Österreichische Lebensmittel für rumänischen Markt  

erstellt am
05. 05. 04

Bundesminister Josef Pröll bringt die Initiative Export 1-24 der Landwirtschaft und des Lebensmittelhandels nach Bukarest
Bukarest (bmlfuw) - Landwirtschaftsminister Josef Pröll eröffnete am Dienstag (04. 05.) in Bukarest, die fünfte von insgesamt sieben Lebensmittelpräsentationen österreichischer Qualitätsprodukte. Nach den überaus positiven Veranstaltungen im Vorjahr in Budapest, Prag, Laibach sowie Sofia im März 2004 sind diesmal 22 österreichische Firmen vertreten, die sich in Bukarest mit rund 90 rumänischen Importeuren aus Handel, Großhandel und Gastronomie treffen werden. Der rumänische Markt hat, wie bereits die vier besuchten Länder, für Österreichs Agrar- und Lebensmittelwirtschaft ein hohes Potential. Jetzt, da am ersten Mai die erste osteuropäische Erweiterungsrunde der EU Realität wurde, wird am Beitritt Rumäniens zügig gearbeitet. Im Jahr 2004 sollen die 31 Verhandlungskapitel zwischen der EU und Rumänien sowie Bulgarien abgeschlossen werden. Bis zum Jahr 2007 sollen die Zölle für Rumänien schrittweise abgebaut werden. Österreich nutzt seine Chancen bereits jetzt, um dann vorne mit dabei sein.

Für einen zeitgerechten Auftritt am rumänischen Markt spricht die Tatsache, daß der reale Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts in Rumänien 2003 bei 4,9 Prozent lag. Für 2004 und erwarten sich Wirtschaftsexperten eine Wachstumsrate bis 5,6 Prozent (Quelle: WKO 2004). Langfristig schneidet dieses Wirtschaftswachstum im Vergleich zu der EU 15 sehr gut ab. Österreichische Exporteure und Investoren können diese gute Chance nutzen.

Im Außenhandel mit Rumänien liegt für Österreich ein dementsprechend hohes Wachstumspotential. Der Außenhandel weißt derzeit ein wertmäßig noch geringes Niveau auf. Der österreichische Export 2003 im Agraraußenhandel mit Rumänien betrug 57,1 Mio. EUR; die Handelsbilanz für den Agrarhandel (ZK 1 - 24) war 2003 mit 40,4 Mio. EUR positiv (Quelle: Statistik Austria, Fachverband der Nahrungs- und Genussmittelindustrie 2004; vorläufige Zahlen für 2003). Rumänien importiert aus Österreich vorwiegend Agrarprodukte, die 87,4 % der Gesamtimporte von Agrar- und Lebensmittelprodukten ausmachen.

Die hohen Zollsätze bis zu 40 % und Kontingentierungen erschweren bisher allerdings bei vielen Produktgruppen die österreichischen Exporte nach Rumänien. Bis hin zum voraussichtlichen EU - Beitritt 2007 sind aber Handelsliberalisierungen und Reduktionen der Zollhürden zu erwarten.

Österreich hat mit Qualitätsprodukten der höheren Verarbeitungsstufe in Rumänien gute Chancen. Dabei haben Fleischwaren ein gutes Exportpotential, denn der Selbstversorgungsgrad liegt derzeit bei nur 60%. Gute Absatzchancen sind auch für Milchprodukte zu erwarten. Der aktuelle Pro- Kopfverbrauch bei Milch liegt bei etwa der Hälfte des EU-Konsums ( EU 87 Liter / Kopf / Jahr ; Rumänien 45 Liter / Kopf / Jahr; Quelle: Gallup 2002). Der Joghurtkonsum hat mit 3,4 kg pro Kopf und Jahr EU-Niveau erreicht. Die besten Chancen Österreichs Exportschlager nach Rumänien zu werden, haben Soft Drinks mit einem geschätzten Marktwachstum von 50% bis 2007 sowie Mineralwässern, Schokoladewaren und Tiefkühlgemüse, die noch vor dem EU - Beitritt Rumäniens am Markt positioniert werden können.

Österreichische Lebensmittel sind als Qualitätsprodukte für die Konsumenten hoch attraktiv. Mit wachsenden Einkommen wird auch in Rumänien die Nachfrage nach österreichischen Qualitätsprodukten steigen. Das durchschnittliche Pro-Kopf-Einkommen pro Monat lag 2003 bei 183,- EUR (Quelle: www.europa.eu.int 2004) Die Haushaltsausgaben für Nahrungsmittel und Getränke sind mit 53% extrem hoch. Die durchschnittliche Kaufkraft ist zwar gering, doch muss der österreichische Exporthandel zwischen der Kaufkraft wohlhabender und weniger wohlhabender Konsumenten unterscheiden. Denn 10% der Bevölkerung konsumieren aufgrund ihres hohen Einkommens etwa soviel wie 50 % der Durchschnittsbevölkerung (Quelle: GfK 2003).

Auch der internationale Lebensmittehandel positioniert sich zunehmend in Rumänien. Wichtige Supermarktketten wie Billa, Metro, Gima und Carrefour sind bereits vor Ort. Hier haben österreichische Exportwaren die Möglichkeit an diesem Wachstum zu profitieren.

Die Erfahrung aus den bisherigen Stationen habe gezeigt, dass die Initiative Export 1-24 ein richtiger Weg zur Präsenz auf den neuen Märkten vor Österreichs Haustür ist. Im Schnitt hat jedes österreichisches Unternehmen, dass an der Initiative Export 1-24 bisher teilgenommen hat, rund 10 bis 15 hochwertige Firmenkontakte gehabt und damit gute Voraussetzungen für weitere Geschäftsanbahnungen bekommen. Von der Veranstaltung in Bukarest verspricht sich das Lebensministerium eine ebenso gute Resonanz. Rechtzeitige Präsenz ist auf diesem wachsenden Markt wichtig. Hinzu kommt, dass die ausstellenden Firmen auf österreichische Unternehmerinnen treffen, die bereits Niederlassungen in Rumänien haben. Zusätzlich bietet das Fachseminar für die Österreichischen Firmen einen neuen Informationsschwerpunkt zu Direktinvestitionen.

Die Investitionen steigen in Rumänien stetig an, Österreich liegt dabei an 5. Stelle der ausländischen Investoren. Derzeit wirtschaften 2700 österreichische Unternehmen mit 30.000 Beschäftigten in Rumänien (Quelle: WKO 2004) Diese Erfahrungen können österreichische "Neueinsteiger" großteils nutzen.

Für Investoren der Landwirtschaft und der ersten Verarbeitungsstufe stehen mit der EU-Vorbeitrittshilfe SAPARD Förderungen bis zu 50% der Investitionssumme zur Verfügung. Diese Gelder können auch von österreichischen Unternehmen angesprochen werden.

In einer starken Marktpräsenz liegt auch der Schlüssel für eine erfolgreiche Zukunft der Österreichischen Landwirte. Die Zukunft der österreichischen Landwirtschaft hängt weniger von hohen Förderungen ab, entscheidend ist, ob österreichische Produkte von den Konsumenten gekauft werden.

Servicehinweis
Die Initiative Export 1-24 ist eine gemeinsame Initiative des lebensministeriums.at und der Wirtschaftskammer Österreich sowie der Agrarmarkt Austria. Die Durchführung der Firmenpräsentationen erfolgt durch die österreichischen Außenhandelsstellen der Außenwirtschaft Österreich. Weitere Stationen der Exportoffensive sind Warschau und Pressburg. Informationen für Unternehmen aus dem Agrar- und Lebensmittelwirtschaft, die sich an den weiteren Stationen der Exportoffensive beteiligen wollen sind über die Homepage http://www.export1-24.at erhältlich.
     
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