Wichtiger Durchbruch zur Flexibilisierung des Arbeitsmarktes
Wien (bmwa) - Als "großen Erfolg der Sozialpartner und wichtigen
Durchbruch zur Flexibilisierung des Arbeitsmarktes" bezeichnete Arbeitsminister Dr. Martin Bartenstein den
Beschluss des Arbeitsmarktreformpaketes im Ministerrat am Dienstag (27. 04.). Das Paket
sei ein Tribut an die Analyse der europäischen Wettbewerbssituation, wonach die Arbeitsmärkte noch nicht
flexibel genug seien. Eine Modernisierung der Zumutbarkeitsbestimmungen würde den heutigen Erfordernissen
in Österreich Rechnung tragen, so der Minister.
Bartenstein betonte, durch eine schnellere Vermittlung würde das Absinken von Menschen in Langzeitarbeitslosigkeit
und Notstandshilfe verhindert. "Die Maßnahmen können einen Beitrag dazu leisten, dass Menschen
nicht in Arbeitslosigkeit oder Notstand bleiben müssen, sondern rechtzeitig und frühzeitig einen neuen
Job bekommen. Und es ist immer besser, einen Job zu haben - wenn auch einen anderen - als arbeitslos zu sein",
so der Minister. In Österreich liege die durchschnittliche Dauer der Arbeitslosigkeit bei 100 Tagen. Ziel
sei, die Dauer auf 90 Tage zu senken. In Deutschland betrage die Dauer durchschnittlich mehr als das doppelte.
Der Berufsschutz von 100 Tagen soll durch einen individuellen Entgeltschutz ergänzt werden. Wenn man innerhalb
von 120 Tagen auf einen anderen als den bisher ausgeübten Beruf vermittelt wird, so gilt ein 80%iger Einkommensschutz.
Nach einer späteren Vermittlung beträgt der Einkommensschutz 75%. Zusätzlich werden Maßnahmen
zur Förderung einer frühzeitigen Meldung der Arbeitslosigkeit gesetzt. Die regionalen Geschäftsstellen
des Arbeitsmarktservice werden zur Erstellung eines individuellen Betreuungsplanes für Arbeitssuchende verpflichtet.
Dies sei ebenfalls eine Umsetzung der Sozialpartnereinigung, so der Minister.
"Gleichzeitig sollen die bewährten Maßnahmen des Jugendausbildungssicherungsgesetzes für die
nächsten beiden Schulentlassjahrgänge verlängert werden", betonte der Minister. Die Lehrgänge
können bis zu zwölf Monate dauern und auch Vorbereitung auf die Lehrabschlussprüfung sein. Dies
sei die Umsetzung eines Ergebnisses der jüngsten Arbeitsgespräche zum Wiener Arbeitsmarkt. "Dies
wird beitragen, damit Österreich bei der Jugendbeschäftigung weiterhin die Nr. 1 in Europa bleibt",
sagte Bartenstein. |