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erstellt am
03. 05. 04

Burgenland begrüßt seine neuen Nachbarn in der Europäischen Union
Eisenstadt (blms) - Mit einem großen Gala-Abend begrüßte am 1. Mai das offizielle Burgenland, mit Landeshauptmann Hans Niessl und Landeshauptmann-Stellvertreter Mag. Franz Steindl an der Spitze, sowie Bundespräsident Dr. Thomas Klestil, gemeinsam mit zahlreichen Ehren- und Festgästen aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung im Park des Schlosses Esterhazy die neuen Mitglieder der Europäischen Union. Unter der künstlerischen Leitung des bekannten burgenländischen Komponisten und Musikers Christian Kolonovits wurde ein musikalisches Feuerwerk von höchster Qualität geboten. Das Haydn Kammerorchester, vier Chöre aus Eisenstadt (Chor der Bergkirche, Domchor Eisenstadt, Eisenstädter Singkreis und Haydnchor), die Gebrüder Eduard und Johannes Kutrowatz sowie Ramon Vargas, einer der weltweit bedeutendsten Tenöre, gestalteten das bunte und anspruchsvolle Programm. Die gesamte Veranstaltung wurde über eine Video-Wand auch live auf den Platz vor dem Schloss übertragen.

Mit diesem einzigartigen Fest wurde die Bedeutung dieser EU-Erweiterung für das Burgenland eindrucksvoll unterstrichen. Die Grenzen zu unseren Nachbarn Ungarn, Slowakei und Slowenien gehören endgültig der Vergangenheit an. Die Erweiterung der Europäischen Union ist deshalb nicht nur für Österreich insgesamt, sondern speziell für das Burgenland ein Ereignis von historischer Dimension, wie Bundespräsident Dr. Thomas Klestil in seiner Laudatio bekräftigte: Der 1. Mai 2004 bringt für diese Region die wichtigste politische Veränderung der letzten Jahrzehnte. Die Erweiterung der Europäischen Union stellt einen bedeutenden Schritt für die Sicherung des Friedens, für sozialen Ausgleich und für die wirtschaftliche Integration unseres Kontinents dar. Das Burgenland ist davon in besonderer Weise betroffen, denn mit der Erweiterung werden die benachbarten Länder zu neuen Partnern in der gemeinsamen Union. Damit wird die langjährige Grenzsituation endgültig beseitigt und die gesamte Region zu einem zentralen Angelpunkt in einem neuen Europa.

Als Grenzregion war das Burgenland über viele Jahrzehnte eine Bruchstelle zwischen zwei Machtblöcken, die sich im Schatten des Eisernen Vorhanges nur sehr mühsam entwickeln konnte. Erst die Ostöffnung und der Fall des Eisernen Vorhanges machten eine wirtschaftliche Dynamik möglich. Einen weiteren Modernisierungsschub brachte der EU-Beitritt Österreichs und der damit verbundene Ziel 1-Status mit sich.

Landeshauptmann Hans Niessl
"Das Burgenland wird auch von der EU-Erweiterung in einem sehr hohen Maße profitieren. Wir dürfen dieses Ereignis aber nicht nur als Wirtschaftsprojekt sehen. In erster Linie ist dies ein wichtiger Schritt zu einem Europa des dauerhaften Friedens, des Wohlstandes und der Stabilität, denn ein Europa der Zukunft kann nur ein Europa der Regionen, ein Europa der Vielfalt und ein Europa des Miteinander sein. Durch gemeinsame Bemühungen sollte es uns gelingen, dass diese Erweiterung nicht nur in den Köpfen, sondern vor allem auch in den Herzen der Menschen erfolgt."

Landeshauptmann-Stellvertreter Mag. Franz Steindl
„Die Verantwortung der Politik liegt heute darin, alles zu unternehmen, um die Basis für eine erfolgreiche Weiterentwicklung dieses pannonischen Lebensraumes zu schaffen. Wir wollen die Chancen gemeinsam wahrnehmen, wir wollen aber auch die Herausforderungen und Risken kooperativ einer Lösung zuführen. Der Tag der Erweiterung ist für uns daher ein Tag der Freude, der Hoffnung und des neuen Aufbruchs.“

Gerade im Burgenland wurde rechtzeitig erkannt, dass diese Herausforderungen nur auf gemeinsamer Basis und mit partnerschaftlicher Kraftanstrengung bewältigt werden können. Schon in der Vergangenheit hat es daher sehr viele Aktivitäten in diese Richtung gegeben. So wurde bereits 1998 mit den Komitaten von Westungarn die Euregio Westpannonia gegründet. Diese Euregio wurde zu einer Triebfeder der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit in den diversesten Bereichen und zu einem europaweiten Modellfall. Im September 2003 wurde in Kittsee die Europaregion Mitte ins Leben gerufen. Zu dieser Region, in der 6 Millionen Menschen leben, gehören das Burgenland, Wien, Niederösterreich, Nachbarregionen in Ungarn, der Slowakei und Tschechien sowie insgesamt 14 Städte. Ziel dieser Maßnahme war und ist es, die wirtschaftlichen Chancen der Erweiterung zu nutzen, das Innovationspotential auszuschöpfen, die Vielfalt der Kulturen und Sprachen zu fördern, das Gemeinsame vor das Trennende zu stellen und diesen Raum zu einer Zukunftsregion im Herzen Europas zu formen.
     
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