Morak: bis 2007 unter den Top 10 Europas
Grawz (bpd/sts) - „Seit zehn Tagen läuft nun der Pilotversuch in Graz, der das ‚Fernsehen der
Zukunft’ Realität werden lässt. Das ist besonders erfreulich, da wir vor etwa drei Jahren mit dem Beschluss
des Privatfernsehgesetzes auch den Grundstein für Digitalfernsehen gelegt haben. Wir haben damals als Schlusslicht
Europas im elektronischen Bereich einen beherzten, medienpolitischen Aufholprozess begonnen. Knapp drei Jahre später
sind wir der Zukunft bedeutend näher gekommen“, so Medienstaatssekretär Franz Morak am Donnerstag (13. 05.) abend bei der Eröffnung des Gala-Symposions in Graz anlässlich des kürzlich
gestarteten Pilotversuchs für digitales terrestrisches Fernsehen in der Steiermark.
Die Einführung von Digitalfernsehen in Österreich erfolge vor dem Hintergrund einer schwierigen Marktsituation.
Um hier Impulse zu setzen, habe die Bundesregierung ein entsprechendes Instrumentarium geschaffen, den mit 7,5
Mio. Euro dotierten bei der RTR eingerichteten Digitalisierungsfonds. Darüber hinaus definiere auch die derzeit
in Begutachtung befindliche Novelle zum Privatradio-, Privatfernseh- und KommAustria Gesetz die rechtlichen Rahmenbedingungen,
unter denen ein Umstieg in Österreich erfolgen soll. „Wesentlich dabei ist die Gewährleistung des diskriminierungsfreien
Zugangs zu Multiplex-Plattformen sowie den zugehörigen Einrichtungen und die Auflage für den Multiplexbetreiber,
ein meinungsvielfältiges und österreichbezogenes Programmbouquet zu verbreiten. Die Ausschreibung für
den Multiplexer soll bereits im kommenden Jahr erfolgen“, kündigte Morak an.
Damit rechtzeitig die entsprechenden Maßnahmen ergriffen werden können, würde „eine Verzögerung
dieser Gesetzmaterien nicht nur die zukunftsorientierte Entwicklung in Österreich sondern auch den Medienstandort
Österreich gefährden. Eine rasche Umsetzung, die sich an europäischen Standards orientiert, muss
daher prioritäres Ziel verantwortungsvoller Medienpolitik sein“, betonte der Staatssekretär. Außerdem
werde es nicht möglich sein „sich von diesem internationalen Prozess abzukoppeln. Wir sollten daher alles
unternehmen, um uns an die Spitze dieser technologischen Umwälzung zu setzen. Unser Ziel ist es, bis 2007
zu den Top 10 Europas zu gehören“, kündigte der Staatssekretär an. Bei aller technischen und wirtschaftlichen
Diskussion habe aber weiterhin der Rezipient und Mediennutzer im Vordergrund zu stehen. Der Mehrwert für jeden
Einzelnen müsse klar ersichtlich sein. Abschließend dankte der Staatssekretär den weiteren Kernpartnern
ORF, Telekom und Siemens für ihr Engagement in diesem Projekt und dem Land Steiermark für die Ermöglichung
des Pilotversuchs in Graz. |