Neue engagierte Wege nötig, wenn Zivildienst gestrichen wird
Wien (caritas) - "Der Zivildienst leistet einen enorm wichtigen Beitrag zum Solidaritäts-
wachstum in Österreich", unterstreicht Caritas-Präsident Franz Küberl am Mittwoch (19. 05.)
die gesellschaftliche Rolle des "Ersatz-Präsenzdienstes". Wenn Wehrpflicht und Zivildienst mittelfristig
gestrichen werden, braucht es neue Wege, wie vor allem junge Männer und Frauen motiviert werden können,
im Sozialbereich und anderen wesentlichen Bereichen im Gemeinwesen für die Gesellschaft tätig zu sein.
Als Best Practice Modell sieht Küberl heute bereits das "Freiwillige soziale Jahr" (FSJ). Rund 150
Frauen und Männer stellen sich derzeit bereits 10 bis 11 Monate freiwillig und unbezahlt in den Dienst der
guten Sache. "Ihr Feedback ist sehr positiv", berichtet Küberl. "Sie profitieren von diesem
Jahr enorm und gehen gestärkt mit einem hohen soziale Bewusstsein und sozialer Kompetenz auf neue Herausforderungen
zu."
Die Caritas ist überzeugt, dass ein freiwilliges System mit sehr guten Projekten sowie ökonomischen und
bildungsmäßigen Anreizen, wie zum Beispiel einer Anrechnung auf die Ausbildungen, angestrebt werden
sollte. Die Möglichkeit eines freiwilligen Sozialdienstes sollte aber auf jeden Fall Frauen und Männern
offen stehen. Ziel der Rahmenbedingungen wäre eine breite Beteiligungsmöglichkeit vor allem von jüngeren
Menschen. Der freiwillige Sozialdienst soll so attraktiv geregelt sein, dass es bei Einführung zu einer Verdoppelung
der derzeitigen Zivildienstzahlen (9.500) kommt und langfristig über 50% eines Jahrganges daran teilnehmen.
"Dieses Modell könnte auch beispielhafte Wirkung für unsere Nachbarländer haben", glaubt
der Caritas-Präsident. |