Feierstunde für Heinrich Ignaz Franz Biber und Präsentation der Faksimile-Ausgabe der
Oper »Chi la dura la vince«
Salzburg (lk) - Mit einer Gedenkfeier anlässlich des 300. Todestages von Heinrich Ignaz Franz
Biber und der Präsentation der Faksimile-Ausgabe von Bibers Oper „Chi la dura la vince“, der einzigen in Salzburg
erhaltenen Oper aus dem 17. Jahrhundert, feiert die Johann-Michael-Haydn-Gesellschaft ihr 20-jähriges Bestehen.
Dies teilte der 1. Vizepräsident der Johann-Michael-Haydn-Gesellschaft, Erzabt Edmund Wagenhofer OSB, am Montag
(03. 05.) in einem Informationsgespräch mit. Damit soll eines Salzburger Musikers
von europäischer Geltung gedacht werden.
Im Friedhof zu St. Peter wurde eine Gedenktafel enthüllt, die von der Johann-Michael-Haydn- Gesellschaft in
Verbindung mit der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde und der Erzdiözese Salzburg gestiftet wurde.
Anschließend wird um 15.30 Uhr in der Haydn-Gedenk- stätte im Hof der Erzabtei St. Peter die Faksimile-Ausgabe
von Bibers Oper „Chi la dura la vince“, der einzigen in Salzburg erhaltenen Oper aus dem 17. Jahrhundert, präsentiert.
Von Bibers musikdramatischen Werken blieb lediglich die Erzbischof Johann Ernst Graf Thun (1687–1709) gewidmete
Oper erhalten. Dank einer Schenkung eines Salzburger Bürgers im Jahre 1839 gelangte diese kostbare Handschrift
in das damalige „Städtische Museum“. In Zusammenarbeit mit dem Museum Carolino Augusteum und dem Salzburger
Stadtarchiv konnte diese Partitur restauriert und faksimiliert werden. Die Johann-Michael-Haydn-Gesellschaft widmet
diese Faksimile-Ausgabe ihrem langjährigen Förderer, Fürstlichen Kommerzienrat Senator Professor
DDr. Herbert Batliner, zum 75. Geburtstag.
Bereits die Gründungsversammlung der Johann-Michael-Haydn-Gesellschaft sah vor, im Bereich der Erzabtei St.
Peter eine Gedenkstätte als Ausstellungs- und Konzertraum einzurichten. Seither hat sich die Gesellschaft
der Erforschung der Musik in Salzburg gewidmet. Mit einer Reihe von Sonderausstellungen zur Salzburger Musikkultur
des 16. bis 19. Jahrhunderts, zahlreichen Publikationen und Editionen, die im Auftrag der Haydn-Gesellschaft am
Institut für Musikwissenschaft der Universität Salzburg vorbereitet wurden, konnten bislang unveröffentlichte
Werke für Wissenschaft und Praxis zugänglich gemacht werden.
Seit 1984 besuchten 80.000 Besucher die „5-Uhr-Konzerte“, die die Gesellschaft mit jungen Künstlern veranstaltet.
Nicht zuletzt durch die Aktivitäten der Haydn-Gesellschaft hat die große musikalische Tradition Salzburgs
von Paul Hofhaymer über Georg Muffat und Heinrich Ignaz Franz Biber bis in die Zeit Mozarts und Haydns eine
bedeutende Breitenwirkung erfahren – in der lebendigen Pflege der Kirchenmusik, der Sinfonien und Konzerte, der
Kammer- und Ensemblemusik. Viele dieser Werke finden sich heute in den Programmen der Konzertveranstalter, der
Musikfestivals und der Schallplattenfirmen.
Ihr Ziel konnte die Johann-Michael-Haydn-Gesellschaft nur durch die uneigennützige Kooperation mit der Erzabtei
St. Peter, der Erzdiözese und der Universität Salzburg und durch die tatkräftige Unterstützung
der Kulturabteilungen von Stadt und Land Salzburg und zahlreicher weiterer Institutionen und privater Sponsoren
erreichen, sagte Erzabt Wagenhofer.
Dem Vorstand der Johann-Michael-Haydn-Gesellschaft gehören em. Univ.-Prof. Dr. Gerhard Croll als Präsident,
Erzabt Edmund Wagenhofer OSB als 1. Vizepräsident, Komm.-Rat Senator hc. Prof. DDr. Herbert Batliner als 2.
Vizepräsident, Univ.-Doz. Dr. Ernst Hintermaier als Schriftführer, Dir. Heinrich Spängler als Kassier
sowie Mag. Petrus Eder OSB, Dr. Thomas Hochradner, Hofrat Dr. Peter Mittermayr, Hofrat Dr. Werner Rainer und Dr.
Gerhard Walterskichen an. |