Gegen Experimente mit dem werdenden Leben  

erstellt am
10. 05. 04

Bischof Kapellari unterzeichnete Initiative der Aktion Leben Österreich
Graz (diözese seckau) - Als symbolischen Akt seiner Unterstützung und als Zeichen, „dass das Eintreten für menschliches Leben, seine Würde und seine Qualität von der Kirche mitgetragen wird“, unterzeichnete Bischof Dr. Egon Kapellari am Freitag (07. 05.) die Bürgerinitiative „Für Menschenwürde und gegen Experimente mit dem Leben“ der Aktion Leben Österreich. Kardinal Dr. Franz König hat kurz vor seinem Tod diese Aktion für den Schutz des Lebens ebenso unterzeichnet wie der Wiener Erzbischof Kardinal Dr. Christoph Schönborn. Ein Embryo sei kein Objekt, sondern ein Subjekt, betonte Bischof Kapellari bei der die Unterzeichnung begleitenden Pressekonferenz. Es gehe hier nicht um Kircheninteressen, sondern um Humaninteressen der gesamten Menschheit. „Wenn hier Fehler gemacht werden, leiden die Unschuldigen mehr als die Schuldigen“, so der Bischof, der in der Überzeugung unterschrieb, dass „die Kirche sich hier engagieren muss“.

Elisabeth Kapper-Weidinger, Vorsitzende des Arbeitskreises „Umfassender Schutz des Lebens“ in der Katholischen Aktion Steiermark, sieht die Aktion auch als Kampagne zur Bewusstseinsbildung, um die Gesellschaft für Wert und Würde des menschlichen Lebens zu sensibilisieren. Es sei wichtig, die Zeichen der Zeit zu erkennen und zu verstehen, was für den Arbeitskreis viele neue Aufgaben, wie zum Beispiel das Thema Pränataldiagnostik, eröffne.

Für die langjährige Vorsitzende der „Aktion Leben Österreich“, Grit Ebner, geht es ebenfalls besonders auch um Information. Denn die Materien seien nicht leicht durchschaubar, was unter Umständen zu übereilten Entscheidungen führen könne. „Wir sind nicht gegen den Fortschritt“, stellte Ebner klar, „aber wir sind für einen Fortschritt, der hilft und niemandem schadet“: Dem Machbarkeitswahn seien Grenzen zu setzen, wobei man auch bedenken müsse, „dass eine einmal angewandte Methode die Tendenz hat, sich auszubreiten“.

Die Parlamentarische Bürgerinitiative „Für Menschenwürde und gegen Experimente mit dem Leben“ der Aktion Leben Österreich läuft seit Anfang Jänner und kann noch bis 15. Juni unterzeichnet werden. Sie verfolgt das Ziel, die Entscheidungen des Gesetzgebers bezüglich der viel diskutierten Fragen rund um den Beginn des menschlichen Lebens und das Klonen zu beeinflussen und jenen entgegenzutreten, die sich für eine Legalisierung von Experimenten mit dem beginnenden menschlichen Leben aussprechen.

Die Aktion Leben fordert mit dieser Unterschriftenaktion den Nationalrat auf, ein wirksames und generelles Verbot des Klonens von Embryonen zu beschließen, die genetische Frühdiagnostik an künstlich (in vitro) erzeugten Embryonen (Präimplantationsdiagnostik = PID) zum Zweck der Selektion nicht zuzulassen sowie die Forschung mit adulten Stammzellen zu fördern, anstatt die Forschung an embryonalen Stammzellen zu erlauben. Medizinischer Fortschritt könne auch auf anderem Weg erzielt werden als durch Benutzung, Manipulierung und Zerstörung von Embryonen.
     
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