologie und die moderne Mikroskopie werden von der Neuentwicklung wichtige Impulse erhalten.
     
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