Für mehr Lebensqualität in benachteiligten Stadtteilen - Wien leitet interregionales
EU-Projekt
Wien (rk) - Am 14. und 15. Mai tauschen europäische ExpertInnen aus den Bereichen Bürgerbeteiligung,
Verwaltung und Stadtteilmanagement ihre Erfahrungen in der Stadterneuerung am ersten interregionalen Exchange of
Experience Event in Wien aus. Dieses Workshop ist Teil des EU-Projektes POSEIDON, mit dem die Analyse und Verbesserung
der sozialen und wirtschaftlichen Strukturen benachteiligter Stadtteile gefördert wird. Den Leadpart dieses
Interreg IIIc Projektes hat Wien inne, das Wissenschaftszentrum Wien (WZW) übernimmt die internationale Prozesskoordination.
Ziel der Zusammenarbeit der Partnerstädte Wien, Genua, Stuttgart, Stockholm, North Kent und London-Haringey
ist die Anhebung der Lebensqualität in sozial benachteiligten Stadtteilen. Der ganzheitliche Arbeitsansatz
der Stadtteilmanagement-Experten orientiert sich an den regional spezifischen Sozialstrukturen, den Bedürfnissen
und Mängeln eines Stadtteils und bezieht die Wohnbevölkerung und die lokalen UnternehmerInnen aktiv in
die Stadtteilgestaltung ein.
Bestehende Stadtteilmanagementprojekte der 6 europäischen Städte werden in der ersten Projektphase analysiert
und verglichen: Welche Maßnahmen sind wo sinnvoll, wie können die Bürger eingebunden werden? Mit
den gewonnenen Erkenntnissen sollen die jeweiligen Konzepte weiter entwickelt und auf zukünftige Projekte
übertragen werden. Neben Verbesserungen im Wohnumfeld sind dabei die Integration von sozial benachteiligten
Bevölkerungsgruppen, die Unterstützung der lokalen Unternehmen, die Bereitstellung von Weiterbildungsmöglichkeiten
und die Hilfe zur Selbsthilfe wichtige Faktoren, um das sozio-ökonomische Niveau zu heben. POSEIDON (Partnership
On Socio-Economic and Integrated Development Of Deprived Neighbourhoods) läuft bis Dezember 2006 und kann
sich in Wien auf eine langjährige Tradition der sanften Stadterneuerung, der Gebietsbetreuungen und seit etwa
zwei Jahren auch auf Erfahrungen aus dem Grätzelmanagement stützen. Nachdem die internationalen ExpertInnen
diskutiert haben, wie die Beratung von und die Kommunikation mit lokalen Gruppen und die direkte Einbindung der
Bewohner gefördert werden können, haben sie die Möglichkeit, in Wien angewandtes Grätzelmanagement
hautnah zu erleben - beim Grätzelfest am 14. Mai am Volkertmarkt im 2. Bezirk.
Zielgruppen des POSEIDON Prozesses sind sowohl Stakeholder in Politik, Verwaltung und Wissenschaft als auch PraktikerInnen.
Die Relevanz von Stadtteilmanagementprojekten für die Kommunalpolitik soll bewusst gemacht werden.
Das WZW wurde von der Magistratsabteilung 50 mit der internationalen und lokalen Projektkoordination beauftragt.
Der Wiener Wirtschaftsförderungsfonds (WWFF) ist für die finanzielle Abwicklung verantwortlich. |