Neue Kooperationsbasis für Wirtschaftsraum Burgenland – West-Ungarn
Eisenstadt (blms) - In Szombathely wurde am Mittwoch (12. 05.) eine Rahmenvereinbarung
zwischen der EuRegio West/Nyugat Pannonia (Komitate Györ-Moson-Sopron, Vas und Zsala bzw. Land Burgenland),
den Komitatsarbeitsämtern Györ-Moson-Sopron, Vas und Zsala sowie dem Arbeitsmarktservice Burgenland unterzeichnet.
Diese Vereinbarung hat zum Ziel, einen grenzüberschreitenden Beschäftigungspakt für die Zukunft
vorzubereiten. Ein Entwicklungsleitbild, das von einem gemeinsamen Wirtschaftsraum Burgenland West-Ungarn ausgeht
und Schritt für Schritt - durch gemeinsame grenzüberschreitende Aktivitäten - zur Steigerung des
Wirtschafts- bzw. Beschäftigungspotentials realisiert werden soll, bildet den Hintergrund für diese Vereinbarung.
"Die Erweiterung der Europäischen Union macht eine integrative und vernetzte Vorgangsweise in der Arbeitsmarktpolitik
zum Gebot der Stunde. Wir treten deshalb für die Schaffung von grenzüberschreitenden Beschäftigungsmaßnahmen
ein", so Landesrat Dr. Peter Rezar, der in Vertretung von Landeshauptmann Hans Niessl diese Vereinbarung unterzeichnete.
Seit dem Jahr 1991 besteht die auf mehr als ein Jahrzehnt zurückgehende, grenzüberschreitende, arbeitsmarktpolitische
Zusammenarbeit zwischen West-Ungarn und Ost-Österreich. Seit 1995 wird diese durch die EU-Programme PHARE,
CBC und INTERREG, bzw. aus nationalen Mitteln der beiden Staaten gefördert. Die gemeinsame Arbeit führte
zu einer fortlaufenden Entwicklung und Vertiefung der arbeitsmarkt- und beschäftigungspolitischen Kooperation
der beteiligten Partner aus Österreich und Ungarn. Herausragendstes Ergebnis dieser Zusammenarbeit ist das
1998 in Kraft getretene Grenzgängerabkommen zwischen den beiden Ländern.
Die Intensivierung der bestehenden beschäftigungspolitischen Kontakte wird durch den Beitritt Ungarns zur
Europäischen Union besonders in der Grenzregion, die bereits einen in vielerlei Hinsicht zusammengehörenden
Wirtschaftsraum bildet, notwendig. Ziel der vorliegenden Rahmenvereinbarung ist es, den Beginn der operativen Vorbereitungsarbeiten
für einen grenzüberschreitenden Beschäftigungspakt zu gewährleisten, betonte Landesrat Dr.
Peter Rezar.
Im Vordergrund steht dabei die Entwicklung von gemeinsamen Strategien auf Basis einer Analyse von arbeitsmarkt-
und beschäftigungspolitischen Daten, ein Erfahrungsaustausch und Know-How-Transfer im Rahmen von Konferenzen,
Seminaren, Studienreisen, bilateralen Messen und sonstigen Initiativen, die Umsetzung von gemeinsamen Projekten
durch die Entwicklung gemeinsamer Qualifikationsmaßnahmen in Abstimmung mit der Wirtschaft, durch die Förderung
der Zusammenarbeit verschiedener Branchen (Cluster) sowie durch die Entwicklung von Humanressourcen für gemeinsame
Projekte.
Die möglichen Kooperationsbereiche sollen einen Beitrag zur längerfristigen Gründung eines grenzüberschreitenden
Beschäftigungspaktes innerhalb des Raumes der EuRegio West/Nyugat Pannonia leisten. Während der Umsetzung
der Rahmenvereinbarung sollen diese weiterentwickelt und durch die Erarbeitung von weiten kooperativen Arbeitsformen
und Strukturen ergänzt werden. |