Für den Arbeitsmarkt im neuen, größeren Europa muss gelten:
Chancen durch neue Märkte nützen - Risiken durch Übergangsbestimmungen minimieren
Linz (lk) - Vollbeschäftigung bleibt eines der obersten Ziele der oö. Landespolitik, erklärte
Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer aus Anlass des "Tages der Arbeit" am 1. Mai.
Oberösterreich ist es seit Beginn des Jahres 2003 gelungen, trotz unbefriedigender Konjunktursituation einen
leichten Rückgang der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen. Mit 4,5% lag die Arbeitslosenquote im Jahresschnitt
2003 wieder leicht unter dem Wert des Jahres 2002 (4,7%). Oberösterreich hat damit sowohl im nationalen als
auch im EU-Vergleich eine Spitzenposition erarbeitet. Möglich wurde diese Spitzenposition durch gezielte Maßnahmen
in den Bereichen Standportpolitik und aktiver Arbeitsmarktpolitik. Diese Doppelstrategie wurde nicht nur in der
Vergangenheit immer wieder von Wirtschaftsforschern lobend hervor gehoben, sie hat auch dazu beigetragen, dass
sich Oberösterreichs Arbeitsmarkt in den beiden konjunkturell schwierigen Jahren 2002 und 2003 besser als
andere gehalten hat.
Ein Beispiel: Während zwischen März 2003 und März 2004 die Anzahl der Arbeitsplätze bundesweit
nahezu gleich geblieben ist, sind in Oberösterreich in diesem Zeitraum weitere 5.996 neue Arbeitsplätze
entstanden. Diesen Weg werden wir fortsetzen, so Pühringer. Die oö. Landespolitik wird sich nicht auf
den von den Wirtschaftsforschern voraus gesagten Konjunkturaufschwung verlassen, sondern weiterhin eine aktive
Arbeitsmarktpolitik betreiben.
Schwerpunkt Jugendbeschäftigung
"Das gilt besonders für den sensiblen Bereich der 15- bis 25-Jährigen. Wir müssen alles
tun, um jungen Menschen gleich zu Beginn ihres Berufslebens das Gefühl zu ersparen, am Arbeitsmarkt nicht
gebraucht zu werden", betont Pühringer. Das Land Oberösterreich hat daher gemeinsam mit dem Arbeitsmarktservice
ein umfangreiches Paket zur gezielten Förderung von Jugendausbildung und Jugendbeschäftigung geschnürt.
Die Mittel zur Förderung der Jugendbeschäftigung wurden in den letzten 3 Jahren mehr als verdoppelt.
EU-Erweiterung wird auch Arbeitsmarktimpulse bringen
Eine Chance für neue Impulse auf dem Arbeitsmarkt stellt auch die EU-Erweiterung dar. Mit dem neuen,
größeren Europa entsteht ab 1. Mai ein zusätzlicher Markt mit rund 80 Millionen potentiellen Kunden.
Daraus ergeben sich gerade für ein Exportland wie Oberösterreich große wirtschaftliche Chancen.
Ein Viertel der gesamtösterreichischen Exporte kommen aus unserem Bundesland. Jeder zweite Arbeitsplatz in
Oberösterreich hängt direkt oder indirekt an Exporterfolgen.
Auf den Märkten der neuen EU-Länder besteht dort großer Nachholbedarf, wo absolute Stärkefelder
unserer Wirtschaft liegen. Etwa in der Umwelttechnik, bei Energietechnologien, im Straßenbau oder im Tiefbau.
Auf die Öffnung der Arbeitsmärkte gut vorbereitet
Gleichzeitig ist Oberösterreich aber auch auf die Öffnung der Arbeitsmärkte gut vorbereitet.
Die Übergangsbestimmungen für die Arbeitnehmerfreizügigkeit sind mit insgesamt 7 Jahren festgelegt
und, können ausschließlich von Österreich verkürzt werden. Dabei ist sehr sorgfältig
vorzugehen, damit ein verträgliches, wie auch kontinuierliches Zusammenwachsen im Arbeitnehmerbereich erreicht
werden kann, erklärt Pühringer.
"Mit diesem Maßnahmenmix - aktive Arbeitsmarktpolitik, Schwerpunkt Jugendbeschäftigung und Exportförderung
- wird es möglich sein, auch mittel- und langfristig die Position Oberösterreichs als Land der Arbeit
abzusichern", so der Landeshauptmann abschließend. |