Burgenland tritt dem Netzwerk der gentechnikfreien Regionen in Europa bei  

erstellt am
27. 04. 04

Unterzeichnung der Deklaration am kommenden Mittwoch in Linz
Eisenstadt (blms) - Das Burgenland setzt einen weiteren Schritt zur Erhaltung der Gentechnikfreiheit im Land und wird dem Netzwerk der gentechnikfreien Regionen in Europa, dem bisher 10 europäische Regionen angehören, beitreten. Den formellen Akt wird Landesrat Paul Rittsteuer als das zuständige Regierungsmitglied am Mittwoch (28. 04.) im Rahmen der Konferenz der gentechnikfreien Regionen in Linz vollziehen.

Dem Netzwerk der gentechnikfreien Regionen in Europa gehören bis dato zehn Regionen Aquitaine, Baskenland, Limousin, Marken, Oberösterreich, Salzburg, Schleswig-Holstein, Thrace-Rodopi, Toskana und Wales an. Nachdem die Vorbereitungsarbeiten für einen Beitritt des Burgenlandes mit einem diesbezüglichen Schreiben von Landesrat Rittsteuer nach Brüssel eingeleitet wurden, wird dieser Schritt nun am 28. April 2004 mit dem Unterschreiben der Deklaration formell vollzogen. Diese Erklärung fordert in der Gentechnik-Frage u. a. einen harmonisierten Ansatz auf EU-Ebene, den bestmöglichen Schutz für die gentechnikfreie konventionelle wie auch biologische Landwirtschaft und die Möglichkeit zur regionsspezifischen Ausweisung GVO-freier Zonen. Zusammen mit dem Burgenland tritt auch die schottische Region Highland-Council dem Netzwerk bei.

Rittsteuer: "Ich werde diese Konferenz in Linz auch dazu nutzen, mich mit den Vertretern der anderen Regionen darüber abzustimmen, wie die beste rechtliche Konstruktion zur Absicherung der Gentechnikfreiheit im Burgenland ausschauen kann. Diese Erkenntnisse sollen auch in die derzeit in meinem Auftrag in Ausarbeitung befindlichen Entwürfe für ein Gentechnik-Verbotsgesetz und ein Gentechnik-Vorsorgegesetz für das Burgenland einfließen. Beide Gesetzesentwürfe werden jedenfalls auch eine Landeshaftung für Schäden aus unverschuldeten GVO-Verunreinigungen beinhalten. Angesichts der Gefahr des GVO-Polleneinflugs über die fast 400 km lange Außengrenze brauchen die burgenländischen Bauern diesen Schutz ganz besonders. Insgesamt wäre aber eine EU-weite Regelung der Koexistenz- und Haftungsfragen nach wie vor die sinnvollste Lösung des Gentechnik- Problems".
     
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