Präsident Leitl: Sicherheit ein ganz wichtiger Wirtschaftsfaktor – WKÖ und Innenministerium
richten Sicherheits-Hotline 0800-221 221 ein
Wien (pwk) - Ein demonstrativer Schulterschluss zwischen Wirtschaft und Exekutive und die sofortige
Umsetzung einer von beiden Partnern unterstützten Aufklärungs- und Informationskampagne unter dem Motto
"Sichere Betriebe in einem sicheren Österreich" sind die Antwort auf die seit rund einem Jahr in
Österreich steigende "importierte Kriminalität". Ziel der von Innenministerium, Wirtschaftskammer
Österreich, Kuratorium Sicheres Österreich und der Internationalen Handelskammer (ICC) getragenen Aktion
ist es, die Sicherheitslage in den heimischen Unternehmen zu verbessern und damit dem steigenden Sicherheitsbedürfnis
im Lande Rechnung zu tragen.
"Österreich ist das sicherste Land der Welt. Darauf sind wir stolz, dürfen uns auf diesen Lorbeeren
aber nicht ausruhen. Die jetzt anlaufende Beratungsaktion ist ein Signal an unsere Mitglieder, dass wir ihre Sorgen
ernst nehmen und rasch handeln", gab der Präsident der Wirtschafskammer Österreich, Christoph Leitl,
heute, Montag, gemeinsam mit Innenminister Ernst Strasser den Startschuss zu einer umfassenden Sicherheitskampagne.
Diese umfasst u.a. 40 Informationsveranstaltungen im Rahmen einer österreichweiten Sicherheits-Road Show ab
September, eine Info-Broschüre für die Betriebe (Leitl: "Vorsorge ist bekanntlich die beste Vorbeugung")
sowie die Einrichtung einer Sicherheits-Hotline ab Juni unter der Nummer 0800 221 221. "Da kriminelle Handlungen
meist ein sehr rasches Eingreifen erfordern, werden wir den Betroffenen über diese Hotline mit raschem Rat
und rascher Hilfe zur Seite stehen", kündigte Leitl an.
Nach einer vom 21. bis 23 April durchgeführten Umfrage bei Unternehmen in den Bundesländern Oberösterreich,
Niederösterreich, Wien, Burgenland, Steiermark und Kärnten stellt die Kriminalität für 70 Prozent
der Betriebe ein ernstes Problem dar. Im Vordergrund der Befürchtungen, vor allem der Handelsbetriebe, stehen
Einbruchsbanden, Ladendiebstahl und organisierte Kriminialität.
Sicherheit ist Voraussetzung für einen attraktiven Wirtschaftsstandort, Prävention daher von entscheidender
Bedeutung, betonte Präsident Leitl: "Die EU ist eine Sicherheitsunion. Die Erweiterung bringt uns einen
zweiten Sicherheitsgürtel, wie das Beispiel Slowenien bereits jetzt zeigt. Große Bedeutung kommt den
neuen Außengrenzen zu. Da werden wir uns entsprechend einbringen".
"Wir stehen vor der neuen Herausforderung der importierten Kriminialität von Ländern jenseits der
neuen EU-Außengrenzen. Die Öffnung der Grenzen Österreichs zu den neuen Mitgliedern nach Schengen-Kriterien
ist daher erst möglich, wenn die neuen Außengrenzen entsprechend geschützt sind. Dies ist voraussichtlich
erst gegen Ende dieses Jahrzehnts denkbar", erklärte der Innenminister. Die neuen Strukturen der Exekutive
haben, so Strasser, bereits erste Früchte getragen. Erstmals seit längerer Zeit gab es im April einen
deutlichen Rückgang in der Kriminalität, und zwar um 12,8 Prozent. "Die Wiener Polizeireform hat
voll gegriffen, auch die Neuausrichtung des Asylsystems funktioniert. Die Aufklärungsquote konnte in den ersten
vier Monaten d.J. um ein Prozent, in Wien sogar um 3,65 Prozent gesteigert werden", zog der Innenminister
eine positive Zwischenbilanz der Neuorganisation in seinem Ressort. |