ASFINAG: Erfolgreiche Umsetzung der fahrleistungs- abhängigen Maut für Fahrzeuge über 3,5 t hzG  

erstellt am
19. 05. 04

39 km mehr Autobahnen und Schnellstraßen in Österreich – Rund Euro 571 Mio. Einnahmen aus Maut und Vignette
Wien (ASFINAG) - Investitionen in die Verkehrssicherheit bestimmen die Finanzzahlen der Autobahnen und Schnellstraßen-Finanzierungs-Aktiengesellschaft (ASFINAG) für 2003. Der Austausch von Alu-Leitschienen (rd. Euro 90 Mio.) und ein massiver Schub in der Bauliche Erhaltung (rd. 30 Mio.) zeichnen für das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) in der Höhe von Euro -132 Mio. verantwortlich. Ohne diesen gesteigerten Ausgaben wäre das EGT 2003 auf dem Niveau des Vorjahres gehalten worden. Einnahmenseitig verzeichnet die ASFINAG bei Vignette und Sondermauten (rd. Euro 571 Mio.) sowie bei Liegenschaften und Raststationen (rd. Euro 90 Mio.) leichte Zuwächse. Die Bau-Investitionen lagen bei rund Euro 900 Mio., davon Euro 640 Mio. für den Neubau. Für die betriebliche Erhaltung der Autobahnen und Schnellstraßen gab das Unternehmen rund Euro 130 Mio. aus, was einer Steigerung von ca. 10 % zum Vorjahr entspricht. Die ASFINAG präsentierte die Ergebnisse am Dienstag (18. 05.) im Rahmen einer Bilanzpressekonferenz.

2003 war - mit einem Mehr an Investitionen in Bauprojekten und Maßnahmen in die Erhöhung der Verkehrssicherheit - das "Jahr der Autobahn" für die ASFINAG. Nach dem Jahr der Beschleunigung 2002 mit der Weichenstellung für viele Bauprojekte bereitete sich im Berichtsjahr die ASFINAG gezielt auf die kommenden Herausforderungen vor. Vorstandsvorsitzender Dr. Walter Hecke: "Mit der Entscheidung für den LKW-Mautbetreiber und der erfolgreichen Umsetzung der fahrleistungsabhängigen Maut für alle Fahrzeuge über 3,5 t hzG. haben wir eine stabile Basis für die Zukunft geschaffen und uns in unserer künftigen Rolle präsentiert: als Motor des Wirtschaftsstandorts Österreich." Das Jahr 2003 war klar der Autobahn gewidmet, mit 39 neugebauten Streckenkilometern auf dem hochrangigen Straßennetz liefert die ASFINAG einen wichtigen Beitrag für die Volkswirtschaft. 2004 wird man sich voll den neuen Wegen widmen. Neue Wege im Bereich der Finanzierung, der Kooperation mit den Bundesländern als Partner und die Öffnung der ASFINAG zu einem kommunikativen Unternehmen. Hecke: "Jeder Benutzer der Autobahnen und Schnellstraßen ist ein Kunde der ASFINAG. Er soll sicher, schnell und gut informiert vorankommen."

Mehr Aufwendungen für Verkehrssicherheit, höhere Einnahmen
"Unser Ziel ist die finanzielle Selbständigkeit. Wir stehen vor der Herausforderung, dass wir durch das Auslaufen der Rechtsträgerfinanzierung wieder aktiv mit eigenen Anleihenemissionen auf dem Kapitalmarkt auftreten werden. Die Erfassungsregeln des EUSTAT haben mit 2003 die neue Situation herbeigeführt ", erklärte Finanzvorstand Mag. Christian Trattner die geänderte Situation am Finanzmarkt für die ASFINAG. Den internationalen Usancen entsprechend hat die ASFINAG 2003 ein EuroO Medium Term Note Programm mit einem Volumen von Euro 10 Mrd. als Plattform für künftige Anleiheemissionen aufgesetzt. Auf Basis diese EMTN-Programms wurde 2003 eine Euro 1,5 Mrd. Anleihe und CHF 300 Mio. Anleihe erfolgreich auf dem internationalen Kapitalmarkt plaziert.

Der Austausch der Alu-Leitschienen auf den Autobahnen (rund Euro 90 Mio.) und die Forcierung des Baugramms ( rd. Euro 900 Mio.) wirkten sich vermindernd auf das Finanzergebnis aus. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) beträgt Euro -132 Mio. Trattner: "Ohne den Sondereffekt des Alu-Leitschienen Austausches und den gesteigerten Ausgaben im Bereich der Baulichen Erhaltung wäre das EGT 2003 auf dem Niveau des Vorjahres gehalten worden." Auch das sinkende Eigenkapital (rd. Euro 247 Mio.) wird mit dem Einnahmen aus der fahrleistungsabhängigen Maut für Fahrzeuge über 3,5 t hzG. im Jahr 2004 über die Eigenkapitalquote von 2001 auf rd. Euro 400 Mio. steigen.

Einnahmenseitig verzeichnete die ASFINAG mit rund Euro 660 Mio. leichte Zuwächse gegenüber dem Vorjahr (2002: Euro 640 Mio.). Der Zuwachs geht insbesondere durch die gesteigerten Erlöse aus dem Bereich Liegenschaften und Raststationen von Euro 89 Mio. (2002: Euro 73 Mio.) hervor. Die Einnahmen aus Streckenmauten von Euro 257 Mio. (2002: Euro 261 Mio.) gingen leicht zurück, während die Vignettenerlöse auf Euro 314 Mio. stiegen (2002: Euro 310 Mio.). Das Fruchtgenussrecht an den Autobahnen und Schnellstraßen, der wichtigste Aktivposten der ASFINAG-Bilanz, wuchs per Jahresende 2003 auf Euro 8,3 Mrd. an. "Dem sinkenden Eigenkapital Euro 247 Mio. (2002: Euro 379 Mio.) steht die Steigerung 2004 auf Euro 400 Mio. gegenüber, die aus den die Einnahmen der fahrleistungsabhängigen Maut für alle Fahrzeuge über 3,5 t. hzG im Jahr 2004 resultiert. Die ASFINAG rechnet 2004 mit Einnahmen von ca. Euro 1,2 Mrd. (davon ca. Euro 1,13 Mrd. aus Maut und Vignette)

Massiver Bauschub durch mehr Investitionen in Bauprojekte
Das steigende Verkehrsaufkommen sorgt für immer höhere Anforderungen an das überregionale Straßennetz und die internationalen Verbindungen. Technikvorstand Franz Lückler: "Wir blicken auf ein sehr aktives Baujahr zurück. 2003 war das Jahr der Autobahn mit 39 km neuen Autobahnstrecken. Die ASFINAG investierte in Neubau und Erweiterung rd. Euro 900 Mio.". Im Vordergrund standen dabei Netzschlüsse, so etwa in Oberösterreich die Welser Westspange und die Tunnelkette Klaus an der Pyhrn Autobahn. Ebenfalls fertig gestellt werden konnte mit der Umfahrung von Spittal am Semmering ein wichtiger Abschnitt der S 6 Semmering Schnellstraße.

"Dieses Tempo werden wir beibehalten. So überspringen wir 2004 die Milliarden Investitionsgrenze (2004: Euro 1,1 Mrd.) und rechnen mit der Verkehrsfreigabe von mehr als 50 km an Autobahnen und Schnellstraßen." Mit dem Spatenstich im Herbst 2004 für die A 6 "Spange Kittsee" wird der erste wichtige Schritt zur Anbindung an die Infrastrukturstrecken der neuen EU Mitgliedsstaaten getan. Lückler: "Unser forciertes Anbindungsprogramm wird voraussichtlich 2012 abgeschlossen sein und erfolgt im Gleichklang mit unseren Nachbarstaaten."

Die ASFINAG setzte 2003 wesentliche Bauvorhaben um
Neben den Fertigstellungen war das Berichtsjahr von der Generalsanierung der A 1 und A 2 und der Fortsetzung des Lückenschlussprogramms z.B. mit den zweiten Röhren von Herzogberg- und Gräberntunnel geprägt. Weitere Schwerpunkte waren u.a. die Planung von Netzerweiterungen, insbesondere bei A 5 und S 1. Ebenfalls stiegen die Investitionen in die Verkehrssicherheit: Neben dem Bau zweiter Tunnelröhren konnte die Baustellenssicherheit massiv erhöht werden. " Im vergangenen Jahr gab es keine tödlichen Unfälle mehr im Baustellenbereich" (2001: 17 Tote). Durch die Inbetriebnahme der ersten Section Control im Wiener Kaisermühlentunnel, der Aufnahme des Testbetriebes der Nebelwarnanlage auf der A 1 West Autobahn im Bereich des oberösterreichischen Seengebietes und durch die sukzessive Aufrüstung im Bereich der Tunnelsicherheit ( Euro 18,5 Mio.) erhofft sich die ASFINAG eine weitere Verringerung der tödlichen Unfälle auf Österreichs Autobahnen und Schnellstraßen. Für die betriebliche Erhaltung gab die ASFINAG im Jahr 2003 Euro 130 Mio. aus (2001: Euro 113 Mio.). Für das Jahr 2004 wird die Reorganisation der Kooperation mit den Ländern entscheidenden Einfluß auf die zukünftige Kostenoptimierung in diesem Bereich sein.
     
zurück