St. Pölten (nlk) - Die Bundes-Beschaffung-Gesellschaft kauft nur noch dort
ein, wo es billig ist. Betriebe in den Regionen gehen leer aus, kritisiert die NÖ Wirtschaftskammer.
Immer öfter schreibt der Bund seine Aufträge an Unternehmen EU-weit aus, um Waren und Dienstleistungen
möglichst kostengünstig zu erwerben. Die mit der Abwicklung betraute Bundesbeschaffung-Gesellschaft (BBG)
müßte eigentlich laut Gesetz bei ihren Ankäufen auch auf die Versorgung durch Klein- und Mittelbetriebe
(KMUs) in der Region sowie auf deren Arbeitsplätze und Wertschöpfung achten. Die Praxis jedoch sieht
anders aus: "Die BBG kauft nur noch dort ein, wo es billig ist. Betriebe in den Regionen gehen leer aus. Mit
dieser Vorgangsweise bringt man aber die KMUs im ländlichen Raum um und macht dort die Arbeitsplätze
kaputt", ärgert sich Josef Schirak, Obmann der Sparte Handel in der NÖ Wirtschaftskammer.
Im Gespräch mit dem NÖ Wirtschaftspressedienst verlangt Schirak, dass Ausschreibungen der BBG in Hinkunft
derart gestaltet sein müssen, dass auch KMUs eine reelle Chance auf Zuschlagserteilung haben. Bis Ende September
2003 wurden an die Wirtschaft Aufträge mit einem Gesamtvolumen von 267 Millionen Euro erteilt, wovon nur 37
Prozent auf KMUs entfielen. Zur Zeit hat die BBG 203 Partnerfirmen, darunter 135 KMUs, unter Vertrag. Aber lediglich
23 Vertragspartner haben ihren Sitz in Niederösterreich, 115 hingegen in Wien. |