EU-weite Ausschreibungen lassen KMU leer ausgehen  

erstellt am
11. 05. 04

St. Pölten (nlk) - Die Bundes-Beschaffung-Gesellschaft kauft nur noch dort ein, wo es billig ist. Betriebe in den Regionen gehen leer aus, kritisiert die NÖ Wirtschaftskammer.

Immer öfter schreibt der Bund seine Aufträge an Unternehmen EU-weit aus, um Waren und Dienstleistungen möglichst kostengünstig zu erwerben. Die mit der Abwicklung betraute Bundesbeschaffung-Gesellschaft (BBG) müßte eigentlich laut Gesetz bei ihren Ankäufen auch auf die Versorgung durch Klein- und Mittelbetriebe (KMUs) in der Region sowie auf deren Arbeitsplätze und Wertschöpfung achten. Die Praxis jedoch sieht anders aus: "Die BBG kauft nur noch dort ein, wo es billig ist. Betriebe in den Regionen gehen leer aus. Mit dieser Vorgangsweise bringt man aber die KMUs im ländlichen Raum um und macht dort die Arbeitsplätze kaputt", ärgert sich Josef Schirak, Obmann der Sparte Handel in der NÖ Wirtschaftskammer.

Im Gespräch mit dem NÖ Wirtschaftspressedienst verlangt Schirak, dass Ausschreibungen der BBG in Hinkunft derart gestaltet sein müssen, dass auch KMUs eine reelle Chance auf Zuschlagserteilung haben. Bis Ende September 2003 wurden an die Wirtschaft Aufträge mit einem Gesamtvolumen von 267 Millionen Euro erteilt, wovon nur 37 Prozent auf KMUs entfielen. Zur Zeit hat die BBG 203 Partnerfirmen, darunter 135 KMUs, unter Vertrag. Aber lediglich 23 Vertragspartner haben ihren Sitz in Niederösterreich, 115 hingegen in Wien.
     
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