Ausstellung Robert Wosak (1876 - 1944)  

erstellt am
03. 05. 04

Klosterneuburg: Vom »Weltenbummler« zum Heimatkünstler
Klosterneuburg (stadt) - Am 21. Februar jährte sich der Todestag von Robert Wosak zum 60. Mal. Aus diesem Anlass beleuchtet das Stadtmuseum Klosterneuburg in einer umfassenden Retrospektive das Leben und Schaffen dieses faszinierenden Künstlers.



R. Wosak, der alte Schatz, 1911, Mischtechnik

© Stadtgemeinde Klosterneuburg
Am 4. Dezember 1876 wurde Wosak in Schwechat bei Wien geboren. Nach einer nicht allzu leichten Kindheit und Jugendzeit - Wosak wurde schon früh zum Vollwaisen und musste bereits im Alter von 17 Jahren neben dem Schulbesuch sein eigenes Geld als Glasmaler verdienen - ging er nach München. Hier erhielt er bei Heinrich Knirr, der u.a. als Lehrer von Paul Klee Eingang in die Kunstgeschichtsschreibung fand, eine umfassende Ausbildung im Bereich der Grafik und Malerei. Während ausgedehnter Reisen in fast alle Teile der Welt, verdiente er sich als Kirchenmaler und Zeitungszeichner seinen Unterhalt. Mehrere Jahre verbrachte er in Deutschland, wo er um 1900 auch seine erste Gattin Betty kennenlernte, mit der er sechs Kinder - vier Knaben und zwei Mädchen - hatte. 1910 zog die kinderreiche Familie nach Kritzendorf bei Klosterneuburg. Hier wurde Wosak - bis zu einem gewissen Grad - seßhaft. Schon bald fand er Anschluss an den Kreis um die katholische Hochschulverbindung Welfia, den "Verein heimischer Künstler" und den "Kulturfreunden Kritzendorf". Beim "Verein heimischer Künstler" wurde er bereits 1911 als Vorstand geführt, im selben Jahr erhielt er bei den "Kulturfreunden" die Ehrenmitgliedschaft. Seine Reisefreudigkeit hielt jedoch ungebrochen an und 1929 zog der Künstler sogar für eine gewisse Zeit nach Holland, wie ein alter Meldeschein belegt.

Nach dem Tod seiner Frau Betty ehelichte Wosak 1939 seine ehemalige Haushälterin Philomena, die zwei weitere Kinder in die Ehe mitbrachte. 1944 verstarb Robert Wosak viel zu früh an den Folgen einer Fleischvergiftung.

Wosaks Werk ist so vielseitig wie die Lebensgeschichte des Künstlers. Sein täglich Brot verdiente er in erster Linie als Grafiker - in seinem Nachlass findet sich eine Unzahl an Postkarten, Plakatentwürfen, Zeitungsillustrationen, Broschüren, ... - aber zeitweise auch als Lehrer. Weiters war er, wie oben erwähnt, als Kirchenmaler gefragt und erhielt immer wieder spezielle Aufträge - z. B. für Portraits.

Thematisch war ihm kaum ein Thema fremd - über religiöse Bilder, Landschaften, Architektur, Stillleben, ... bis hin zu Tierstudien und Genrebilder findet man bei ihm alles. Von Interesse ist auch sein Stil: bestechen seine "ersten Studien" zumeist durch eine ungemein ausdrucksstarke Strichführung, so erweist er sich bei vielen seiner fertigen Arbeiten als wahrer Meister des Details.

Für Alle, die mehr über Robert Wosak erfahren wollen, wird am Samstag, dem 19. Juni um 15:00 eine Führung angeboten.

Die Präsentation ist vom 10. Juni bis 15. August zu besichtigen.

Informationen: http://www.klosterneuburg.net/gemeinde/stadtmuseum
     
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