Sonderumfrage zur Aus- und Weiterbildung in Niederösterreich
St. Pölten (nlk) - In St. Pölten präsentierten heute Michael Salzer, Präsident
der Industriellenvereinigung (IV) NÖ, Dieter Lutz, Vorsitzender des Bildungsausschusses der IV NÖ, und
Marion Seidl, Expertin für Arbeitsmarkt und Beschäftigungspolitik in der IV NÖ, die traditionelle
Konjunkturumfrage, die im ersten Quartal 2004 mit einer Sonderumfrage zur Aus- und Weiterbildung in Niederösterreich
gekoppelt war.
Niederösterreichs Industrie lege beim Wirtschaftswachstum einen niedrigeren Gang ein, bei einem derzeit noch
günstigen Geschäftsklima seien die Erwartungen für die nächsten Monate eher bescheiden, führte
Salzer dabei aus. Die Frage nach der derzeitigen Geschäftslage komme zwar auf den positivsten Wert seit Dezember
2000, gleichzeitig weise aber auch die Erwartungshaltung in Bezug auf eine Verschlechterung derselben im Vergleich
zum 4. Quartal des Vorjahrs einen dreifach negativen Wert auf. Der geringfügige Anstieg des „Konjunkturbarometers“
zeige, dass der Aufschwung an Dynamik verloren habe. Die Inlands- und Auslands-Auftragsbücher seien zwar derzeit
noch gut gefüllt, die Lage auf dem Arbeitsmarkt entspreche aber der gedämpften Grundstimmung, so Salzer.
Für die Fragen der Aus- und Weiterbildung merkte Lutz an, drei Viertel der befragten Unternehmen hätten
einen Anstieg der Bildungsförderung verzeichnet, 84 Prozent forcierten diese Aktivitäten im eigenen Unternehmen.
Bei Problemen in der Bildungsarbeit rangiere Zeitmangel (80 Prozent) vor Fragen der Finanzierung (mehr als die
Hälfte) und einem fehlenden regionalen Bildungsangebot (ein Drittel); an der Motivation der Mitarbeiter mangle
es in den seltensten Fällen. Beim vorhandenen Bildungsniveau der Mitarbeiter reiche die Benotung von guten
EDV- und Informatik-Kenntnissen über befriedigende Mathematikgrundlagen bis zu einem nicht zufrieden stellenden
Englischniveau.
Seidl präzisierte die Aktivitäten zur Aus- und Weiterbildung: Innerhalb des „Lebenslangen Lernens (Life
Long Learning, LLL)“ habe sich die IV in einem Pilotprojekt mit neun österreichischen - davon drei niederösterreichischen
- Unternehmen der weltweit bereits bei 35.000 Betrieben erprobten Initiative „Investors in People“ angeschlossen.
Dieses Instrument (näheres unter www.investorsinpeople.at) biete Unterstützung, die Personalentwicklung
systematisch zu organisieren und am Unternehmensziel auszurichten. Der Abschluss der österreichischen Pilotphase
ist für März 2005 vorgesehen. |