EU-Erweiterung brauche Realitätssinn
St. Pölten (nlk) - „Der 1. Mai wird mit Sicherheit in die Geschichte eingehen. Wie diese Geschichte
geschrieben wird, liegt in unserer Hand“, betonte Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll in Budweis, der Hauptstadt
des Kreises Südböhmen, wo am Vorabend der EU-Erweiterung auf Einladung des Kreishauptmannes Jan Zahradnik
ein Erweiterungsfest stattfand. Neben Landeshauptmann Pröll nahmen an diesem Festakt im Otokar-Jeremias-Konzertsaal
noch weitere hohe politische Repräsentanten der angrenzenden Regionen an Südböhmen teil, wie Oberösterreichs
Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer oder der bayrische Staatsminister Erwin Huber und der Oberbürgermeister
von Passau.
Pröll erinnerte angesichts dieser „historischen Stunde“ auch daran, sich künftig nicht auf „Zufälligkeiten
der Zeitgeschichte“ und auf Glück auf diesem Kontinent zu verlassen. Dazu brauche die Erweiterung Realitätssinn.
Damit lasse sich das Risiko leichter abschätzen, auch die Chancen um Möglichkeiten könnten so punktgenauer
wahrgenommen werden, ist Pröll überzeugt. Für den Landeshauptmann trägt dieser Schritt aber
auch dazu bei, „historische Lasten“ zu überwinden, leichter Gemeinsamkeiten zu finden, sich nicht gegenseitig
zu überfordern und beim gemeinsamen Europa auch an die kommenden Generationen zu denken. Pröll: „Nun
liegt es an uns, was sie aus dieser Erweiterung machen.“
Kreishauptmann Zahradnik verglich die Bedeutung der EU-Erweiterung für Südböhmen mit der Trennung
der Tschechoslowakei im Jahr 1993. Das Leben werde sich damit für die Menschen in Südböhmen aber
nicht wesentlich verändern. Bereits jetzt gebe es enge Kontakte zu den unmittelbaren Nachbarn und den bisherigen
EU-Mitgliedsländern. Der Beitrag Südböhmens sei, dass damit eine selbstbewusste und engagierte Region
der EU beitritt.
Südböhmen ist einer von 14 Kreisen in Tschechien, hat eine Fläche von rund 10.000 Quadratkilometern
und zählt rund 625.000 Einwohner. Hauptstadt ist Budweis mit etwa 178.000 Einwohnern. |