Wien (casinos) - Casino Baden feiert am 27. Mai 2004. Vor 70 Jahren kam die Kugel ins Rollen: Aus 17 Bewerbern
für die erste Casino Konzession in Österreich wurde eine Gruppe ausgewählt, die sich am 3. Jänner
1934 als Österreichische Casino AG konstituierte.
Dann ging es Schlag auf Schlag: In Baden wird das Kurhaus adaptiert und am 12. April mit sechs Roulette-Doppeltischen
und fünf Baccara-Tischen eröffnet. Das Mirabell-Casino in Salzburg nimmt seinen Betrieb am 1. Juli mit
sieben Spieltischen auf. Am 22. Dezember 1934 wird schließlich auch der Spielbetrieb in Kitzbühel eröffnet.
Bis zur Erreichung der heutigen Zahl von zwölf Casinos dauerte es aber noch eine Weile: Erst mit der Eröffnung
des Casino Innsbruck im Jahr 1992 war das Dutzend komplett.
Casino Baden feiert
Casinos Austria Generaldirektor Dr. Leo Wallner und Badens Bürgermeister Prof. August Breininger laden
am Donnerstag, den 27. Mai 2004 zum Abendempfang ins Casino Baden.
Dr. Leo Wallner begibt sich - begleitet von einer Diashow - auf Zeitreise durch 70 Jahre Casinogeschichte und eröffnet
eine Ausstellung mit historischen Exponaten aus dem Casinobetrieb (zu sehen bis 11.Juni). Franco Andolfo, selbst
ein Stück Casinogeschichte, sorgt für akustisches Wohlfühl-Programm, während sich Do&Co
den kulinarischen Genüssen widmet.
Durch den Abend führt Dr. Roman Felix Szeliga von der Creativfabrik. In der Pianobar unterhält Günther
Schifter mit „Schellacks & Schellacks". Die Jubiläums-Riesentorte soll 1.000 Gästen den Abend
versüßen.
Die beiden weiteren Jubilare, die Casinos Salzburg und Kitzbühel, feiern am 1. Juli bzw. 17. Dezember 2004.
Ein Blick zurück
Die frühen 30er Jahre waren auch in Österreich eine turbulente Zeit: Wirtschaftskrise, Konflikte
mit den Nachbarländern Deutschland und Italien, im Land selbst Bürgerkriege. Eine finanzielle Sanierung
der Republik und die Rettung des Tourismus waren dringend notwendig. Was lag also näher, als der Spielbanken-Idee
zum Durchbruch zu verhelfen. Bisher war man aus moralischen Überlegungen eher skeptisch über die Errichtung
von Casinos nach den Vorbildern Monte Carlo oder Deutschland gewesen.
Die Verordnung des Bundesministeriums für Finanzen, die dem Bund das alleinige Recht zur Durchführung
von Spielbanken und Kursaalspielen zuspricht, erschien am 7. Oktober 1933. Das Finanzministerium konnte nun Spielbanken
bewilligen, wenn sie zur Erhaltung oder Förderung des Fremdenverkehrs dienten.
Die Abgaben des Konzessionärs waren – wie auch heute - an Bund, Länder und Gemeinden zu errichten. Die
Mitarbeiter waren zunächst Fachleute aus Belgien, Frankreich und Italien. Ab 1935 wurden auch österreichische
Croupiers ausgebildet. Spielen durften Gäste ab 21 Jahren. Die österreichischen Casinos waren in ihrer
Gründungsphase ausländischen Gästen vorbehalten, doch bereits ab 1935 öffneten sich die Spielsäle
auch dem österreichischen Publikum.
In den sechziger Jahren orientierte sich der österreichische Casinomarkt neu. 1967 wurde die Österreichische
Spielbanken AG gegründet, die dann 1985 in Casinos Austria AG umbenannt wird. Nach betriebswirtschaftlich
und unternehmenspolitisch klar vorgezeichneten Linien ging die neue Gesellschaft unter der Leitung von Dr. Leo
Wallner daran, dem Glücksspiel eine ökonomische und gesellschaftspolitische Dimension zu verleihen, die
zur Grundlage für seine heutige Akzeptanz werden konnte. |