Der Verkauf der Bank Burgenland könnte - nach einigen Verzögerungen - nächste
Woche über die Bühne gehen.
Eisenstadt (bvz.at) - Die Kärntner
Hypo Alpe Adria Bank, seit Wochen als aussichtsreichster Kandidat für eine Übernahme der burgenländischen
Landesbank gehandelt, soll ein neues Angebot unterbreitet haben, hieß es dazu aus Insiderkreisen. Das Anbot
sei anders strukturiert und mit dem bisherigen nicht ganz vergleichbar, verlautete am Freitag gegenüber der
APA.
Nun stehen weitere Verhandlungen mit den Kärntnern auf dem Terminplan. Danach sollen die mit dem Verkauf der
Bank befassten Regierungsmitglieder - LH Hans Niessl (S), LHStv. Franz Steindl (V) und Finanz-LR Helmut Bieler
(S) - über die Details des neuen Angebots informiert werden.
Keiner aus dem Rennen
Grundsätzlich sei aber noch keiner der drei Interessenten - neben der Hypo Alpe Adria Bank rittern
auch die BAWAG P.S.K. und die Hypo Niederösterreich um die Bank Burgenland - aus dem Rennen, wurde in Eisenstadt
betont. Die BAWAG war diese Woche im dritten Datenraum, auch die Hypo Niederösterreich könnte diese Phase
der Due-Diligence-Prüfung bei Interesse doch noch absolvieren - falls die Verkaufsverhandlungen nicht doch
noch vorher abgeschlossen werden.
Möglicherweise wird nächste Woche im Aufsichtsrat der Bank Burgenland am 27. Mai schon über das
endgültige Verkaufsprocedere berichtet.
Auch die vierte Alternative, dass das Land sein Sorgenkind nicht verkauft, ist noch nicht vom Tisch. Diese Möglichkeit
stehe nach wie vor im Raum, sagt man - für den Fall, dass der zu realisierende Verkaufserlös spürbar
unter den früheren Erwartungen des Landes läge.
Geschäftsführer bestellt
An einer Nebenfront der Causa Bank Burgenland gibt es mittlerweile Klarheit. Die Beteiligungs- und Liegenschaftsgesellschaft
m.b.H. (BELIG), über die die Landeshaftungen von rund 360 Mio. Euro für die Bank außerbudgetär
abgewickelt werden, steht bereits. Zu interimistischen Geschäftsführern wurden diese Woche der Vorstand
der Finanzabteilung des Amtes der Burgenländischen Landesregierung, Engelbert Rauchbauer, und der Büroleiter
von LHStv. Steindl, Thomas Steiner, bestellt. Sie werden voraussichtlich bis 1. August in dieser Funktion bleiben.
Eine erste Geschäftshandlung der BELIG-Spitze ist bald fällig, denn mit Juni wird die erste Rate - knapp
30 Mio. Euro - aus der Rückzahlungsverpflichtung für das von der Bank Austria Creditanstalt (BA-CA) gewährte
Besserungskapital fällig. Grundsätzlich ist allerdings geplant, bei einem Verkauf der Bank die gesamte
Besserungsvereinbarung zu eliminieren. Wie das tatsächlich gehandhabt wird, hängt vom Termin des Verkaufs
ab.
Quelle:
|