EU-Erweiterung als Chance für Salzburg  

erstellt am
03. 05. 04

Burgstaller: Neue Märkte erschließen / Gemeinsames Friedensprojekt Europa
Salzburg (lk) - Europa wird am 1. Mai 2004 größer und verändert sich entscheidend. Um zehn neue Staaten, viele davon ehemals kommunistisch regiert, wird die Europäische Union erweitert. Damit leben rund 450 Millionen Menschen in einem gemeinsamen Europa. „Salzburg als kleines, aber feines und lebenswertes Land in der Mitte Europas, kann dieser Erweiterung mit positiven Erwartungen entgegensehen“, sagte dazu Landeshauptfrau und Europareferentin Mag. Gabi Burgstaller zur EU-Erweiterung um Malta, Zypern, Slowenien, Ungarn, die Slowakei, Tschechien, Polen, Litauen, Lettland und Estland.

Die Chancen der Erweiterung liegen für Salzburg, das als Österreichisches Bundesland am Schnittpunkt zwischen der bisherigen EU der 15 und den neuen Märkten in Zentral- und Osteuropa liegt, auf der Hand. Wirtschaftsexperten haben berechnet, dass die Exporte Salzburgs in die Erweiterungsländer zwischen 2001 und 2003 um 45 Prozent auf 730,5 Millionen Euro gestiegen sind. In Salzburgs direkte Nachbarländer im Osten waren es 47 Prozent. Dazu kommen mit der Erweiterung noch Verbesserungen durch mehr Rechtssicherheit und einheitlichere Steuerregeln. Im Tourismus werden ab Mitte 2004 300.000 zusätzliche Nächtigungen pro Jahr durch Gäste aus den neuen Mitgliedstaaten erwartet, der Anteil der Gäste aus dem Osten an den gesamten Nächtigungen wird sich verdoppeln. Bis zu 15 Prozent mehr Gäste aus Tschechien, Polen, Ungarn und Slowenien werden ihren Urlaub in Salzburg verbringen, so die optimistischen Prognosen.

„Neben den Interessen der Wirtschaft darf nicht vergessen werden, dass ein gemeinsames Europa vor allem ein friedenspolitisches Jahrhundertprojekt ist, mit dem Werte, die uns selbstverständlich sind, langfristig gesichert werden: Freiheit, Demokratie, Sicherheit, soziales Wirtschaften und die Erhaltung von Natur und Umwelt.“ Die Übernahme dieser Grundbekenntnisse durch die neuen Mitglieder mache die EU-Erweiterung zu einem wirklichen Erfolg, von dem auch künftige Generationen profitieren, ist Burgstaller überzeugt.

Gemeinsam an harmonischer Entwicklung arbeiten
Bei allen berechtigten Hoffnungen darf man jedoch nicht auf Themen und Ängste der Menschen vergessen, die durch die Erweiterung eine zusätzliche Herausforderung werden. Jedenfalls arbeiten wir in diesem Land mit vereinten Kräften daran, Salzburg im größeren gemeinsamen Europa vor unausgewogenen Entwicklungen zu bewahren, so die Landeshauptfrau.

Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung vor dem (Transit)Verkehr und die Herausforderungen für den Arbeitsmarkt stehen dabei im Mittelpunkt. 13.475 Personen waren in Salzburg im Durchschnitt des ersten Quartals 2004 ohne Arbeit. Das ist der bisherige, in Salzburg in diesem Zeitraum erreichte Höchstwert. Dem Anstieg der Arbeitslosigkeit um 5,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr steht eine stagnierende Beschäftigungsentwicklung gegenüber. „Die Wiedererreichung der Vollbeschäftigung ist daher wichtigstes Ziel der neuen Landesregierung. Die Chancen für neue Absatzmärkte der heimischen Wirtschaft – und damit für neue Arbeit im Land – müssen genützt werden“, unterstreicht Burgstaller.

Wer sich in Fragen der EU-Erweiterung informieren will, findet auf der Landeshomepage unter www.salzburg.gv.at/europa.htm einen Link zu einer Fülle an praktischen Daten und Fakten und hat die Chance, bei einem Quiz sein EU-Wissen unter Beweis zu stellen.
     
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